Seit einigen Jahren ist es in Marokko en vogue, Rassehunde wie Huskies, Belgische Schäfer und Rottweiler zu halten. Auf den Dächern und Balkonen der Grossstädte züchten junge Männer diese Hunde, um sie später auf informellen Tiermärkten und online feilzubieten. Roman Selim Khereddine widmet sich seinem Projekt diesem Phänomen.
BIOGRAFIE
Charlotte ist Performerin, Choreografin und Dramaturgin. Sie hat zeitgenössischen Tanz in Amsterdam studiert und mehrere Jahre als Performerin und Choreografin gearbeitet. 2022 wurde sie für die Newcomer-Plattform SHOW-OFF im Tanzhaus Zürich ausgewählt, hat 2023 mit einem Stipendium von Pro Helvetia am Choreografieprogramm ATLAS teilgenommen und ist eine der Künstler*innen vom PREMIO 2024. Ab Januar 2024 ist Charlotte neben ihrer Tätigkeit als Choreografin und Dramaturgin Co-Leiterin des Zirkusquartiers in Zürich.
DIPLOMPROJEKT
Ein performativer Spaziergang oder ein Protestmarsch
Wenn du unterwegs gefragt wirst, was das hier sei, tu so, als wüsstest du von nichts. In Wirklichkeit bist du aber dabei, bist Teil dieser Gruppe. Du gehörst zu den Eingeweihten.
Gemeinsam überqueren wir öffentliche Plätze und Strassen, gehen in Privatwohnungen und durch Komfortzonen im reichsten Teil der Stadt. Wer kann es sich hier bequem machen? Wie viel Bequemlich-keit und Luxus kann sich eine Gesellschaft noch leisten, während die Erde zerstört und das Sozial-wesen weiter ausgehöhlt wird? In den Handlungen der Performer:innen spiegelt sich unser eigene Hang zur Bequemlichkeit, Dekadenz und Trägheit wider. Ihre hingefläzten Körper suchen jedoch auch Reibung und Konflikt; treffen auf Widerstände, materielle Unzulänglichkeiten und klassistische Barrieren.
Die Performer:innen führen uns an unerwartete Orte, immer auf der Schwelle zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit. Was normalerweise im Privaten geschieht, wird der Öffentlichkeit ausgesetzt und die öffentliche Ordnung wird gestört. Umgekehrt, gehen wir in Privaträume und kreieren als Publikum Öffentlichkeit, wo sonst keine ist. Der Spaziergang gewährt Zugang und bleibt doch exklusiv.
Der zweistündige Spaziergang enthält Steigungen und teilweise ein etwas schnelleres Tempo. Kleide dich der Witterung entsprechend, trage bequeme Schuhe und bring ein Handy und Kopfhörer mit.
MITWIRKENDE
Konzept, Dramaturgie und Choreographie:
Charlotte Mathiessen
Performance und Co-Kreation:
Maria Combi, Marie Nest, Mariane Justen, Meret Schmid, Jonas Bernetta, Philip Neuberger, Elena von Graffenried
Text:
Fredi Thiele
Musik:
Magda Drozd
Technische Betreuung:
Lukas Keller und Carlo Raselli
Im Zentrum dieser Masterthesis stehen Lebensmittel, welche mit Mythen gekoppelt wurden und sich so zu Fetischen entwickelten. Anhand spezifischer Lebensmittel-Beispiele, wie der Auster oder der Avocado wird untersucht, wie solche Fetische entstehen. Die Untersuchung findet statt mittels einer Aufschlüsselung der Entstehungsgeschichten verschiedener Lebensmittel-Fetische. Ergänzt wird die Untersuchung mit autoethnografischen Anteilen. Grundlage für die Recherche bildet eine etymologische Analyse des Fetischbegriffs, sowie eine daraus erarbeitete, gegenwarts-gültige Fetischdefinition. Die Arbeit zeigt auf, wie sich diese untersuchten Lebensmittelfetische jeweils spezifischen sozialen Schichten und Milieus zuordnen lassen. Durch die Verehrung von Fetischen wird sozialer Zugehörigkeit und Abgrenzung Ausdruck verliehen.
Der künstlerische Teil der Arbeit besteht aus einer malerischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Arten der Aufladung/Entladung von fetischisierten Lebensmitteln. Dabei sind schlussendlich verschiedene Ölgemälde entstanden, in welchen die Lebensmittel monumental und auratisch aufgeladen dargestellt sind. Die Malereien leben von einer Mischung aus Pathos, von einer Spannung zwischen dem abgebildeten Lebensmittel und dessen Hintergrund, sowie einer Portion Ironie.
