In dieser interaktiven Installation werden Lebenseinblicke von verschiedenen Personen gezeigt. Auf jeder Karte sind die Antworten auf die Fragen: Was ist deine Lieblingsfarbe? Was willst du lernen? Wovor hast du Angst? Was hat dir in den letzten Tagen Freude bereitet?
Die Karten sind nach Lebensalter geordnet. Während der Ausstellungsdauer haben die Besuchenden die Möglichkeit, selbst eine Karte auszufüllen und diese dazuzuhängen.
Diese Arbeit versteht sich als Mittel zur Förderung von Selbstreflexion, Verbindungen und neuen Perspektiven auf die Vielschichtigkeit menschlicher Existenz.
<i>Geschichten in Gerichten,</i> ein Kochbuch halbverdauter Weisheiten zum gemeinsamen Nachkochen und Abschmecken nach eigenem Gusto. Die Arbeit befasst sich mit dem gemeinsamen Essen als Potenzial für das Schaffen von kollektiven Momenten.
Beim Tausch von ausgewählten Rezepten und Geschichten aus meinem Umfeld gegen die dazu passende Keramik haben wir diese direkt gelebt, gemeinsam gekocht, uns die Bäuche vollgeschlagen und neue Geschichten geschrieben. Rezepte sind Ausgangspunkte für kreatives Wirken. Dasselbe gilt für die keramischen Anleitungen im entstandenen Kochbuch. Sie basieren auf meinen Erfahrungen während des Diplomsemesters. Das Buch ist eine Zusammenführung der keramischen Praxis, des Geschichtenzuhörens und -erzählens, des Kochens im Freundeskreis und des Schenkens. Es birgt nicht nur Rezepte für gutes Essen und ansprechende Keramik, sondern für mich persönlich auch die Zutaten für das schöne Leben.
Eine Auseinandersetzung mit mir und der Welt. Mit mir und wie ich in dieser Welt meiner inneren Stimme und meinem Denken eine visuelle Form geben kann.
Zusammengefasst in einem Buch.
Ein Buch aus Texten, Zeichnungen, Fotografien und Metallobjekten. Entstanden in vier Monaten.
Schlag es auf.
Das ist meine heutige Sicht auf die Welt.
Mich fasziniert das Unscheinbare in meiner Umwelt, weil es schneller übersehen wird und wir uns deshalb weniger damit beschäftigen. In unserer Gesellschaft ist die Zeit für Auseinandersetzungen mit scheinbar Unauffälligem eher nicht gedacht. Das führt zu einer Aberkennung der Relevanz und einem Gefühl der Überlegenheit unsererseits.
Ich will unsere dominante Haltung gegenüber der Natur aufzeigen, und einen alternativen Umgang vorzeigen, indem ich mich mit Flechten und verdorrten Sonnenblumen auseinandersetze und sie beleuchte. Wir müssen uns bemühen, wieder ein Gefühl für die Pflanzen und das Ökosystem zu bekommen, damit wir mit der Natur in eine Beziehung treten und sie wertschätzen können.
Wir alle haben Familien, und die Beziehungen zur eigenen Familie ist oft nicht leicht. Die eigene Familie ist womöglich einer der prägendsten Kontexte. Und so sehr man an sich arbeitet und sich sträubt: Die eigene Familie wird man nicht los.
Meine Arbeit zeigt neun Skulpturen aus Marmor, Keramik und Metall, die in einem perzeptorischen Sinne symbolisiert werden. Ich setzte mich mit dieser Arbeit mit den Themen, Erinnerungen, Generationen, Identität, Abhängigkeit, Verletzung, Lasten und Liebe innerhalb meiner Kernfamilie auseinander. Die Skulpturen repräsentieren Familienmitglieder, die das Geflecht des komplexen emotionalen Systems «Familie» zeigen und den folgenden Fragen nachgehen: Welche Beziehungsdynamiken aus unserer Herkunftsfamilie beeinflussen unser heutiges Leben? Sind Kinder und Eltern aufeinander angewiesen? Und sind wir unseren Eltern etwas schuldig?
