Ein Augenfotograf hat nach 39 Jahren in seiner ersten und einzigen Anstellung genug. Ein Koch sucht mit einer Sommelière nach der optimalen Zubereitungsart von Seegurken. Und ein selbsternannt prototypischer Italo fühlt sich nach dem ersten Arbeitstag auf dem italienischen Konsulat gar nicht mehr so italienisch. In „Von Sinnen“ finden diese Protagonisten, beobachtet, befragt und begleitet von der Autorin, zu einer Reportagen-Trilogie zusammen.
Der thematische rote Faden ist die Frage, was die Individuen in ihren Arbeits(um)feldern brauchen, um mit ihrer Beschäftigung zufrieden zu sein. Die Sensibilität der Beobachterin ist geschärft durch die begleitende Theorie-Arbeit, welche den Entfremdungsdiskurs anhand von zwei Diskurssträngen – Entfremdung als nicht gelingende Identifikation und Entfremdung als Phänomen im Arbeitskontext – analysiert. Ihr Schwerpunkt liegt auf aktuellen Positionen, die den Entfremdungsbegriff neu zu besetzen versuchen. Für die deutsche Philosophin Rahel Jaeggi lassen sich mit dem Begriff gestörte Aneignungsprozesse untersuchen: Entfremdung beschreibt damit keine fehlende, sondern eine defizitäre Beziehung.
Wie steht es also um diese Aneignungsprozesse in einem Grossbetrieb wie dem Universitätsspital Zürich? Mit welcher Arbeitshaltung schafft es ein junger Koch von den Färöer Inseln, sich und seine Heimat auf den Radar einer neuen Touristen-Generation zu kochen? Und wie weiter, wenn eine vielversprechende Karriere keine ihrer Versprechen einhält?
Seit Dezember 2014 gehen hunderte Menschen in Dresden auf die Strasse und demonstrieren gegen eine „Islamisierung Deutschlands“. Die Organisation PEGIDA rief dazu auf.
Rund zwei Jahre nach Beginn der ersten PEGIDA-Demonstration richtet sich der Blick mit diesem Projekt auf Schulklassen und deren Erfahrungen mit positionieren müssen und der Umgang innerhalb eines Klassenverbandes zu Beginn der Demonstrationen und Heute.
Über eine Recherche mit 100 SchülerInnen in Dresden entwickelte ein Kollektiv aus zehn Jugendlichen eine Lecture-Performance zum Thema „Meinungsbildung“ und verwandelten den Klassenraum in „die Meinung“.
Jeweils im Dezember – bevor es in die Weihnachtsferien geht – stellen wir aufs Hochhausdach eine Radioantenne auf und richten in der Eingangshalle des Toni Areals ein Radiostudio ein. Der Sender der Künste ist, mit Sendestart 2009, fast schon zur Tradition geworden.
24 Stunden live aus dem Toni Areal: Unkonventionell, intensiv, mitreissend. Für die Ausgabe 2015 konnten sich erneut Studierende des 3. Semesters aller Designvertiefungen eintragen und das Radio von A bis Z produzieren. Zum ersten Mal wurde von Modulbeginn an gesendet. Nach einer kurzen Einführung wurde bereits ab dem zweiten Tag moderiert, Musik gespielt und ausprobiert. In der Vergangenheit wurde während zwei Wochen intensiv für den Sender der Künste geplant, gebrainstormed, an der Technik geprobt und diskutiert.
Jedes Jahr gestaltet sich der Sender der Künste neu. 2013 zum Beispiel stampften Studenten diverser Vertiefungen in nur drei Wochen ein Webradio aus dem Boden, welches ihren Zuhörern eine saftige Portion Weihnachtsstimmung servierte. Auf der Website konnten die Zuhörer zwischen drei synchron sendenden Livestreams des Senders der Künste auswählen, im Extremfall sogar alle gleichzeitig hören. Im Jahr darauf wurde kein einziges Weihnachtslied gespielt, denn das Thema war «Kein Plan. Ein Kompass». (Noch) unbekannte Musiker, Schätze aus der ganzen Welt und neue Konzepte wurden geteilt, Grenzen gesprengt und eine alternative Festung gegen den Weihnachtswahnsinn gebaut.
