M: "Made of Steele" handelt von Sehnsucht?
L: ... von Gefühlen in Zeiten des Kapitalismus.
M: ... von einem jungen, unschuldigen Mädchen, das auf den dunklen Prinzen trifft.
L: ... und dabei ihre dunkle Begierde entdeckt.
M: Also nicht sofort. Erst ist sie schockiert.
L: Er aber auch.
M: Sie ist noch Jungfrau.
L: Aber dann kommt der Sex. Und er fickt sie – hart.
M: Sie verlieben sich.
L: Es geht um die erotische und alltägliche Rollenverteilung in einer modernen Liebesbeziehung.
M: Um Anastasia Steele und Christian Grey.
L: Um Fiktion.
M: Um uns.
L: Wir sind «Der grosse Tyrann».
Applaus.
Die Tanz Akademie Zürich feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Mit der Galavorstellung «fussspuren X» erwartet das Publikum ein bunt gefächertes Programm quer durch alle Stilarten des Tanzes. Es kommen unter anderem Werke der renommierten Choreographen Jean-Guillaume Bart, Kinsun Chan, Beate Vollack und Marina Stocker zur Aufführung. Lassen Sie sich vom Bewegungsreichtum der Choreographien und von der jugendlichen Frische und Tanzbegeisterung unserer angehenden Ballerinen und Ballerinos verzaubern, Vorhang auf!
«Ich habe das Gefühl, ich hab die Einführung verpasst und niemand klärt mich gescheit auf. Das ist doch eine ganz normale Frage: Was ist das für eine Veranstaltung? Ich habe gedacht, das wäre ein Aggressionsseminar, aber jetzt beschleicht mich das Gefühl, ihr seid ein Haufen unkritischer Esoteriker. Wer leitet überhaupt diesen Kurs? Und Schluss jetzt mit diesem Wilhelm Tell! Das ist doch einfach nur schrecklich!»
Wie könnte ein mobiler Skilift entwickelt werden, um das Ski-/Snowboard-Erlebnis auf Vororthügeln zu ermöglichen?
Die Schweiz ist ein Skiparadies, aber um es zu geniessen, muss man Zeit haben sowie eine weite Anreise und oft schlechte Schneebedingungen in Kauf nehmen. Durch empirische Recherchen wollte ich neue Lösungen finden, festlegen und umsetzen, um mit diesem Paradigma zu brechen. Hauptziel war es, eine Dienstleistung in Verbindung mit einem Produkt anzubieten, das Skifahren auf erschwingliche und einfache Weise ermöglicht. Das geografische Potenzial und die kurze Zeit, in der Schnee in Vorortgebieten liegt, bilden den Kontext für die Möglichkeit, perfekte Bedingungen für das Skierlebnis zu schaffen. Als Lösung wird die Entwicklung eines mobilen Skilifts vorgeschlagen. Dieser Skilift kann schnell installiert und auf verschiedenartigem Gelände betrieben werden. Dadurch entsteht ein flexibles und mobiles System, mit dem Vorortgebiete zum Skifahren genutzt werden können.
Wie könnte man einen alpinen Sommerschlitten entwickeln, mit dem das ursprüngliche Schlittenerlebnis im Winter auf den Sommer übertragen wird?
Produkt
Schlitteln im Winter gehört zu den beliebtesten und weitverbreitesten Freizeitaktivitäten in den Bergen. Warum sollte man das nur im Winter tun können? Unabhängig von der Jahreszeit bieten die Berge unmotorisierten Antrieb die Hänge hinunter. Echte Möglichkeiten gibt es für «Winterkurorte», die das Sommerloch füllen möchten, bevor der nächste Winter kommt. Schlitteln ist lustig und für alle zugänglich; doch woraus besteht seine «DNA» etwas genauer? Mit welchen Anpassungen müsste ein Schlitten für den Sommer ausgerüstet werden? Die Herausforderung bestand darin, die Essenz des Schlittenfahrens im Winter beizubehalten. Die rasche Prototypenentwicklung trug zu einer schnelleren Iteration bei, zu Tests, zur Vertiefung des Verständnisses, erneuten Tests und Verbesserungen.
