Geboren am 17. August 1931 in Szombathely, Ungarn, der Vater ist Rechtsanwalt, die Mutter Heilpädagogin. 1939 emigriert die Familie in die Schweiz. Noch während seiner Gymnasialzeit arbeitet Gessner in den Ferien als Volontär bei Condor-Film. Nach der Matura reist er 1950 durch die Sahara und in den Irak und veröffentlicht seine Eindrücke und Fotos in der Neuen Zürcher Zeitung. Er studiert Romanistik in Zürich, assistiert am Schauspielhaus Leopold Lindtberg und Oskar Wälterlin, in Paris Jean-Louis Barrault und Henry Koster in Hollywood. 1956 vermittelt er als Schweizer Offizier in der Waffenstillstandskommission zwischen Nord- und Südkorea und arbeitet mit dem Drehbuchautor Richard Schweizer. Von 1958 bis 1961 ist er bei Condor-Film angestellt. Er inszeniert an der Zürcher Kammeroper und am Stadttheater Luzern. Bei Condor dreht er 1963 seinen ersten Fernsehfilm, Der Gefangene der Botschaft, für Farner-Looser Film schreibt er das Drehbuch zum Armeefilm der Expo 1964, Vigilant Switzerland/Fortress of Peace (Oscar-Nominierung für den besten Kurzfilm). 1965 gelingt ihm mit seinem ersten Spielfilm, Diamanten-Billard, ein internationaler Erfolg. Danach dreht er in Frankreich, Deutschland, Italien, England, Israel, den USA und Kanada ein Dutzend Spielfilme, darunter Zwölf plus eins (Una su 13; auch Drehbuch, 1969), The Little Girl Who Lives Down the Lane (1976) und Tennessee Nights (1989). Dazwischen realisiert Gessner, der seit den Achtzigerjahren in Paris wohnt, prämierte Fernsehfilme, u. a. 1997 die Serie Spaceship Earth. Nicolas Gessner stirbt am 22. August 2023 in Paris.