Zu den Inhalten gehören jedes Jahr einzigartige Sendegefässe, die von den Studierenden selber entwickelt werden: Morgensendungen wie «Coffee & Cigarettes», Live DJ-Sets in der «Plattestund», Poetry Slams, improvisierte Hörspiele, Quiz-Sendungen, Open Mics, Live-Streams aus dem Mehrspur, Kochshows, Bastelsendungen oder News.
Die Verpackung? Ein Webradio, das online auf der eigenen Website gestreamt werden kann, aber auch in der Stadt Zürich auf 87,8 MHZ FM am heimischen Radio gehört werden kann. Es wird getwittert, auf Facebook geteilt und angeteasert und auf Soundcloud archiviert.
Roboter als Vorgesetzte, bargeldlos bezahlen, sich in Maschinen verlieben oder Häuser aus dem 3D-Drucker – die Menschheit steht vor einer ökonomischen Zeitenwende. Drei Redakteure der Handelszeitung haben Antworten auf schwierige Fragen über unsere Zukunft beantwortet. Studierende von Cast / Audiovisuelle Medien haben die Antworten künstlerisch in Animationen umgesetzt.
Unter der Leitung von Animation-Dozent William Crook entstand die sechsteilige Serie namens «So leben wir in Zukunft». In sechs Teilen erklärt die Handelszeitung mithilfe des 2. Semesters von Cast / Audiovisuelle Medien jede Woche anhand von Texten, Videos und Infografiken, wie die Menschheit in Zukunft leben wird. Die Animationen wurden in Zweierteams produziert, in Zusammenarbeit mit den Redakteuren.
Leiter des Studiengangs Cast / Audiovisuelle Medien, Prof. Dr. Martin Zimper, über das Animations-Modul: «Das Feedback der Studierenden war überaus positiv. Das Modul mit der Handelszeitung hat unseren Studierenden ermöglicht, eine typische Standardsituation schon während des Lehrgangs zu erleben: die Zusammenarbeit von Journalisten und kreativen Gestaltern im Newsroom, die gemeinsam komplexe, gut recherchierte Geschichten erzählen.»
Themen der Animationen für die Handelszeitung? Reisen ins Weltall oder in die Tiefsee, wie 3D-Drucker bald Organe drucken könnten und Big Data Leben retten kann, Onlinedating und Beziehungen mit Robotern oder die Abschaffung von Bargeld. Das Interesse der Leser und Zuschauer an der Umsetzung war stark, die Leserresonanz dementsprechend gross.
Redaktionsleiter des Schweizer Wirtschaftsnetzes Mathias Ohanian über die Zusammenarbeit mit Cast / Audiovisuelle Medien: «Uns war es ein Anliegen, die Auswirkungen der Digitalisierung auf unser Leben möglichst spannend und anschaulich aufzuzeigen. Wir freuen uns sehr, dass wir mit den Studierenden der ZHdK hoch motivierte Partner gewinnen konnten.»
Zum 100. Geburtstag der Dada-Bewegung wurde Cast / Audiovisuelle Medien von Journalist und Transmedia-Pionier David Dufresne ins Boot geholt für seine neueste interaktive Webdoku «Dada-Data». Die Studierenden des 4. Semesters produzierten den Livestream rund um einen 30h Hackathon im Cabaret Voltaire in Zürich.
1916 wurde in Zürich die Dada-Bewegung ins Leben gerufen. 100 Jahre später soll Dada durch das interaktive Dokprojekt «Dada-Data» neu interpretiert werden – Eine Hommage an Data der beiden Autoren David Dufresene und Anita Hugi, im Auftrag von SRG SSR und ARTE . Der 30h Dada-Hackathon-Livestream bildet den Höhepunkt und Abschluss des einmonatigen Projekts.
Die Studierenden mussten sich, nebst den technischen Herausforderungen, in kürzester Zeit in die Thematik der Dada-Bewegung einarbeiten, denn der Livestream sollte selbst Teil des Events sein. «Seht den Stream als eure persönlich Performance», so David Dufresne. Die Rahmenbedingungen des Hackathons? «Das Cabaret Voltaire wird für 30 Stunden geöffnet sein, und es wird einen Live-Stream auf «Dada-Data» geben. Wir hoffen auf Studenten, Designer, Programmierer, Metzger, Whistleblower, Maler, egal – auf jeden, der ein digitales Manifest verfassen möchte.»