Das Ergebnis ist ein Freizeitschlitten auf drei Rädern, der durch die Körperbewegungen des Fahrers gesteuert wird. Der U-Sled kann problemlos hügelaufwärts gezogen werden und erlaubt ein unabhängiges interaktives Freizeiterlebnis.
Wie kann man ein Produktsystem für Containertoiletten in Kenia entwickeln, mit dem in Slums auf sichere und menschenwürdige Weise Fäkalien eingesammelt und transportiert werden?
Weltweit leben eine von drei Personen ohne sichere und menschenwürdige Toiletten, 200 Millionen allein in afrikanischen Slums. Dieser Missstand führt zur Verbreitung von Krankheiten, zu Umweltverschmutzung und Tod. Containerbasierte sanitäre Dienste lösen das Problem durch das Sammeln menschlicher Fäkalien in Containern, in Toiletten und in Wohnungen. Diese Dienste sammeln regelmässig die Container ein und bauen die Fäkalien biologisch in Produkte wie Kompost ab. Im Allgemeinen sind Containertoiletten übelriechend und die entsprechenden Dienste ineffizient und unsicher. Diese Diplomarbeit besteht aus ethnografischer Feldarbeit sowie raschem Prototypenbau, und zur Entwicklung neuer Lösungen werden Experimente durchgeführt. PooPac.
PooPac ist ein bioaktiver Papierbeutel, der den Toilettengeruch eindämmt. Der biologisch abbaubare PooPac wird für den Transport versiegelt und direkt kompostiert, wobei jeder Kontakt mit den Fäkalien verhindert wird. PooPac kann den Zugang zu sicheren und menschenwürdigen sanitären Einrichtungen erleichtern.
Dada-Spektakulationen
Hundert Jahre Dada – diesem Jubiläum widmeten sich die Festspiele Zürich vom 3. bis 26. Juni 2016 und mit ihnen sieben Studierende der ZHdK. Für das Vermittlungsprojekt «Dada-Spektakulationen» realisierten die Studierenden des Master of Arts in Art Education akustische Installationen auf Toiletten von ausgewählten Festspielorten und weiteren (halb-)öffentlichen WCs. Splittercollagen auf den WC-Spiegeln und subtile Veränderungen der Signaletik spannten visuell einen roten Faden zwischen den bespielten Orten. Die Installationen wollten für das interessierte Publikum unterschiedliche Facetten von Dada erfahrbar machen.
Ausgangslage, Grundidee und Konzept:
Hundert Jahre, nachdem die Dada-Bewegung in Zürich ihren Anfang nahm, begaben sich rund dreissig Zürcher Kulturinstitutionen im Rahmen der Festspiele Zürich auf die Spuren von Dada. Es entstand ein Kaleidoskop an Perspektiven auf Dada, wofür die Studierenden des Masters of Arts in Art Education der ZHdK ein Vermittlungsprojekt erarbeiteten. Die Kooperation verfolgte das Ziel, die Neugier des Publikums zu wecken, neue Blickwinkel zu eröffnen und Verknüpfungen zwischen den einzelnen Programmpunkten zu schaffen.
Hans Richters Spiegelmetapher diente als Epizentrum und zentraler Reflexionspunkt des Projekts. Die Studierenden suchten eine Form, um zwischen Dada heute und Dada damals, zwischen Sinn und Unsinn und zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit zu vermitteln. Analog zum Programm der Festspiele insgesamt sollte keine blosse Historienschau entstehen, sondern vielmehr dem Echo von Dada nachgespürt werden.
Die zahlreichen Manifeste und Eigendefinitionen der Dadaist_innen dienten als Ausgangspunkt für eine Audiocollage, die in spielerischer Weise mündliche Statements und Geräusch- und Rückwärtsaufnahmen mit Ausschnitten von Produktionen im Rahmen der Festspiele Zürich verband und dazu historisches sowie zeitgenössisches Material in einen Dialog treten liess. Neben den akustischen Bruchstücken spielte die Spiegelinstallation auf visueller Ebene mit der Splitterhaftigkeit von Dada und verband so die verschiedenen Veranstaltungsorte. Durch die Verfremdung der Spiegel mit Foliensplittern sollte sich die visuelle Reflexionsebene auf die akustische verlagern. Subtile Eingriffe in die Signaletik verwiesen auf die Installationen.
