BG als Praxis der Freiheit? Mit welcher Haltung könnte dieses Fach auf Gymnasialstufe im Sinne einer „Bildung als Praxis der Freiheit“, wie sie beispielsweise Paulo Freire oder bell hooks angedacht haben, angegangen werden?
Diese Arbeit ist ein erster Versuch, diese Haltung zu definieren. Über eine Auseinandersetzung mit den Begriffen „education“, „practice“ und „freedom“ und deren Übersetzung ins Deutsche, führt die Arbeit weiter in mögliche Herangehensweisen der kritischen Pädagogik ins Fach Bildnerisches Gestalten auf Gymnasialstufe. Somit stosst sie auf Fragen, wie Selbstreflexion aller Beteiligten praktiziert werden könnte, damit man durch Bildung der eigenen Lebenssituation bewusstwerden kann; wie „Sehen und Sichtbarmachen“ über „Schälprozesse“ kritisch-reflektiert angegangen werden kann und dadurch durch Bewusstwerdung eine Befreiung von Unbewusstem und Impliziertem geschehen kann; sowie auch die Frage, wie Freires „problemformulierende Pädagogik“, welche sich statt an Lernziele eher an selber formulierte Probleme orientiert, im BG angegangen werden könnte. Über praktische Erfahrungen in Form von Mikrosituationen, wird versucht, die theoretischen Gedanken auch in der Praxis zu verorten.
BG als Praxis der Freiheit? könnte als Anfangspunkt mit Richtung für eine alternative Herangehensweise an das Fach BG betrachtet werden, in der statt Hierarchien und Dominanz, kritisches Denken und Freiheit praktiziert werden können.
In der Konzeption von BG-Unterricht (Bildnerisches Gestalten) gibt es viele Variablen (wie Material, Raum und Zeit) an denen man schrauben kann. Die «Schüler:innenschaft» bildet in der Regel die Konstante. Doch was ist, wenn genau diese verändert und das Potenzial des Fachs für individuelles Arbeiten, Perspektivenvielfalt und nonverbale Sprache genutzt wird?
Johanne Müller konzipierte, realisierte und reflektierte eine Unterrichtseinheit, in welcher Schüler:innen aus einer Kantonsschule und einer Heilpädagogischen Schule zusammen gestalterisch arbeiteten. Die Fragen, Potenziale und Schwierigkeiten, auf die sie dabei stiess, drehen sich auch um das Schulsystem und das gesellschaftliche Verständnis von Norm.
In meiner Arbeit reflektiere ich die vergangenen Monate und erarbeite eine Collage als Sinnbild des Erlebten im Jahr 2020. Anhand auserlesener Symbole fasse ich wichtige Themen zusammen, welche durch ihre Anordnung sowie ihre Darstellung in einen neuen Kontext gebracht werden. Es entsteht eine Sammlung, ein Bild, eine Landschaft, welche meinem Blick auf die Welt darstellt. Das Dargestellte wird mit der Stanznadel eine aufwendige, traditionelle Technik verarbeitet und wird Schlaufe für Schlaufe sowie zuvor Pixel für Pixel zu einem modernen Wand-Teppich – einer Bildwirkerei. Durch die zeitintensive, präzise und persönliche Auseinandersetzung mit dem Werk sowie die unzählig investierten Stunden der Handarbeit gewinnen die angesprochenen Themen und deren Darbietung an emotionalem Wert. Der digitale Entwurf transformiert sich in eine hingebungsvolle Handarbeit. Der Teppich wird durch seine Grösse und Farbigkeit sehr laut und kontrastierend. Es entsteht ein beissender Gegensatz zwischen der Härte des Dargestellten und der Wolle, welche durch die verarbeitungsweise weich und flauschig wird.
BIOGRAFIE
Matthias Huser ist Regisseur und Videokünstler, Bühnenbildner.
Er studierte Film an der Zürcher Hochschule der Künste und Time Based Art an der University of New South Wales-Fine Arts in Sydney.
Seine Arbeiten wurden an diversen Internationalen Film Festivals präsentiert, u.a. Int. Film Festival de Cannes, Int. Film Festival Locarno (in Competition), Autor:innentheatertage Berlin.
Als Videokünstler und Bühnenbildner arbeitet er für verschiedene Theater im deutschsprachigen Raum, u.a. Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Braunschweig.
