Die Experimentreihe «Flora Fluor» ermöglicht einen neuen Blick hinter die Kulisse der farbenfrohen Natur. Die fluoreszierenden Naturspektakel befinden sich in unmittelbarer Umgebung und sind dennoch für das menschliche Auge bei gewöhnlicher Beleuchtung nicht erkennbar. Erst mittels UV-Licht wird diese farbige Welt sichtbar.
Experimentiert wurde ausschliesslich mit natürlich vorkommenden Materialien, welche im städtischen Quartier von Zürich auffindbar sind. Desweitern wurden keine stark schädlichen Stoffe als Lösungsmittel verwendet. Die Resultate mit der stärksten Fluoreszenz sind in der Bildreihe zusammengetragen, auf der linken Seite mit gewöhnlicher Beleuchtung und auf der rechten Seite mit UV-Bestrahlung. Die eindrucksvollste Wirkung erzielten Berberitze und Rosskastanie, welche zusammen für einige Stunden in Essig eingelegt wurden.
Ein Plexiglas-Würfel wird mit stroboskopischem RGB-Licht von innen beleuchtet. Die gewählten Frequenzen sind so hoch, dass die einzelnen Farben nicht sichtbar sind und der Würfel weiss erscheint. Erst beim Blick durch eine Camera werden die Ausgangsfarben und farbige Muster sichtbar.
Diese interaktive Lichtinstallation besteht aus 25 kleinen, frei schwingenden Lichtpunkten (LEDs), die ähnlich wie Grashalme im Wind, bei kleinsten Bewegungen anfangen zu schwingen, sich gegenseitig beeinflussen und immer neue kinetische Lichtmuster erzeugen – ein faszinierendes Wechselspiel zwischen Licht und Bewegung.
Material: Quadratischer Metallrahmen (100 x 100 x 100 cm), der an den vier Ecken horizontal aufgehängt wird und mit 25 frei schwingenden LEDs bestückt ist. Stromversorgung mit 5V Netzteil.
Die Installation «Moving Light Cones» besteht aus einem mit leichtem Nebel gefülltem Raum und darin verteilten sechs Moving Heads. Die animierten Lichtkegel durchschneiden, erkunden und tasten den architektonischen Raum ab, während live erzeugte Orgelmusik, die teilweise elektronisch verfremdet wird, die BesucherInnen umhüllt.
Durch den Nebel und der diffusen Reflexion des Lichts wird die 3-dimensionale Lichtausbreitung sichtbar und bewusst gemacht, die sich von der Lichtquelle kegelförmig ausbreitet. Im Alltag wird oft nur die 2-dimensionale Projektion des Lichts an den Wänden oder Objekten wahrgenommen. Der 3-dimensionale Charakter, das Lichtvolumen selber hingegen, wird leicht übersehen.
Die Interpretation von Sonne und Mond ist das Ergebnis eines Prozesses in der Auseinandersetzung von natürlichen Lichtquellen. Dies scheint auf den ersten Blick sehr naheliegend, doch welche Wirkung hat auf uns das kühle Licht, welches wir in der Nacht erfahren, im Vergleich zum warmen Licht des Tages?
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Unser ständiger Begleiter, welcher sich durch den Stand der Sonne oder des Mondes ebenfalls verändert.
Die Entwicklung der Form des Schattenobjekts entstand in der Auseinandersetzung mit den Sonnenbahnen, welche durch die Solargrafie sichtbar werden. Vorerst war es die Untersuchung des Halbkreises welcher sich in der Weiterführung der Form zu einem vollständige Kreis entwickelte, der auch als Umriss der Sonne, des Mondes oder der Erde wahrgenommen werden kann. Das Objekt besteht aus einem 3m langen Stahldraht, welcher an den beiden Enden zusammengeschweisst ist. Der Stahldraht ist mit Sandstrahlung überarbeitet, um mehr Haftung zu erzielen.
Um den Effekt des Halbkreises zu erhalten, wurde der Rahmen quer durch die Walze gezogen, was zu der Form eines gebogenen dreidimensionalen Kreises führte.