Die Masterarbeit ist noch nicht abgeschlossen und wird im Ende Juni 2020 eingereicht.
Mentorierende:
Dr. phil. Anna Schürch
Prof. Aldo Mozzini
"Josef findet einen Propellerhut und setzt er alles daran, um damit zu fliegen zu können." Das ungefähr ist die Kurzfilm-Storyline vom Filmstudenten Claudius, der alles daransetzt, endlich seinen Abschlussfilm zu realisieren. Aber Filme machen ist gar nicht mal so einfach und fliegen erst recht nicht...
Das Schiff auf dem fortwährend bewegten Wassern, die Herausforderung des in Bewegung befindlichen Prozesses, die Aufrichtekraft des Mastes, die Belastbarkeit der im Wind gespannten Segel, das genaue Berechnen und konsequente Manövrieren eines Kurses, alles kann analog zum eigenen Entwicklungsweg gedacht werden.
Mit dem Schiff aus Kartonkisten, soll hier auch der Wirkungskontext aus dem die Zeichnungen entstammen ausdrücklich gezeigt sein. Eine Arbeit als zeichnerische Exploration im weitesten Sinn, ein zeichnendes Fragen, ein fragendes Zeichnen, ein «Gang zum Gesamtkunstwerk».
<sub>Bild 1: Schiff in der Werft</sub>
<sub>Bild 2: Schiff in der Werft – Detail</sub>
<sub>Bild 3: Zu «Universum» von Gibon Sengai und Fragen der Wiederholung</sub>
<sub>Bild 4: Zu «Universum» von Gibon Sengai und Fragen der Wiederholung</sub>
<sub>Bild 5: Zur Frage des Zeichnens als Spur, Zeichnung im Kies</sub>
Frau Bünzli will ihren ungenutzten Wohnraum auf keinen Fall für Flüchtlinge zur Verfügung stellen, obwohl ein neues Gesetz sie dazu verpflichtet. Während die Einwanderungsbehörde immer näher rückt, scheitern ihre Versuche, das freie Zimmer mit jemand vertrautem zu besetzen. Sie greift zu unkonventionellen Methoden.
Die Geschichte von DER KULT DER TOTEN KUH begann Ende November 2020 als die Userin Aslı auf Instagram gehackt wurde. Sie bemerkte ungewöhnliche Vorkommnisse auf der Plattform, und traf gemeinsam mit ihren Follower*innen auf unberechenbare Charaktere und geriet schliesslich in einen Strudel von Ereignissen, an dessen Ende eine schicksalshafte Entscheidung zu treffen war: Upload oder nicht Upload?
Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen. Das hybride Master Regie Diplomprojekt von Laura Tontsch ist nach dem dreiwöchigen digitalen Instagram Game noch nicht vorbei. In der performativen Installation am 8. Januar 2021 im Theater der Künste springt man ins Jahr 3021 und begibt sich in das labyrinthartige Herz eines Servers, in dem die Daten von Aslı und ihrer Geschichte noch immer gespeichert sind. Und wieder stellt sich die Frage: Upload oder nicht Upload?
DER KULT DER TOTEN KUH forciert durch seine Zweiteilung in das digitale und analoge Bühnenformat die Frage, welches Potential der digitale Raum nicht nur im gesellschaftstheoretischen sondern auch im künstlerischen Sinn hat. In einer dreiwöchigen interaktiven Instagram Performance spielten sich die Mitspieler*innen des Publikums bis zu dem Punkt, an dem sie entscheiden mussten, ob sie Instagram löschen oder nicht.
Das Instagram Game beschäftigte sich mit gegenwärtigen Diskursen des digitalen Raums, wie Manipulation, Propaganda und Einfluss auf sozialen Medien, ob politischer oder kommerzieller Herkunft. Vom Begriff des “Hacktivismus” inspiriert, der in den 1980er Jahren vom Hackerkollektiv The Cult of the Dead Cow geprägt wurde, erzählte das Game eine neue Heldinnengeschichte des digitalen Zeitalters. Durch die Interaktionen des Publikums und das Live-Inszenieren wurde diese Geschichte einzigartig.
Die performative Installation im Theater der Künste beschäftigt sich dagegen mit futuristischen Gesellschaftsvisionen. Von der Fiktion des Spiels angestossen, spinnt sie angereichert mit trans- und posthumanistischen Zukunftstheorien das gewählte Ende des online Publikums weiter ins Jahr 3021. Man
befindet sich in einer 35-minütigen Zeremonie, in der man endgültig in die Cloud hochgeladen werden soll.