Auf der Website wurden alle Versatzstücke des Projekts zusammengeführt und über eine textliche Ebene kontextualisiert. Zudem diente sie der Offenlegung der Quellen, der Sammlung von Impressionen und wird zukünftig als digitales Archiv des Projekts «Dada-Spektakulationen» verwendet: http://dada-spektakulationen.zhdk.ch/
Julia Böhler, Franziska Hess und Annika Schröpfer (Studierende austellen&vermitteln), sowie Amanda Unger (Absolventin austellen&vermitteln) und Noemi Stähli (Absolventin bilden&vermitteln) waren Teil des Vermittlungsteams der Ausstellung, welche vom 4. Juli bis 23. September 2012 im Museum für Gestaltung Zürich gezeigt wurde. Das von Franziska Mühlbacher konzipierte Vermittlungsprogramm regte die Besucher/innen zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema des Plastikkonsums an. Die Spuren dieses Prozesses wurden dokumentiert und waren Teil der Ausstellung.
Ein Treibhaus als Richard-Wagner-Vermittlungsort
Vor und während der Festspiele Zürich präsentierte sich ein Treibhaus in der Zürcher Innenstadt als mobiler Richard-Wagner-Vermittlungsort. Das Projekt «Wagner im Schauhaus», in Kooperation zwischen den Festspielen Zürich und dem Master of Arts in Art Education, ausstellen & vermitteln der ZHdK entstanden, wollte Passanten Einblicke in Richard Wagners Leben und Werk geben, neugierig machen und zum Dialog auffordern. Die von Cristina Kaufmann, Alice McCabe und Sarah Uehlinger konzipierte Ausstellung war in wöchentlichen Etappen an fünf wechselnden Standorten zu sehen und entwickelte sich stetig weiter.
Unter dem Motto «Treibhaus Wagner» liessen die Festspiele Zürich 2013 eine Werkstatt entstehen, in der in den unterschiedlichsten Darstellungsformen über Richard Wagner und seine produktive Zürcher Zeit nachgedacht wurde. «Wagner im Schauhaus», hiess eines der Projekte – ein Treibhaus, das als rund zwölf Quadratmeter grosser, mobiler Richard-Wagner-Vermittlungsort diente. Mit dem Ausstellungskonzept wurden bewusst keine Wagner-Experten, sondern Nachwuchs-Kuratorinnen der Zürcher Hochschule der Künste betraut. Das Projektteam, Cristina Kaufmann, Alice McCabe und Sarah Uehlinger, hatte vor, auf kreative Weise nicht nur Wagner-Liebhaber, sondern insbesondere auch Personen anzusprechen, die nicht zum typischen Opernpublikum gehören und bisher kaum mit Richard Wagner und seinem Werk in Berührung gekommen waren. Wiederkehrende Besucher konnten das Wachstum der Ausstellung mitverfolgen und sich selbst in die Ausstellung einbringen.
Vom «Tristan-Akkord» zum Gesamtkunstwerk
Der Auftakt der Ausstellung trug den Titel «Tristan-Akkord» und war vom 10. bis 16. Juni an der Seepromenade beim Bellevue zu sehen. Der in Wagners «Tristan und Isolde» leitmotivisch verwendete Akkord entzieht sich wegen seiner harmonischen Undurchsichtigkeit einer einfachen, allgemein akzeptierten Deutung und gilt als Inbegriff der Dissonanz. Auch Richard Wagners Leben war voller Widersprüche. Sein Mäandern zwischen Heimatlosigkeit und grossem Freiheitsdrang, zwischen Geldnot, Luxusbedürfnis und der Rolle eines visionären Revolutionärs sowie seine antisemitische Haltung, wurden mittels Karikaturen veranschaulicht. Blieb das Anschauungsmaterial in der ersten Woche noch wortwörtlich an der Oberfläche (des Treibhauses) verhaftet, so öffnete sich das Schauhaus in den Folgewochen zu bestimmten Zeiten für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Komponisten und seinem Werk. Vom 17. bis 23. Juni tauchten die Besucher auf dem Hechtplatz in eine Wagner-Wasser-Welt mit dem Titel «Richard Wagners Leitmotiv: das rauschende Wasser» ein. Hörproben aus seinem Werk wurden zu besuchten Landschaften, persönlichen Befindlichkeiten und Gefühlsstimmungen in Beziehung gesetzt. In der Woche vom 24. bis 30. Juni machte das Schauhaus am Limmatquai Wagners Vision des Gesamtkunstwerkes sinnlich erlebbar. Musik, Dichtung und Szenografie wurden in ihre Einzelteile zerlegt, um wieder in einem szenografischen Bild zusammenzufliessen.