Matthias Huser ist Masterabsolvent in Theaterregie der Zürcher Hochschule der Künste (Abschluss 2024).
DIPLOMPROJEKT
nach Barry Lyndon (1975, GB/US)
EPILOG 1789 - 2024
Es war zu Zeiten George III bis gestern in der die genannten Personen lebten
und kämpften; Gut oder Böse, Schön oder Hässlich, Reich oder Arm
– jetzt sind sie alle gleich.
Der zeitgenössische Tanz ist ein dynamisches und innovatives Berufsfeld, das massgeblich von den Tänzerinnen und Tänzern geprägt wird und tänzerisches Können auf sehr hohem Niveau verlangt. Die Ausrichtung des Bachelors of Arts in Contemporary Dance der ZHdK folgt einer bestimmten Richtung des zeitgenössischen Tanzes, die sich mit dem akademischen Tanz (unter anderem dem klassischen Ballett) auseinandersetzt. Die Beförderung der technischen Versiertheit sowie der künstlerischen Entwicklung der angehenden Tänzerinnen und Tänzer sind Kern der Ausbildungsidee.
AGEING YOUNG REBEL
Choreography // CAROLINE FINN
Music // Demdike Stare, DJ Food & Ken Nordine, David Lynch
Choreographic Assistance // Mark Wuest
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers // Marta Allocco, Julian Beairsto, Beatrice Castaldo, Giusy Fanaro, Nicole Llaurado, Marta Llopis, Lavinia Tinagli, Gion Treichler, Sophie Van Doorn, Alieke Vinkenborg
An exceptionally condensed tale of a bumpy road that’s peppered with unexpected encounters. Coming face to face with the most monstrous and contradictory reflections of himself, our rebel hero is abruptly propelled towards the prime of his life.
LAST ONE STANDING
Concept and Choreography // MARINE BESNARD
Music // Charles Mugel
Choreographic Assistance // Evelin Skarlatos
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers // Martina Balzamo, Lukas Bisculm, Alice Cofone, Jessica Eksteen, Lia Lütolf, Grazia Scarpato
Hope flickers. Will our instinct keep us alive? A second chance?
RUN 18.6
Choreography // GUIDO MARKOWITZ & DAMIAN GMÜR
Sounddesign // Fabian Schulz
Choreographic Assistance // Mark Wuest, Cathy Sharp
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers // Marta Allocco, Beatrice Castaldo, Giusy Fanaro, Nicole Llaurado Neve, Marta Llopis, Lavinia Tinagli, Gion Treichler, Sofie Van Doorn, Alieke Vinkenborg
Die Choreografen Guido Markowitz und Damian Gmür, die Leiter des Ballett Theater Pforzheim, stellten emotionale und existenzielle Aspekte des Menschseins an den Anfang ihrer Kreation. Ängste, gar Verzweiflung, aber auch Kampfbereitschaft, Sehnsüchte und Träume inspirierten die Künstler zusammen mit den Studierenden zu einer Choreografie voller Bildkraft, Gegensätzlichkeit und wilder Zartheit. Kreativ, energetisch und physisch wurden die Impulse in Bewegung gebracht und choreografisch gestaltet.
THINKING OUT LOUD
Choreography // ALBA CASTILLO
Music // Nils Frahm, Albums: Spaces, Felt: Family
Choreographic Assistance // Mark Wuest
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers // Martina Balzamo, Lukas Bisculm, Alice Cofone, Jessica Eksteen, Lia Lütolf, Grazia Scarpato
The work explores the idea of thought. Examining an imaginary space of the mind where ideas are created and stored. Human beings have the ability to share those thoughts aloud, but we don't always have the courage to do so. The work is a journey to connect with our thoughts and share them with the world.
COS
Choreography // KATARZYNA GDANIEC & MARCO CANTALUPO | COMPAGNIE LINGA
Music // l’Ombre de la Bête
Assistant // Cindy Villemin
Choreographic Assistance // Denise Lampart, Cathy Sharp
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers Friday, Sunday // Marta Allocco, Beatrice Castaldo, Giusy Fanaro, Nicole Llaurado, Marta Llopis, Lavinia Tinagli, Sofie Van Doorn, Alieke Vinkenborg
Dancers Saturday: Marta Allocco, Beatrice Castaldo, Giusy Fanaro, Nicole Llaurado, Marta Llopis, Lavinia Tinagli, Gion Treichler, Sofie Van Doorn
Since many years we have been exploring group choreography, and the art of creating on stage, with a group of performers, a moving organism capable of forming and breaking down into flexible and fluid formations, which is the sum of its thinking cells, creating a collective consciousness. A world enriched by the multiform harmony of its different elements, the acceptance of individual differences, their valorization and visibility.