So wurden Kameras mit Masken und Verkleidungen zu eigenen Persönlichkeiten verwandelt, Kloschüsseln als Kanal aus den dicken Mauern des Cabaret Voltaires hinaus installiert und animierte und glitchige Bildüberlagerungen vorproduziert. Moderator «Hugo die Handpuppe» stellte sicher, dass auch neue Zuschauer über vergangene Ereignisse informiert wurden und einen Überblick erhielten.
Ein 30h Livestream bedeutet auch trotz guter Planung für die Studenten viel Arbeit, wenig Schlaf, und die eine oder andere technische Herausforderung. Rund 7’000 Zuschauer aus der ganzen Welt verfolgten und gestalteten das Manifesto von zuhause vor dem Bildschirm mit. Den krönenden Abschluss bildete das «Dada Funeral Concert» der Band Dead Brothers. Wobei das Ende eines Livestreams für die Studenten von Cast / Audiovisuelle Medien leider auch immer Abbau heisst.
Das Projekt Dada-Data gewann im Juni 2016 den Grimme Online Award in der Kategorie Kultur. Die Begründung der Jury: «Das Portal "DADA-DATA" vermittelt auf einzigartige Weise die vielschichtigen Erscheinungsformen der Dada-Bewegung. Hoch interaktiv, technisch brillant und gestalterisch aufwendig werden prägende Protagonisten samt ihren Werken ideenreich präsentiert. Kunstvermittlung, die zum Mitmachen anregt.»
Das Social Media Modul im 3. Semester Cast / Audiovisuelle Medien soll Content-Strategien und Content-Marketing anhand eines konkreten Projektes lehren. 2014 war der Kunde nicht ganz unbekannt: der Studiengang Bachelor Design der ZHdK.
Vorgabe des Kunden war, Interessierte und potenzielle Studenten über zusätzliche Kanäle auf das Studienangebot aufmerksam zu machen und zu einer Anmeldung zu animieren. Als wichtiger Fixpunkt wurde der Infotag an der ZHdK im November genannt, der jedes Jahr sehr gut frequentiert ist.
Die Studierenden entwickelten daraufhin die Strategie, Studieninteressierte vom Infotag im November bis zum Anmeldeschluss im Februar mithilfe einer Plattform mit hilfreichen, übersichtlichen und ansprechenden Informationen zu begleiten, dies immer aus Sicht der Studierenden selber – «Laufbahnberatung» auf Augenhöhe sozusagen.
Nach erfolgreicher Konzeptabnahme, ging es an die Umsetzung des Projekts «designstudieren»:
Bereits vor dem Infotag wurden Informationen aus allen Vertiefungen zusammengetragen, zahlreiche Videoportraits zu den einzelnen Vertiefungen erstellt und die Website «designstudieren» aufgebaut. Themen die auf der Plattform besprochen werden sind unter anderem: Was kostet ein Studium? Was mache ich nach einem Designstudium? Wie erstelle ich ein gutes Portfolio? Welche Anforderungen muss ein Designstudent erfüllen?
Am Infotag selber wurde der Hashtag #designstudieren im und um das Toni-Areal breit gestreut und die Besucher auf das Projekt hingewiesen. Auf einer Social Media Wall konnten Besucher ihre eigenen Beiträge teilen, indem sie den Hashtag #designstudieren verwendeten. Interessierte konnten sich zudem für den Newsletter «designstudieren» eintragen, über welchen sie rechtzeitig über wichtige Termine im Laufe des Anmeldeprozesses hingewiesen werden. Am Infotag 2014 trugen sich über 400 Interessierte für den Newsletter ein.
Interessierte am Designstudium können sich auch über Social Media mit dem designstudieren-Team in Verbindung setzen: Die Plattform ist neben Youtube auch auf Facebook, Twitter und Instagram vertreten. Dort werden aktuelle Themen, Videos zu den Studienvertiefungen, Einblicke in den Alltag von Designstudierenden oder Termine im Anmeldeprozess geteilt.
Dank der Plattform «designstudieren» konnte auch eine Zielgruppe erreicht werden, welche den Infotag nicht besuchte, ausserdem wurde das Bewusstsein für die verschienenen Ausbildungswege vergrössert. Die Qualität der Anmeldungen wird zudem verbessert – die zukünftigen Studenten wissen genau, was für die Portfolios im jeweiligen Studiengang relevant ist. Die Plattform «designstudieren» wurde in den Folgejahren fortgesetzt und jeweils von Studierenden betreut.
