Biographie/Biography * 1973 geboren in / born in Poschiavo (Schweiz) lebt und arbeitet / lives and works in Zürich Gruppenausstellungen / Groups Shows 2014 „Master Fine Arts Degree Show 2014“, Shedhalle, Zürich „Artefakte“, Museum Bärengasse Zürich 2013 „Carte Blanche“, Katz Contemporary, Zürich 2012 „7 Notti“, Cons Arc, Chiasso Preise / Awards 2012 „17ZWEI“, Deutsche Bank, Zürich „Plat(t)form 2012 “, Fotomuseum Winterthur Ausbildung / Education 2014 Master of Arts in Fine Arts, Zürcher Hochschule der Künste 2011 Bachelor of Arts in Fine Arts, Vertiefung Fotografie, Zürcher Hochschule der Künste
Wer krank wird, muss zum Arzt und wird als dessen Gegenüber zum Patienten. Der Übergang vom gesunden zum kranken Zustand ist vergleichbar mit dem Betreten eines unbekannten Terrains, in dem sich das Zuhausesein im bisher vertrauten Körper ebenso verändert wie der Lebensalltag. Die Beziehung zur Arzt ist zentral, um die innere Landkarte der eigenen Identität für die Navigation in diesem Terrain neu auszurichten.
«Patient sein» richtet den Blick auf das Individuum in der Rolle des Patienten. Die Arbeit stellt die Interaktion zwischen Patientin und Arzt ins Zentrum der Untersuchung und geht der Frage nach, inwiefern sich Aspekte der Arzt-Patient-Beziehung unabhängig vom Krankheitsbild als spezifische Merkmale des Patientseins beschreiben lassen. Mit einer eigenen erzählerischen Verdichtung von Patienten-Interviews, welche der medizinisch-wissenschaftlichen eine dokumentarisch-publizistische Sichtweise gegenüberstellt, stellt sich die Arbeit die Aufgabe, die Erfahrung des Patientseins als nicht-fiktionale Erzählung zu vermitteln.
Zürich, das Wirtschaftszentrum der Schweiz, mit einem Flughafen, an dessen Wänden Reklametafeln hängen und Werbevideos in Endlosschleife himmlische Destinationen anpreisen. Jeden Tag eilen Menschen durch diese schillernden Hallen und Terminals, die bis ans Ende der Welt führen.
Der Flughafen, ein Schmelzpunkt verschiedener Symptome unserer Zeit, ist der komplexe und kontroverse Schauplatz, an dem sich die Schicksale von sechs Protagonist:innen entwickeln und abspielen, die alle auf der Suche nach ihrer eigenen Freiheit sind.
In essayistischer Form denkt Camille Briffod über den Begriff der Freiheit nach und über die privilegierte und absurde Position der Schweiz, ihrem Heimatland. Der Film ist in fragmentierter Form aus mehreren Schichten aufgebaut. Wie in ihren früheren Filmen ist Camille Briffod erneut an einer Erzählweise interessiert, die sich von den klassischen konfliktreichen Dialogen entfernt, die oft zu einer Eskalation der Geschichte in einem mündlichen Austausch führen. Die Künstlerin möchte hauptsächlich mit den Körpern arbeiten, um einen sinnlichen Zugang zu schaffen. Bilder und Körperbewegungen illustrieren die Geschichte. Gesichter, Ausdrücke und Blicke übernehmen die Rolle der Dialoge, der Flughafen übernimmt die Position des inneren Dialogs. Die Informationen werden uns demnach nicht in Form von Dialogen unterbreitet, die, wenn überhaupt, nur sehr kurz gehalten sind, sondern durch verschiedene Mittel, die Fakten oder subtile Anspielungen auf die Situation der Protagonist:innen vermitteln.
In ihren beiden vorangegangenen Projekten hat Camille Briffod das Radio als Mittel benutzt, um dem Publikum die notwendigen Informationen zu übermitteln. Bei diesem Projekt werden nebst dem Radio auch das Telefon, öffentliche Durchsagen aus den Flughafenlautsprechern, ein Brief, eine Zeitung, Sprachnachrichten oder digitale Nachrichten auf Leuchttafeln verwendet. Diese Informationen dienen als Leitfaden für die Geschichte.
Die Verwendung der verschiedenen Medien ermöglicht der Künstlerin, sich dem Thema Freiheit auf weniger direkte, dafür auf subtilere Weise zu nähern. Natürlich ist die Geschichte so aufgebaut, dass das, was über diese Medien übermittelt wird, mit der einen oder anderen Figur in Verbindung gebracht werden kann. Diese Erzählform ermöglicht dem Publikum dafür eine grössere Freiheit bei der Interpretation.
Druck begleitet Menschen in verschiedensten Formen. Als Antrieb, als Blockade, bis hin zum Burnout. Gesellschaftlicher Druck hat viele Gesichter und bei genauerem Hinsehen, schleicht er sich in alle Lebensbereiche ein.