Vom Schauhaus zum Lautsprecher der Stadt
Laufend fing das Projektteam die Meinung der Stadt über Richard Wagner, das Programm «Treibhaus Wagner» der Festspiele Zürich und das Projekt «Wagner im Schauhaus» im Besonderen ein und ergänzte damit die Inhalte des Schauhauses in der letzten Ausstellungsphase. An den Standorten Pestalozziwiese (1. bis 7. Juli) und Gessnerallee (8. bis 14. Juli) entwickelte sich das «Schauhaus Wagner» so zum Lautsprecher der Stadt und zum Spiegel des Verhältnisses ihrer Einwohner und Gäste zu dieser ebenso umstrittenen wie bewunderten Persönlichkeit, der Zürich einst Asyl gewährte. Inspiriert von Richard Wagners unbändigem Mitteilungsbedürfnis und Sendungsbewusstsein, erweitern die Studentinnen den Radius der Aufmerksamkeit mit einem begleitenden Blog und transportierten damit Richard Wagners Strategien der Selbstverwirklichung in die heutige Zeit. Nach einem grossen Finale am Festspielfest in der Gessnerallee verschwand das Schauhaus ebenso sang- und klanglos aus dem Stadtbild wie einst Wagner nach dem unrühmlichen Ende seiner Affäre mit Mathilde Wesendonck – hoffentlich jedoch nicht ohne Spuren in der Stadt hinterlassen zu haben.
Die Standorte:
10.–16. Juni Seepromenade beim Bellevue: «Tristan-Akkord»
17.–23. Juni Hechtplatz: «Richard Wagners Leitmotiv: das rauschende Wasser»
24.–30. Juni Limmatquai (beim Café Rathaus): «Gesamtkunstwerk: eine Vision»
1.–7. Juli Pestalozziwiese (bei Globus Bahnhofstrasse): «Das Schauhaus als Lautsprecher»
8.–14. Juli Gessnerallee Zürich (Innenhof): «Das Schauhaus als Lautsprecher»
Die Arbeit von Julian Denzler untersucht die historisch entstandenen Strukturen der Kunstmuseen unter spezieller Berücksichtigung der Besucher_innenperspektive. Angewandt auf den musealen Kontext kommt es dabei zu einer Auseinandersetzung mit massgeblichen Bedingungen und Faktoren der Kunstwahrnehmung. Ziel der Arbeit ist es, durch die Analyse der Macht- und Wahrnehmungsstrukturen im musealen Raum einen Ansatz dafür zu finden, wie Museumsbesucher_innen zu eigenständigem Wahrnehmen geführt werden können. Unter Verwendung von Quellen der Raumsoziologie, Kunstsoziologie, Rezeptionsästhetik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft sollen gesellschaftliche, historische und soziologische Faktoren der behandelten Diskurse miteinbezogen werden.
Pünktlich zum Saisonbeginn des Kunstgewerbemuseums Dresden startet das Praxisprojekt mit dem Museum und Studierenden von ausstellen & vermitteln. Im Dialog wird das Thema «Ornament» in drei Workshops erarbeitet. Gemeinsam wird diskutiert, entwickelt und probiert. Ziel ist nicht die vollständige Entwicklung einer neuen Dauerausstellung, sondern durch Diskussion und aktivem Verhandeln sollen unterschiedliche Ansätze formuliert werden. Neuigkeiten und Updates bei Facebook oder hier.