Doch mit dem kritischen Geist von Aslı, der noch immer im Server gespeichert ist, gilt es diese digitale Zukunft erneut, diesmal durch ein analoges Choose-Your-Own-Adventure Game mit Druckern, zu hinterfragen. Welche unbewussten gegenwärtigen Entscheidungen generieren unsere Zukunft?
Links unten führen zu zwei Medienechos:
1. Nachtkritik
2. Frachtwerk.ch
Die neu entdeckten sprechenden Riesensalamander werden von den Menschen schon seit Jahren als niedere Arbeitskräfte und Versuchstiere ausgebeutet. Auf einem von Natur gesäumten Tagungsgelände findet der Molchkongress statt, auf dem sich Kongressteilnehmer:innen zur Beratung über die Nutzbarmachung der Tiere zusammengefunden haben. Der Kurzfilm ist eine freie Adaption von Karel Čapeks „Der Krieg mit den Molchen“.
Die neu entdeckten sprechenden Riesensalamander werden von den Menschen schon seit Jahren als niedere Arbeitskräfte und Versuchstiere ausgebeutet. Auf einem von Natur gesäumten Tagungsgelände findet der Molchkongress statt, auf dem sich Kongressteilnehmer:innen zur Beratung über die Nutzbarmachung der Tiere zusammengefunden haben. Der Kurzfilm ist eine freie Adaption von Karel Čapeks „Der Krieg mit den Molchen“.
In ihrer Masterarbeit setzt sich Stephanie Müller intensiv mit ihren Erinnerungen auseinander, indem sie ihre persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Lebensräume aufsucht und schildert. Dieser Prozess ist geprägt von der Suche nach einem offenen, ehrlichen und verantwortungsbewussten Umgang mit der eigenen Geschichte, insbesondere mit jenen Aspekten, die als schwierig empfunden werden. Dabei hinterfragt Stephanie Müller Ausdrucksformen von und Rückbezüge zu subjektiven Erinnerungen im Schreiben selbst. Durch einen autotheoretischen Ansatz werden Verknüpfungen mit fragmentarischen, autobiografischen Texten und zeitgenössischen Theorien zum Thema Körper und Raum ausgearbeitet. So ergeben sich Zugänge zu neuen Denk- und Diskursräumen, in denen auf sinnliche Weise über Raum, Körper, Zeit, Gefühle, Identität, Macht, Sprache und Wissen nachgedacht werden darf. Individuelle Erfahrungen können in Beziehung zu den komplexen Kräften, die ein soziales Gefüge prägen, reflektiert werden.
Die Masterthesis befasst sich mit dem okkultistischen Orden der «Abtei Thelema» im Appenzell-Ausserrhoder Dorf Stein zwischen 1947 und 1990. Der Luzerner Ordensführer Hermann Metzger baute eine sektiererische Gemeinschaft auf, die nach den Lehren des britischen Okkultisten Aleister Crowley lebte. Im Praxisteil der Arbeit mit dem Titel OCCULTUM OBICIO – Objekt-Offenbarungen aus dem Appenzell verfasste die Autorin halbfiktive Ausstellungstexte zu 15 Objekten des Nachlasses der Abtei. Ob ein goldener Schlüssel, ein Globus oder eine violette Robe: Die Autorin ging so weit wie möglich der Frage nach, woher die Objekte kommen und welche Bedeutung sie gehabt haben könnten. Der geheimnisvolle Nebel wird dadurch noch dichter, nach dem Motto: Die einzige mögliche Form des Wissens über das Vergangene ist eine Annäherung durch das Erfinden. Der Theorieteil «Der Orden im Dorf» widmet sich dem Verhältnis der Dorfbevölkerung zur Abtei Thelema. Fünf Zeitzeug/innen sprechen über den Orden, eine hinterlassene schriftliche Quelle wird hinzugezogen und zwei Historikerinnen helfen, das Phänomen einzuordnen. Ein skurriles mikrokosmisches Stück Schweizer Geschichte.
Pilze sind glitschig, rätselhaft, giftig, talentiert, vielseitig, überall, unglaublich alt, vergesellschaftet, lecker, uneindeutig, widerstandsfähig und unberechenbar.
Auf diesem szenografischen Waldspaziergang folgen wir den Spuren der Pilze, wir suchen das Wochenendhaus im Wald und das wirkliche Leben im Boden.
Und was wissen Sie eigentlich über das System? Also z.B. über das System Wald? Nicht viel? Das macht nichts. Kommen Sie mit uns suchen!
Aber passen Sie auf nicht verloren zu gehen und nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitsammler*innen; Menschen, Tiere, Insekten, Pflanzen, Flechten, Pilze, Moose. Bitte auf alle also.