«Pascale» ist ein Versuch, einen Weg zu finden, dem Druck in meiner Lebensrealität Ausdruck zu geben. Eine gestalterische Annäherung an ein schwer fassbares Thema und der Versuch, verschiedene Facetten zu verbinden. Der Auseinandersetzung mit mir selber steht eine Graphic Novel gegenüber, welche unterschiedlichste Ausprägungen von Druck und den Umgang damit aufzeigt.
Klut
2019
Wandbild, iPhone 8 Photographie, digital alterniert, Inkjetdruck auf Blueback Papier matt
Berichte von Augenzeugen sind bekannt für ihre Ungenauigkeit. Doch es gibt einen vollkommen ehrenwerten, neurologischen Mechanismus dahinter. Unser Gehirn ist auf der Suche nach Mustern. Wir suchen Ähnlichkeiten.
Deshalb überlagern wir das, was wir tatsächlich sehen mit dem, was wir aufgrund von visuellen Anhaltspunkten erwarten.
Im Laufe der Zeit verstärkt die Erinnerung dies mit weiteren Einzelheiten, die nicht mit dem übereinstimmen, was wir sahen, sondern mit dem, was wir nach Angabe unseres Gehirns gesehen haben müssen.
Parvaneh ist eine junge afghanische Migrantin, die in einem Durchgangszentrum in den Schweizer Bergen lebt. Das einzige, was sie von der Schweiz kennt, sind die ländliche Region und das Wohnheim. Als sie per Telefon vom Gesundheitszustand ihres Vaters erfährt, will sie zum ersten Mal in die Stadt, um ihr mühsam erspartes Geld in ihre Heimat zu schicken. In Zürich angekommen, ist Parvaneh überfordert von der Hektik der Grossstadt, dem Schillern der Werbetafeln, dem Rattern der Trams. Da Parvaneh keinen gültigen Ausweis besitzt, kann sie das Geld nicht überweisen. Einzig ein Punkmädchen erklärt sich bereit, ihr zu helfen. Dies ist der Startpunkt einer Reihe unterschiedlichster Begegnungen.
Parvaneh is a young, Afghan migrant who lives in a transit centre for asylum in the Swiss mountains.
The only thing she knows of Switzerland is the countryside and the residential home. Once she hears about her father's health condition she wants to go to the city to send her entire savings to her homeland. As soon as she sets foot into the city, Parvaneh is overwhelmed by the hustle and bustle, the fluorescent billboards and the click-clack of the train tracks. Since Parvaneh does not own a valid I.D., she cannot wire the money. The only person willing to help her is a punk girl. This is the starting point of various encounters.
Ich habe einen fiktiven Raum konstruiert, um herauszufinden, inwiefern sich die Auflösung von Körperdarstellungen in der Skulptur von Künstlerinnen ab 1960 unter dem Einfuss des sich wandelnden Geschlechterbegriffes zeigt. Dieser fiktive Raum ist ein Park der als metaphorischen Ort der Begegnung zwischen Künstlerinnen, Kuratorinnen, Kunstwissenschaftlerinnen, Kunsttheoretikerinnen und Kunsthistorikerinnen aber auch LeserInnen und mir dient. Der Park stellt ein experimentelles künstlerisch-wissenschaftliches Format, das Fiktion mit historischer Kontextualisierung und persönlicher Reflexion vernetzt und so mögliche Antworten auf die gestellte Ausgangsfragen liefert.
Ich habe einen fiktiven Raum konstruiert, um herauszufinden, inwiefern sich die Auflösung von Körperdarstellungen in der Skulptur von Künstlerinnen ab 1960 unter dem Einfuss des sich wandelnden Geschlechterbegriffes zeigt. Dieser fiktive Raum ist ein Park der als metaphorischen Ort der Begegnung zwischen Künstlerinnen, Kuratorinnen, Kunstwissenschaftlerinnen, Kunsttheoretikerinnen und Kunsthistorikerinnen aber auch LeserInnen und mir dient. Der Park stellt ein experimentelles künstlerischwissenschaftliches Format, das Fiktion mit historischer Kontextualisierung und persönlicher Reflexion vernetzt und so mögliche Antworten auf die gestellte Ausgangsfragen liefert.
Kompromisslos verfolgt Julian seine Ziele. Er kündigt seinen Job, um sich voll und ganz auf die Musik zu konzentrieren, denn als «Normalo» enden will er keinesfalls. Sein bester Freund und Begleiter versteht ihn überhaupt nicht und versucht ihn verzweifelt zur Vernunft zu bringen.
Eine illustrierte Anleitung zum paradoxen Denken: „Paradogs“ hat das Ziel, Paradoxa zu illustrieren. Auf eine witzige Art soll für jedermann und jedefrau ein Zugang zu tiefgründigen philosophischen Themen ermöglicht werden. Die Vielschichtigkeit des Inhalts zeigt sich in einer surreal wirkenden, bizarren Bildsprache, gepaart mit einer lesbaren Form. Somit wird das Verworrene zugänglich gemacht oder das Unzugängliche entwirrt.
Die zum Teil schwer nachvollziehbaren Gedankenstränge sind in eine humorvolle Darstellungsform gepackt, damit man auch unterhalten ist, wenn man gar nichts versteht.