Die produktive Nutzung virtueller Kommunikationskanäle und ihr Zusammenspiel mit der Vermittlung vor Ort zählt zu den drängenden Fragen der aktuellen Vermittlungspraxis in Ausstellungen und Museen. Emanuela Ring hat für ihre Masterthesis ein umfangreiches Vermittlungsprojekt im Musée Visionnaire und im Helmhaus Zürich durchgeführt, das die Unterschiede und Verknüpfungsmöglichkeiten von Vermittlung auf Distanz und vor Ort im Museumsraum erkundet. Dazu hat sie verschiedene Medientechnologien in beiden Institutionen ausprobiert und mit einem Aktionsforschungsdesign begleitend untersucht und ausgewertet. Beispielsweise hat sie Online-Rundgänge mit vorproduzierten Videos für Schulklassen angeboten. Die Videos wurden von einer Lehrperson im Klassenzimmer gezeigt und die Schüler:innen konnten mit dem Online-Chat-Tool Padlet auf das Video reagieren. Die multimedialen Ansätze haben es Emanuela Ring überhaupt erst ermöglicht, ihr Vermittlungsprojekt Anfang 2021, mitten in der Pandemie, unter Beteiligung mehrerer Schulen durchzuführen. In ihrer Auswertung zeigt sich, dass virtuelle Kommunikationskanäle nicht automatisch zu mehr Partizipation führen. Das Virtuelle bezieht sich letztlich doch auf den physischen Ort der Institution. Aus ihrer Sicht sollten die digitalen Formate genutzt werden, um Interesse bei den Teilnehmer:innen zu wecken, ein Museum zu besuchen und die Dinge vor Ort zu betrachten.
Through my work within the format of multichannel sound-installations, I always felt the need to preserve ephemeral works in a recorded form for archiving purposes and to showcase my work to curators, art institutions, and the general public. The attempt to preserve ephemeral sonic work raises two questions: How do I translate a multichannel audio-work into a recorded form without losing the spatial properties? And how do I make such audio-work accessible without immense technical equipment? This paper will examine different spatial audio recording and reproduction techniques to obtain a sufficient method that can preserve and playback ephemeral work with a spatial component.
The conversion of multichannel sound-installations into a recorded form also raised questions related to sound and media art theory, i.e. how does the recorded version relate to the original version – is it still the same piece of work? Preceded by a case study on archiving ephemeral sonic work, I explore in the last segment of this thesis three creative principles of preserving ephemeral work based on my eight channel sound-installation Candid III. These three different methods will be examined and evaluated with regard to their abilities to accurately capture the spatial properties of Candid III. My research in experimenting with binaural formats aims toward making sonically immersive work more easily and authentically accessible. Further, it could also be of use in the context of cultural institutions that are confronted with similar problems when dealing with ephemeral sonic works containing spatial
components.
Diplomproduktion Master Theater, Dramaturgie
Die Tour de France braust über schneefrei Pässe, Bruno Latour sagt die Klimakrise ab und die Städte vermelden eine höhere Biodiversität als die Kulturlandschaft. Als Francesco Petrarca 1335 den Mont Ventoux bestieg, wurde er zum ersten Alpinisten. Heute haken wir auf unserer Bucket List ab: been there, done that.
Was wollen wir eigentlich von der Natur, die uns zwischen den Fingern zerrinnt? Und was wollen wir von uns, die Kultur mit Natur verwechseln und dabei nach Erholung lechzen?
Kein Theater – eine Bergwanderung. Wer da noch mehr will, als die Aussicht geniessen, soll das Buch lesen.
Ausrüstung: Bergtaugliche Schuhe, Regenjacke, eigene Trinkflasche. Wir werden ungefähr anderthalb Stunden zu Fuss unterwegs sein.
Eine Kollaboration mit Lukas Bärfuss und dem Fachbereich Kulturpublizistik der ZHdK –
Dreizehn Kulturpublizistik-Studierende befragten gemeinsam mit Lukas Bärfuss das Verhältnis zwischen Bild und Text – historisch, phänomenologisch und vor allem praktisch. Die Ausstellung in der Coalmine – Raum für Fotografie in Winterthur ist eine mehrstimmige Dokumentation dieses Arbeitsprozesses. Vor allem ist sie eine Einladung sich in den Fragen, Erkenntnissen und Visualisierungen der Beteiligten zu vertiefen und sich zu inspirieren.
