Wir improvisieren gemeinsam mit Farbe.
Wir tauchen ein und verändern.
Wir teilen und verwandeln.
Wir schaffen Werke ohne Konzept.
Wir lernen von- und miteinander.
Wir feiern die Improvisation als unser Ziel.
Mimesis ist eine Reihe von Workshops, in der wir die Improvisation als Methode für eine kollektive malerisch und zeichnerische Bildgestaltung erforschen. Menschen, die sich nicht kennen wachsen in den verschiedenen Phasen der Workshops zu einer dynamischen Gruppe zusammen und erproben sich schliesslich in der freien Improvisation.
Die in den Sessions entstandenen Werke sind Zeugnisse unvergesslicher Momente im Hier und Jetzt des gemeinsamen Schaffensprozesses. Ausdrucksstark erzählen sie, wie individuelle und kollektive Impulse zum Konsens werden und auf einem Bildgrund zusammenfinden. Die Quintessenz von Mimesis ist das unmittelbare Lernen von Mensch zu Mensch.
ZÜRI ist ein individuelles Projekt, welches in Form eines Kunstbuches Malereien und Siebdrucke vereint. Wie der Titel vorwegnimmt, bietet es dem Betrachter einen umfassenden Einblick in bunte Szenen der Stadt Zürich. Die Ausschnitte, die im Buch aufgeführt sind, erstrecken sich über sehr vertraute bis zu gänzlich unbekannten Ortschaften. Oft werden auch bekannte Orte durch künstlerische Reduzierungen aufgebrochen und damit neue Bildwelten geschaffen.
Durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Technik des Siebdruckes sowie der Malerei begab ich mich auf eine Reise. Ich untersuchte die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede im Prozess und im fertig entstandenen Bild und merkte, wo meine Grenzen liegen. Es gelang mir, bekannte Rahmen aufbrechen und dadurch meinen Horizont zu erweitern. Durch die subtile Kombination der zwei unterschiedlichen Techniken wurde das Buch sehr abwechslungsreich und doch gelang es mir die Bilder durch ihre ähnliche Ästhetik zu vereinen.
Als Kollektiv Art. 27 schaffen wir Freiraum, welcher eigengestalterische Arbeiten, Autonomie und Zugehörigkeit zu einer Sozialgemeinschaft zulässt. Das STUDIO Art. 27 soll Raum für Kunst- und Kulturleben schaffen und basiert auf dem Menschenrechtsartikel 27 – «Freiheit des Kulturlebens». Als Grundpfeiler dieses Ortes stehen die Begriffe «Begegnung» und «Kunst»: Begegnung bedeutet für das Kollektiv die Wahrnehmung und Interaktion von «Du» und «Ich». Der Austausch zwischen Menschen steht im Vordergrund. Mit Kunst meinen wir jegliche Art schöpferischer Gestaltung mit verschiedensten Materialien, sowie den Mitteln der Sprache (Musik, Tanz, Malerei, Literatur, Film, etc.).
Das STUDIO Art. 27 ist ein Ort für alle Menschen, ob sie sich für Kunst und Gestaltung nur interessieren, oder auch gestalterisch ausdrücken möchten. Wir wollen diese Tür einer breiten Öffentlichkeit öffnen – Herkunft, Kultur, Lebensart, Alter, Geschlecht, politische Gesinnung oder Gesundheit spielen im STUDIO Art. 27 keine Rolle. Aus den Menschen, die das STUDIO Art. 27 besuchen und beleben, ergibt sich eine heterogene Gemeinschaft. Wichtig ist uns dabei die Erkenntnis, dass Formen von Vielfalt, wie sie in einer Gemeinschaft entsteht, von allen wertgeschätzt werden. Daraus entsteht der Anspruch, die Teilnahme eines jeden Einzelnen zu ermöglichen, indem alle Hindernisse erkannt und aktiv beseitigt werden. Ästhetische Erfahrungen verändern die Sicht auf die Welt. Die durch solche Erfahrungen ausgelöste Irritation stellt bisheriges Wissen in Frage und kann gesicherte Annahmen über die Wirklichkeit revidieren. Diese Kraft können wir nutzen, um uns gemeinsam mit Fragen zur Zukunft unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen, wie zum Beispiel Solidarität, Vorurteile, Inklusion oder was es weiter für eine soziale Gesellschaft benötigt.