COS, excerpt of our last work Cosmos, is the outcome of this exploration with the students of the ZHdK, the conjunction of trajectories and geometries, rotations and revolutions. And new scenic orbits.
Programme 2
THE RUN work in progress
Choreography // MUHAMMED KALTUK
Music // Woodkid – Iron Acoustic, Run Boy Run
Choreographic Assistance // Denise Lampart
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers // Jacopo Bellani, Luke Bugeja Gauci, Giovanna Doria, Célia Lachat, Chloé Mallet, Sara Pigatto, Maren Kathrin Sauer, Veronica Scanferla
Choreograf Muhammed Kaltuk erarbeitet mit Studierenden des 1. Jahrgangs eine abstrakte Skizze, die sich an den Themen Kampf, Zusammenhalt, Alleinsein abarbeitet. Das Arbeitsprinzip von Kaltuk ist immer erst das Entdecken der individuellen Potenziale der Tänzer:innen, mit denen er arbeitet. Damit als Ausgangsmaterial startet er in den Probenprozess. Er bringt die Tänzer:innen an ihre physischen Grenzen, fordert sie heraus und kombiniert das Bewegungsmaterial mit seiner eigenen Formsprache.
Den Rahmen bildet die Musik von Woodkid, in der es um den Kampf von Unschuld und Versuchung, um die große Angst vor dem Leben und um die Entscheidungen geht, entweder zu beißen oder gebissen zu werden. Kaltuk sucht mit den jungen Studierenden, die ganz am Anfang stehen, nach Ängsten, nach den Kämpfen, nach den Verlusten, an denen man wächst. Entstanden sind sechs Minuten absoluter Zerrissenheit, in denen alle Sicherheit zerlegt wird.
AISLING
Choreography // DOR MAMALIA & DARIUSZ NOWAK | HUMAN FIELDS
Music // Sergei Rachmaninoff, Morceaux de fantaisie, Op. 3: No. 1, Élégie, performed by Konstantin Scherbakov, Alessandro Scarlatti, Il giardino di Rose (Oratorio La Santissima Vergine del Rosario): "Mentre io godo" (Aria della Speranza), performed by Cecilia Bartoli, Les Musiciens du Louvre & Marc Minkowski – Speaker: Sophie Feige
Choreographic Assistance // Arman Grigoryan
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers // Gianna Bassan, Luca Di Giorgio, Viviane Von Gunten, Camille Zany
My heart born naked
was swaddled in lullabies.
Later alone it wore
poems for clothes.
Like a shirt
I carried on my back
the poetry I had read.
So I lived for half a century
until wordlessly we met.
From my shirt on the back of the chair
I learn tonight
how many years
of learning be heart
I waited for you."
—John Berger
THINKING OUT LOUD
Choreography // ALBA CASTILLO
Music // Nils Frahm, Albums: Spaces, Felt: Family
Choreographic Assistance // Mark Wuest
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers // Martina Balzamo, Lukas Bisculm, Alice Cofone, Jessica Eksteen, Lia Lütolf, Grazia Scarpato
The work explores the idea of thought. Examining an imaginary space of the mind where ideas are created and stored. Human beings have the ability to share those thoughts aloud, but we don't always have the courage to do so. The work is a journey to connect with our thoughts and share them with the world.
CRY BABY CRY
Choreography // JOOST VROUENRAETS
Music // Marlene Deitrich, Janis Joplin, Johnny Cash, James Brown
Choreographic Assistance // Mark Wuest
Costumes // Berend Voorhaar und Sabrina Zyla, Karisma-Costumes
Dancers Friday, Sunday // Chloe Mallet, Célia Lachat, Maren Kathrin Sauer
Dancers Saturday // Giovanna Doria, Sara Pigatto, Veronica Scanferla
Three generation-Z dance students sharing stage with four 20th century pop giants. Two generations united in a single dance. A choreographic work composed with secret physical language derived from personal memories, flashbacks and images of childhood. Born as babies, we grow up as babies, remain babies and die as babies. Sometimes we need to cry, and sometimes we need to cry. All of us, right?