Die Vernissage findet statt am 2. Juni um 18.30 Uhr in der Coalmine Winterthur, Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur
Die Ausstellung dauert vom 3. Juni bis 24. Juli 2022
«Glossar der Planlosigkeit» heisst die Publikation der Studierenden des MA Kulturpublizistik-Jahrgangs 2020. Darin gehts um verpasste Flüge, Nächte im Moonliner & Reisen ohne bekanntes Ziel. Elf Studierende haben geschrieben, konzipiert, redigiert und Gäste eingeladen. Nach eineinhalb Jahren findet das Projekt im Mai 2022 sein Ende – jedes Exemplar ist ein Einzelstück, das von einem Algorithmus kuratiert wurde.
Mit 101 Bild- und Textbeiträgen von Livio Baumgartner, Laura Breitschmid, Oliver Brunko, Stefanie Ehrler, Nina Gehrig, Livia Grossenbacher, Noëlle Guidon, Vera Mattmann, Moriz Oberberger, Lyenne Perkmann, Noëmi Roos, Natalie Schärer, Sandino Scheidegger, Karoline Schreiber, Ava Slappnig, Tobias Söldi, Alice Sommer, Hayahisa Tomiyasu, Robin Waart und Jonas Wandeler.
In ihrer Masterthesis versammelt Livia Berta theoretische und praktische Wissensressourcen für Festivalveranstalter:innen, die eigene Vermittlungsprojekte konzipieren und umsetzen möchten. Das Endprodukt ist ein Leitfaden in der Form einer Website, die es den Nutzer:innen erlaubt, durch Fragen zur kulturvermittelnden Praxis zu navigieren. Was sie mitnehmen können, sind nicht spezifische Antworten oder konkrete Umsetzungstipps, sondern Handreichungen zu Entwicklung eines Vermittlungsverständnisses, Anstösse zum Nachdenken über die Werte, Ziele und Strukturen der eigenen Praxis sowie einen Überblick über das Praxis- und Diskursfeld der Kulturvermittlung.
Wie kann ich mich als freischaffende strategische Beraterin positionieren und Instrumente zur nachhaltigen Veränderung schaffen, um gezielt Impulse zu setzen und neues Denken zu verankern? (2022)
Diese Arbeit thematisiert die im Rahmen der Digitalisierung veränderten Anforderungen an die Führungs- und Teamebene von Unternehmen. Vor allem diese Personengruppen sind es, die bei der Verankerung von agilen und kreativen Denk- und Arbeitsweisen enabelt werden müssen, um VUCA nachhaltig zu begegnen. Mit dem Ziel, sich als freischaffende strategische Beraterin zu positionieren, nähert sie sich ihrem eigenen Beratungskonzept im Verlauf dieser Arbeit in drei Etappen: in Interviews mit Businesspartner:innen entwickelt sie ein Gespür für die Managementebene, in Interventionen mit Vertreter:innen der jungen Generation erspürt sie deren Puls und Nöte und in einen Design-Thinking-Workshop mit dem Team eines Architekturbüros erprobt sie die Anwendung ihres Coachings. Als Resultat legt sie ihr eigenes Coachingprofil vor.
Thema dieser Arbeit ist die bewusste Gestaltung einer hybriden Arbeitswelt als entscheidende Verankerung für künftiges Arbeiten und Unternehmenskulturen. Als Verantwortliche für Workplace-Konzepte bei der SBB nutzt sie ihre Arbeitgeberin als Reallabor und identifiziert vier Handlungsfelder und sechs Prinzipien für Arbeitsplatz-Gestalter:innen, um Teams bei der Suche nach Lösungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in einer hybriden Arbeitswelt zu unterstützen. Die Erkenntnis: Es gilt, Bewusstsein zu schaffen und zu schärfen; Orientierung durch Inspiration zu geben; das spezifische Potenzial zu kennen; und zuletzt die kulturelle Verankerung der Umsetzungswünsche zu prüfen und sicherzustellen. Alle Erkenntnisse münden in einen handlichen How-To-Guide, der Teams bei der Entwicklung ihrer eigenen Lösung hilft.