<i>Artikel 27 – Freiheit des Kulturlebens<br />
1) «Jeder Mensch hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich der Künste zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Wohltaten teilzuhaben.»<br />
2) «Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz der moralischen und materiellen Interessen, die sich aus jeder wissenschaftlichen, literarischen oder künstlerischen Produktion ergeben, deren Urheber er ist.»</i>
In meiner Arbeit reflektiere ich die vergangenen Monate und erarbeite eine Collage als Sinnbild des Erlebten im Jahr 2020. Anhand auserlesener Symbole fasse ich wichtige Themen zusammen, welche durch ihre Anordnung sowie ihre Darstellung in einen neuen Kontext gebracht werden. Es entsteht eine Sammlung, ein Bild, eine Landschaft, welche meinem Blick auf die Welt darstellt. Das Dargestellte wird mit der Stanznadel eine aufwendige, traditionelle Technik verarbeitet und wird Schlaufe für Schlaufe sowie zuvor Pixel für Pixel zu einem modernen Wand-Teppich – einer Bildwirkerei. Durch die zeitintensive, präzise und persönliche Auseinandersetzung mit dem Werk sowie die unzählig investierten Stunden der Handarbeit gewinnen die angesprochenen Themen und deren Darbietung an emotionalem Wert. Der digitale Entwurf transformiert sich in eine hingebungsvolle Handarbeit. Der Teppich wird durch seine Grösse und Farbigkeit sehr laut und kontrastierend. Es entsteht ein beissender Gegensatz zwischen der Härte des Dargestellten und der Wolle, welche durch die verarbeitungsweise weich und flauschig wird.
Auf den Servern unseres Bundes und der Kantone lassen sich enorm viele Statistiken und Studien finden, die sich auf in der Schweiz aktuelle, gesellschaftlich relevante Thematiken beziehen. Obwohl diese Daten für alle zugänglich sind, wird ihnen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Blackbox Zurich bringt die Themen in die Öffentlichkeit und stellt die faktischen Informationen in einen greifbaren Kontext. Die Informationen werden in Verbindung mit alltäglichen Gegenständen, die in Zürich im öffentlichen Raum gefunden wurden, zur Schau gestellt. Die Gegenstände erhalten dadurch eine sinnbildliche Bedeutung und werden so zu Botenträger einer gesellschaftspolitischen Thematik, welche insbesondere im Quartier, rund um den jeweiligen Fundort, eine relevante Rolle spielt.
«In meiner Kindheit, wie war das damals?» Der Frage vom Anfang steht am Ende ein Kurzfilm gegenüber, der nach Antworten sucht. Der Film erzählt fragmentarisch Familiengeschichten aus meiner Kindheit. Die Eltern und der Bruder beschreiben vor laufender Kamera die Zeit von 1976–1991. Sie sprechen zwar über Wohnung, Quartier und die Berge, inhaltlich drehen sich die Gespräche aber um das, was damals zwischenmenschlich vorhanden war, aber auch um das, was fehlte.
Das Video setzt sich zusammen aus verschiedenen Bausteinen. Familienfotografien aus den 1970er und 1980er Jahren und aktuelle Videoaufnahmen verbinden die Bruchstücke der Gespräche und veranschaulichen das Gesagte. Wenn es Zeit braucht, um das eben Geäusserte zu verarbeiten oder es zu verdeutlichen, ist das Publikum mit einer Animation konfrontiert. Die animierten Sequenzen greifen Aspekte des Erzählten auf oder kommentieren dieses subtil, poetisch, melancholisch und nostalgisch.
Das althergebrachte, fotografische Verfahren besticht durch seine Einfachheit. Für die Herstellung ist keine spezielle Infrastruktur erforderlich. Einzig die Eisenverbindung muss in der Apotheke oder Drogerie gekauft werden.
Diese Technik hat beispielhaft meinen Gestaltungsprozess ausgelöst, welchen ich in einer Serie von fünf Heften nachzeichne. Diese geben Einblick in den vielfältigen und individuellen Weg und sollen zum Selbermachen einladen. Die Sammlung ist für den Unterricht an Schulen oder Kursen, aber auch für Privatpersonen gedacht. Das erarbeitete Konzept der Hefte und der Titel der Serie lassen sich auf andere Verfahren oder Techniken übertragen.
Inhaltlich baut die Serie auf einer einfachen Technik auf. Nachdem das Verfahren in seinen Grundzügen bekannt und das notwendige Handwerkszeug eingeführt ist, geht die faszinierende Reise los. Zunehmend ist es möglich, in den Prozess einzutauchen. Am Schluss der fünf Hefte geht es erst richtig los, denn auch Ihr könnt weitermachen!
Was bleibt, wenn ich mir die Malerei ohne das Abbildende vorstelle? Die Farben, der Farbauftrag und der Bildträger – die wesentlichen Elemente der Malerei. Und es bleibt das Bedürfnis zu malen, das mich während des Malens lenkt. Hinzu kommen unzählige neue Möglichkeiten und viele damit verbundene Fragen. Eine davon wäre: An was sind meine Entscheidungen im Bild geknüpft?