Christian Holst, Dozent; Marc Uricher, Dozent; Nadia Holdener, Assistentin
Importiert am
13.04.2017
Übergeordnete Sets
1
Set enthält
0 11
Gegen die Regeln – Produktion eines 360° Films
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Untertitel
Gegen die Regeln (Against the rules) – Production of a 360° film
Datierung
Herbstsemester 2015
Beschreibung
Gegen die Regeln ist der erste fiktionale «Virtual Reality» Film der Schweiz. Produziert wurde die erste Liebesgeschichte in 360° von Studenten im 5. Semester von Cast / Audiovisuelle Medien. Das Eifersuchtsdrama einer offenen Beziehung kann dank neusten Technologien im 360°-Raum erlebt werden – ganz ohne speziellem Equipment. Die Zuschauer können den Konflikt des Paares einfach im Web-Browser oder mobil auf dem Handy erleben – oder doch auch als immersive Erfahrung mithilfe von sogenannten Google Cardboards.
«Was geht eigentlich da oben in deinem Kopf ab?», fragt Anna ihren Freund Alex aufgebracht. Im Laufe des Beziehungsdramas in 360° zeigt sich immer mehr, dass bei dem jungen Paar der Haussegen schief hängt. Missverständnisse, Regelbrüche und der Sinn nach Freiheit werden zu viel – und Alex zieht radikale Konsequenzen.
Leiter der Fachrichtung «Cast / Audiovisuelle Medien» Prof. Dr. Martin Zimper über die Produktion seiner Studierenden: «Die Studierenden haben echte Pionierarbeit geleistet. Virtual Reality ist der grosse Medientrend, der Game Changer im Bewegtbild-Bereich.»
Die Produktion und der Dreh für 360°-Filme unterscheiden sich erheblich von normalen Filmsets: Gegen die Regeln wurde mit sechs auf einem speziell angefertigten Stativ angebrachten GoPro Kameras aufgenommen. Mikrofone und Lichtquellen wurden so auf dem Set versteckt, dass sie nicht sichtbar waren und dennoch bestmögliche Lichtverhältnisse und Tonqualität erreicht werden konnten. Natürlich musste auch die gesamte Crew den Raum verlassen, während gedreht wurde, damit sie nicht im Bild zu sehen war.
«Was bedeutet 360° für fiktionales Erzählen? Die Studierenden haben von Development bis zur Postproduktion Antworten darauf gefunden und ein berührendes Beziehungsdrama produziert», so Dozent Marc Lepetit. Besonders im Storytelling sahen die Studenten die grössten Chancen aber auch Hindernisse.
Seitdem YouTube und mittlerweile auch Facebook das Abspielen von 360°-Filmen erlauben, ist es möglich, diese an ein breites Publikum zu bringen. Virtual Reality wird Cast / Audiovisuelle Medien bestimmt auch in Zukunft begleiten.
Mehr über die Produktion, technische Details sowie die Crew des Filmes Gegen die Regeln erfährt man auf dem eigenen Blog.
http://blog.cast.zhdk.ch/360/
Zwei junge Männer im Kosmos von männlichem Blick, Bildmacht, Schönheitsdruck auf den weiblichen Körper und ihr Versuch einer Positionierung darin. Oder werden sie von der leitenden Frau positioniert? Oder positionieren sie die leitende Frau? Eine spielerische Suche.
Drei Spieler/innen, eine Bühnenbildnerin und eine Theaterpädagogin begaben sich auf eine ästhetische Forschungsreise mit Mehl zum Thema „Der Anfang der Welt“. In Zusammenarbeit mit Krippengruppen, entstand ein interaktives Stück, bei dem Welten aus Mehl entstehen. Die Flüchtigkeit des Materials entzieht sich der Kontrolle und hinterlässt seine Spuren. Am Ende bleibt die Frage, wer hier wen gestaltet hat.
Aller Anfang - Ein theatraler Workshop für ein Publikum ab 3 Jahren
Importiert am
18.04.2017
Übergeordnete Sets
1
Set enthält
0 3
Stadtkinder (Audiowalks)
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Beschreibung
Studierende BA Theaterpädagogik und BA Komposition für Film, Theater und Medien erarbeiten gemeinsam Audiowalks für Kinder in der Stadt Zürich. Sie bespielen fünf Quartiere, die Geschichten orientieren sich an der Realität der dort wohnhaften Kinder.