Workshop 1 «Das Museum meiner Träume», 27.–28. Juni 2015
Ende Juni hat der erste Workshop aus der Reihe «Fest oder Flüssig» im Kunstgewerbemuseum Dresden stattgefunden. Während zwei Tagen haben sich dreizehn motivierten Teilnehmer_innen intensiv mit Objekten aus der Museumsammlung auseinandergesetzt und bearbeiteten mit Hilfe des Museumsteams unterschiedliche Perspektiven auf die jeweiligen Exponate. Am Sonntag lag der Fokus auf der Frage: «Wie lässt sich ein Objekt ausstellen?» Nach einer kritischen und dialogischen Führung durch die Dauerausstellung haben die Teilnehmer_innen selber Displays getestet und vier spannenden Miniausstellungen eingerichtet, die beim zweiten Workshops weiterentwickeltet werden. Der Workshop wurde von Stefanie Frey, Katharina Kurz und Aline Suillot entwickelt und durchgeführt.
Workshop 2 «Ornamentgeschichten», 24.–25. Juli 2015
Ende Juli hat der zweite Workshop aus der Reihe «Fest oder Flüssig» im Kunstgewerbemuseum Dresden stattgefunden. Dieses Mal drehte sich der Workshop um eigene Objekte der Teilnehmer_innen und den damit verbundenen Ornamentgeschichten. Die 20 Teilnehmer_innen unterschiedlicher Herkunft liessen mit ihren Objekten einen interkulturellen, multiperspektivischen Dialog entstehen. Am ersten Tag stellten sich die Teilnehmer_innen in Gruppen gegenseitig ihre mitgebrachten Dinge vor und informierten über die jeweilige Bedeutung bzw. den kulturellen Kontext und erstellten Texte zu ihren Objekten. Am zweiten Tag wurden diese mit Objekten des Museums in Beziehung gebracht. Aus diesen neuen Vernetzungen entstanden spannende Miniausstellungen, die auch Bezug auf Installationen des ersten Workshops nahmen. Der Workshop wurde von Jessica Hornung und Lea Rudolph entwickelt und durchgeführt.
Workshop 3 «Sampling», 28.–30. August 2015
Ende August fand der letzte Workshop aus der Reihe «Fest oder Flüssig» im Schloss Pillnitz statt. Eine Klasse des Kreuzgymnasiums wurde vom Kunstgewerbemuseum eingeladen, an diesen spannenden und intensiven Tagen teilzunehmen. Als Voraufgabe hatten die 17 Schüler_innen im Stadtraum Dresden fotografiert und gesammelt. Diese Bilder wurden dann mit Fotos von Exponaten und architektonischen Elementen des Museums ergänzt. Beide Konvolute wurden am zweiten Tag mit Methoden des «Samplings» neu kombiniert. Die Ergebnisse wurden gemeinsam in einer kleinen Ausstellung installiert. Am Sonntag, bei sonnigem Wetter, hatten die Teilnehmer_innen der drei Workshops, im Rahmen eines wunderschönen Festes, die Gelegenheit, ihren Familien und Freunden zu zeigen, was sie mitgemacht hatten. Der Workshop wurde von Stefanie Frey, Katharina Kurz, Lea Rudolph und Aline Suillot konzipiert und durchgeführt.
Die Institution Museum ist eng mit dem Konzept «Nation» verknüpft. Besonders Nationalmuseen beanspruchen Definitionsmacht darüber, was als «Kulturerbe» gelten soll. Migrationsgeschichten als Relativierung nationaler Erinnerungskulturen haben in diesen materialisierten Erzählungen mit ihren Ein- und Ausschlussmechanismen meist einen marginalen Platz. Die Masterthesis "Materielles Gedächtnis und postmigrantische Gesellschaft" geht daher der Frage nach, wie die Sammlungstätigkeit des Schweizerischen Nationalmuseums im Sinne einer postmigrantischen Perspektive gedacht werden kann und welche Folgen dies für die Institution Museum haben könnte.