Während der Bachelorarbeit widmete ich mich ganz der gegenstandlosen Malerei mit Ölfarbe auf grossformatigem Baumwollstoff. Dabei erfuhr ich, was es heisst, ohne eine konkrete Bildvorstellung der Leinwand zu begegnen. Im Verlauf des Arbeitens hat sich auch eine Zusammenarbeit mit meiner Mitstudentin Salome Stadler ergeben. Wir haben uns ähnliche Fragen gestellt und deshalb begonnen, zusammen Bilder zu malen. Interessant am gemeinsamen Malen ist, dass keine Symbiose aus uns zweien stattfand, aber auch nicht zwei verschiedene malende Personen im Bild erkennbar sind, sondern dass etwas Eigenständiges und Neues entstand.
Eine Entdeckungsreise in der Malerei. Der Versuch, einen Weg in den unendlichen Möglichkeiten zu finden, die sich eröffnen, sobald ich mich von malerischen Konventionen löse.
Auf etwa 30 Bildern drängten sich grundlegende malerische Fragen auf. Werke von Vertreterinnen des abstrakten Expressionismus wie Helen Frankenthaler und Lee Krasner waren Inspiration. Im Laufe der Zeit ergab sich eine Zusammenarbeit mit Stefanie Steinacher, die unmittelbar neben mir malte und ähnliche Interessen verfolgte. Wie kommt ein Bild zustande? Was passiert mit der Autorenschaft durch das gemeinsame Arbeiten?
Eindrücke aus der Erinnerung, Bedürfnisse, die während dem Malen entstehen, Einflüsse anderer Künstlerinnen erscheinen und verflüchtigen sich; wolkengleich.
Eine grosse Neugierde und ein flaues Misstrauen gegenüber der Fotografie sind die Auslöser meiner Arbeit. Was zeigt ein fotografisches Bild und in welchem Verhältnis steht es zur Realität?
Mit diesen Fragen wage ich mich mitten ins Dilemma der Fotografie und begebe mich sowohl sprachlich als auch bildhaft-fotografisch auf die Suche nach Antworten. Ich erprobe fotografische Darstellungsmöglichkeiten und nehme Steine und Geröll als Gegenstand meiner bildlichen Untersuchungen. Die menschliche Haltung und der Umgang mit dem urtümlichen, materiellen Gestein interessieren mich.
Die entstandene Arbeit ist der Versuch durch Fotografie über das Materielle der erfahrbaren Welt zu sprechen. Meine Bildwelten sind Ausdruck der Zwiespältigkeit, die ich gegenüber der Fotografie verspüre. Sie stehen zwischen Repräsentation und Kreation, zwischen Abbild und Bild, zwischen Tatsache und Artefakt.
Der Inhalt meiner Arbeit ist die kreative Auseinandersetzung mit mir unbekannten Wörter. Diese treten folglich als eine Wissenslücke auf. Sie werden alle im Deutschen verwendet und sind Fachwörter, die nicht zu meinem alltäglichen Wortschatz gehören. Wenn ich etwas nicht kenne, läuft im Gehirn ein Vorgang an, der diese Leerstelle mit Informationen füllt. Vor dem inneren Auge wird ein Vorstellungsbild erstellt, das aus im Gehirn abgespeicherten Erfahrungen besteht. So nutze ich die durch das Unwissen ausgelösten Vorgänge zu meinem Vorteil, um einen kreativen Prozess in Gang zu setzen. Entsprechend diesem Vorgang kann ich Bilder, sogar Bildfolgen zu unterschiedlichen Worten generieren. Daher kann ich diese Methode als Bildgenerator bezeichnen.
Statica: ca. 90 × 60 cm
Equilibrio: ca. 60 × 40 cm
Massa amorfa: ca. 50 × 20 cm
«Es ist ein ununterbrochenes Aufbauen nach oben, es ist das Streben nach Wachstum zu einer noch undefinierten Form, zu einem noch unsichtbaren Ausdruck. Was passiert in der Zwischenzeit? Geschichten, Reaktionen, Wechselbeziehungen – in mir, im Material, in der Form. Es entsteht ein Dialog, zwischen dem Material und mir.»
In meinen nach oben wachsenden Objekten zeige ich Ausschnitte einer Bewegung auf der Suche nach Ausgleich und Statik. Übersetzungen von Geschichten, die alle auf unterschiedliche Weise starten und aufhören, die in ihrem Wachstumsprozess nach Anpassung streben. Um die verschiedenen Phasen eines Anpassungsprozesses an eine neue Lebenssituation darzustellen, suche ich mir Orientierungspunkte in der Natur.
<sub>Bild 5: Statica
Bild 10: Equilibrio
Bild 15: Massa Amorfa</sub>