Aufbauend auf der Simulation einer Dating-Simulation (kurz: Dating Sim) gestaltete ich eine künstlerische Nachahmung eines Videospiels. Dabei habe ich verschiedene Taktiken und Methoden von Visual Novels und Dating Sims erforscht, sowie aktuelle Videospiel-Konventionen in einer installativen Videoarbeit untersucht. Ich habe zudem den Kontext von Games angeschaut, angefangen von einer Gaming Page auf der Plattform Steam, auf der das Spiel digital gekauft werden kann, zur Streamer*in, die das Spiel auf Twitch spielt, bis hin zur Gaming Messe, auf der Spiele vorgestellt werden.
Die Videoinstallation dokumentiert meine künstlerische Blockade und meine Reaktionen darauf. Im Videotagebuch zeige ich, wie ich mich auf meine Blockade einlasse und mich dem Zustand der Prokrastination hingebe. Dabei wurde der kreative Prozess aufgeschoben und andere Tätigkeiten priorisiert. Mit <i>I’m the problem</i>* gebe ich einen authentischen Einblick in meinen Alltag und teile meine Gedanken und Gefühle während dieses Prozesses. Es ist eine ehrliche Darstellung meiner persönlichen Erfahrung mit dieser Herausforderung.
Mein Ziel ist es, meine eigene Situation zu reflektieren und meine Blockade zu überwinden. Ich zeige auf, dass Blockaden und Prokrastination Teil des Prozesses sind und es normal ist, diese Herausforderungen zu erleben.
* Titel stammt aus den Lyrics von Taylor Swift, Anti-Hero, 2022
Mein Projekt findet seinen Ursprung in den Erzählungen meiner Mutter über ihr Leben in einem Land, das heute nicht mehr existiert. Die Geschichten von fünf Frauen, die in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gelebt und gearbeitet haben, bieten einen intimen Einblick in den Alltag, die Herausforderungen und die Triumphe, die diese Frauen in einer geschichtsträchtigen Ära erlebt haben. Durch ihre Erfahrungen möchte ich Lebensrealitäten von Frauen mit Fokus auf die Berufswelt und den Alltag in der DDR beleuchten.
Erlebe die Geschichte aus einer persönlichen Perspektive, während du den Stimmen der Frauen lauschst.
Linda und ihre Mutter fahren spontan in ihr Ferienhaus. Als Linda ein Streitgespräch zwischen ihrer Mutter Gina und dem Vater mithört, schwindet ihre Freude trotz Urlaub. Doch auch ein versöhnendes Gespräch zwischen Gina und Linda kann den Unmut der beiden nicht lindern. Linda begegnet beim Schlendern einer Katze, welche sie direkt beansprucht und im Wald an einen Baum bindet. Doch auch der Katze vergeht nach einer Zeit die Lust am Abenteuer. Zurück beim Haus setzt sich Linda zu ihrer Mutter an den Veranda-Tisch. Obschon sie miteinander sprechen, scheint die emotionale Distanz unüberwindbar.
Die neu entdeckten sprechenden Riesensalamander werden von den Menschen schon seit Jahren als niedere Arbeitskräfte und Versuchstiere ausgebeutet. Auf einem von Natur gesäumten Tagungsgelände findet der Molchkongress statt, auf dem sich Kongressteilnehmer:innen zur Beratung über die Nutzbarmachung der Tiere zusammengefunden haben. Der Kurzfilm ist eine freie Adaption von Karel Čapeks „Der Krieg mit den Molchen“.