Was bedeutet es heute, «employer of choice» zu sein? Die Autorin nimmt die hohe Anzahl offener Stellen der Möbel Pfister AG zum Anlass, der Attraktivität ihres Arbeitsgebers aus designstrategischer Perspektive auf die Spur zu gehen. Mittels Recherche, qualitativer Interviews und Workshops erörtert sie die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden von heute und engt in der Konsequenz ihre Problemstellung auf Personalentwicklung und -förderung ein. Angereichert um Best-Practice-Beispiele testet und entwirft die Autorin einen prototypischen, auf Pfister zugeschnittenen Personalentwicklungsprozess. Dieser erlaubt auch jene Mitarbeitenden langfristig ans Unternehmen zu binden, die nicht zwingend befördert werden wollen. Als Resultat legt sie einige Prototypen aus diesem Prozess vor: den Peer-to-Peer-Workshop, das Upward-Feedback und den Semester-Talk.
Ausgangslage dieser Arbeit bildet die als instabil empfundene holokratische Organisationsform der Marketing- und Kommunikationsagentur Feinheit. Die Mitarbeiterin und Autorin identifiziert das Phänomen Unternehmenskultur als stabilisierenden Faktor in der Holokratie, die keine Vehikel zur Kulturgestaltung mitliefert. So untersucht sie, wie Unternehmenskultur ausprobiert und gestaltet werden kann und erhebt mit einem Methodenmix die Soll- und Istkultur. Ferner exploriert sie in diversen Interventionen die Umsetzbarkeit und Akzeptanz von Vehikeln zur Kulturgestaltung. Ihr Fazit: Insbesondere das Meetingformat Salon gibt Raum, in dem Spannungen verhandelt und Kulturentwicklung befördert werden kann. Die Autorin legt die auf andere Unternehmen übertragbare Moderationskarte für dieses Meetingformat als praktisches Resultat vor.
Wie können heutige, also ab 2010 geborene Kinder der Generation Alpha, (besser) auf die eigene Mediennutzung vorbereitet werden? Entscheidend ist, so stellt der Autor fest, dass sich die Eltern von 0–4-Jährigen eingehend mit der eigenen Medienkompetenz auseinandersetzen, um ihre Kinder diesbezüglich gut begleiten zu können. Im iterativen Vorgehen eines Strategischen Designers entwickelt der Autor anhand von Gesprächen mit Expert:innen sowie mit Eltern Resultate, die zur Reflexion der eigenen Mediennutzung, aber auch zu ihrer Verantwortlichkeit als Eltern anregen: zehn Thesen, drei Personas, Interventionskonzepte, Memes sowie eine Empfehlung zur Anwendung von Service Design ergeben sich aus der Arbeit. Gleichsam reflektiert der Autor sein Agieren in einem selbstständigen Projekt als Strategischer Designer.
Der zunehmende Hitzeherd aus Asphalt, Beton und dichter Besiedlung mindert die städtische Lebensqualität. Die Stadt Zürich begegnet dieser Entwicklung mit Begrünung, Entsiegelung, Beschattung. Die Umsetzung dieser Massnahmen geht teilweise zulasten des motorisierten Strassenraums und führt zu Zielkonflikten und Verzögerungen. Die Autorin geht davon aus, dass ein partizipativ geprägter Ausbau begrünter Stadträume dem Stimmvolk mehr Zustimmung erführe, je erleb-, sicht- und fassbarer die Visionen eines klimaangepassten Zürichs für die Bürger:innen wären. Die Arbeit adressiert partizipativ entwickelte Lösungsideen an die Stadt und antwortet mit einem Anwendungsmodell auf die Frage: Wie lässt sich eine Sensibilisierung der Stadtzürcher:innen erreichen, damit die hitzemindernden Massnahmen rasch gefördert werden?