"Brachlandpassagen" ist eine fünfkanalige Video- und Audio-Installation mit fünf Leinwänden, fünf Projektoren und fünf Lautsprechern und die Abschlussarbeit meines Masterstudiums. Hierfür habe ich Filme sortiert, editiert und arrangiert, Texte geschrieben und Sound Design und Musik angefertigt. Grundlage der Arbeit sind mehrere Super-8-Analogfilme, die ich in einem privaten Nachlass gefunden und digitalisiert und in einen neuen ästhetischen und semantischen rauminstallativen Kontext gesetzt habe. Die Arbeit versucht sich am Heraufbeschwören von Vergangenem und Erinnertem durch Inszenierung und befragt dabei die Formen dieser Inszenierungen, das Thema des Reisens - in seiner Ambivalenz - und denkt nach über Angst, Zeit und Tod. Dabei flechten sich mein persönlicher Bezug zu den gefundenen Filmen und die eigene Lebensgeschichte in die installative filmische Arbeit mit ein. Die Filmebene besteht aus Video-Containern (Sinneinheiten mit Videomaterial, das sich parallel auf fünf Leinwände verteilt) und leeren Zwischenbändern, die mit Untertiteln um Texte ergänzt wurden. Die Texte sind persönlicher, autobiographischer Natur und haben unterschiedliche Quellen, sie sind teilweise Erinnerungen oder der Versuch von Erinnerung. Die lineare Zeit des gefundenen Materials wird durch Umschnitt und paralleles Sichtbarmachen auf verschiedenen Kanälen aufgebrochen. Wiederholungen und Neukombinationen von Bild, Text und Ton verändern die Blickwinkel und ermöglichen dauernd neue Bezüge, die Arbeit, einer Maschine gleich (realisiert über einen Max-Patch), hat kein Anfang oder Ende, sie setzt sich - teils durch Zufallsprozesse - laufend neu zusammen, die Form der Arbeit nährt sich der Struktur von Erinnerung (als unvollständig, perspektivabhängig, inszeniert) an.
Die schriftliche Masterthesis hat als ihren zentralen Gegenstand das oben erwähnte praktische Masterprojekt. Sie beschreibt die Genese der Arbeit und ihre technische Funktionsweise und macht, ausgehend von Überlegungen zu Gestaltungskriterien von Film, Musik und Klang innerhalb dieser Arbeit, Ausflüge zu anderen Super-8-Arbeiten und in Theorien des Films und des Sound Designs. Es werden Überlegungen angestellt zu Formen von Narration, den als Zuschauer:in eingenommenen Perspektiven, Fragen nach der Struktur von Erinnerung und Identifikation, nach der Wirkungsweise von Immersion im Film sowie nach der Wahrnehmung von Bild und Klang in ihrem Wechselspiel und, allgemeiner, nach der Abbildung von Klang. Es werden verschiedene Quellen aus der Film- und Medientheorie und Theorien zu Wahrnehmung, Immersion und Ästhetik, Texte zum Amateurfilm, Texte zum Sound Design für Film sowie Texte zu historischen Formen experimentellen Films herangezogen. Es wird deutlicher, welche besondere offene Form und raumbezogene Ästhetik die Installation hat, die als Generator von Bedeutungen und Ambiguitäten und als mediales Suchbild hinsichtlich der möglichen Erzählungen, die sich aus ihren medialen Bestandteilen ergeben, verstanden werden kann.
METRIC (Modernizing European Higher Music Education through Improvisation) ist ein Kooperationsnetzwerk mehrerer führender europäischer Musikhochschulen und der AEC (European Association of Conservatoires) mit dem Ziel, die Modernisierung der Musikhochschulbildung durch intensive internationale Zusammenarbeit im Bereich der Improvisation zu fördern. Dieses Ziel basiert auf der Überzeugung der METRIC angeschlossenen Institutionen, dass die Improvisationsausbildung einen bemerkenswerten Einfluss auf die bestehenden Lehrpläne der Musikhochschulen haben kann. Durch einen kontinuierlichen Prozess der gegenseitigen Bereicherung will METRIC die Entwicklung und Verbesserung der Lehre, Aufführung und Forschung im Bereich der Improvisation unterstützen. Dabei kümmert es sich auch um Genres und Stile, die in der Improvisation weniger etabliert sind.
Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ist dem METRIC-Netzwerk im Jahr 2023 beigetreten und wird damit ihre Zusammenarbeit mit den 15 führenden Musikhochschulen, die ebenfalls dem Netzwerk angehören, intensivieren. Dies stellt eine hervorragende Möglichkeit für den Austausch von Studierenden und Mitarbeitenden dar, sei es über gemeinsame Module oder die METRIC-Intensivprogramme.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe «Improvisation» des Departements Musik der ZHdK, bestehend aus 23 Dozierenden, die sich auf verschiedene Aspekte der Improvisation spezialisiert haben, erachten die Teilnahme als grossen Mehrwert, um Ideen auszutauschen und verschiedene Ansätze zur Lehre und Praxis der Improvisation im europäischen Kontext zu erkunden. Durch die Teilnahme an METRIC wird eine fruchtbare Zusammenarbeit gefördert, Perspektiven erweitert und zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Improvisationsausbildung beigetragen.