Die Fäden sind eine Übersetzung der Lichtstrahlen, wobei hier Gold und Silber Fäden verwendet wurden, welche reflektierend wirken. Der silberne Faden steht symbolisch für den Mondzyklus im Laufe eines Jahres, welcher sich durch die Verdichtung zum Vollmond hin entwickelt, und durch die Abnahme wieder der Leerraum entsteht – also der Leermond. Die Sonne verhält sich hierbei im Jahresrythmus abweichend. Während es im Winter weniger Sonnenstunden hat, gibt es im Sommer wieder eine Vermehrung. Was sich im Objekt in den goldenen Fäden wiedergibt. Verwendet wurde dafür rund 150 Meter Silber- und 300 Meter Goldfaden. Um das dominante Gold nicht Überhand ergreifen zu lassen, und mehr Spannung und Dynamik zu erzeugen, verhält sich der goldene Faden wieder auslaufend.
Das Objekt wird mit zwei LED Lämpchen bestrahlt, welche durch die Wechselwirkung von warm weissen und kalt weissen Licht unterschiedlich oder gleichzeitig einen harten Schatten an die Wand werfen. Während sich das Objekt um die eigene Achse dreht, entsteht durch das langsame ein- und ausdimmen eine dynamische Bewegung und ein Zusammenspiel zwischen Schatten und Objekt.
Diese Installation wurde in Form eines Mobiles aufgebaut und ist somit der kinetischen Kunst zuzuordnen. Der Fokus liegt auf der Bewegung des Systems, dessen Körper bereits durch leichte Luftzirkulation scheinbar schwerelos durch den Raum gleiten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mobiles spielt dieses Objekt nicht nur mit den physikalischen Regel des Hebelgesetzes, sondern auch mit der Reflexion des Lichts: Die Flächen der polygonen Körper reflektieren das einfallende weisse Licht und werfen es in einem Goldton zurück. Die Körper, welche lediglich aus schwarzem Presskarton bestehen, erstrahlen in einem metallischen Glanz, welcher eine hohe Wertigkeit vermittelt. Jede/r BetrachterIn nimmt das Gefüge anders wahr, da die farbliche Wahrnehmung der Oberflächen dem Reflexionsgesetz unterliegt und somit von der Position der betrachtenden Person abhängt. Durch die Rotation der Körper und der Variation der Lichtquellen ergibt sich somit ein faszinierendes Schauspiel. Die fast magisch wirkenden langsamen Bewegungen haben eine entschleunigenden Wirkung.
Einfache graphische Elemente werden mit Hilfe eines Beamers auf mehrere, hintereinander aufgehängte Stoffbahnen aus feinem Tüll projiziert. Dadurch vervielfacht sich die Projektion und die graphischen Formen scheinen sich im Raum auszubreiten.
Ein kleines Haus, ein einzelner rechteckiger Raum mit Dach und Tür. Drei Meter lang, zwei Meter breit, zweieinhalb Meter hoch, von aussen einen weissen Quader. Innen komplett schwarz und neblig. Beim Betreten glaubt man, einen formlosen, fast endlosen Raum vorzufinden. «Lichtwand» ist eine begehbare Installation. Doch sobald man sich an die Dunkelheit gewöhnt hat, entdeckt man eine spaltbreite Öffnung. Sie lässt ein wenig Licht (Profilscheinwerferlicht) herein. Dieses Licht zieht eine schnurgerade Linie diagonal durch den Raum, entlang dem Boden, der Wand und der Decke. Die Nebelmaschine im Raum beginnt zu stottern und entlässt langsam erste Nebelschwaden. Wo die Nebelpartikel auf Lichtstrahlen treffen werden sie sichtbar und heben sich so von der sie umgebenden Dunkelheit ab. Der zunehmende Nebel dient dem Licht als Projektionsmaterie. Vor unseren Augen bildet sich langsam eine Wand. Eine Fläche so zart und flüchtig, dass sie sich ab jedem Windstoß zu kräuseln beginnt. Und doch wirkt sie undurchdringbar.
In einer vergessenen Unterwelt begegnet uns die ungewöhnliche Schönheit einer zivilisierten Landschaft.
Die Spuren vergangener Zeiten offenbaren einen Ort, der seinem Schicksal überlassen ist.
Seiner Funktion beraubt, hält die Natur neuen Einzug.
In einem alten, stillgelegten Wasserreservoir in Basel hat Diplom Schneller mit simplen Mitteln Räume inszeniert, die bildhafte Assoziationen erlauben und fördern. Licht, Klänge und Nebel verwandelten die bauliche Substanz in unterirdische Assoziationswelten.
Die Arbeit überzeuge durch den gekonnt einfachen Einsatz von musikalischen, theatralen und technischen Mitteln, die die Zuschauerinnen und Zuschauer überraschten und Teil der Stimmung eines Ortes werden lassen. «Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, eine Geschichte zu erzählen», so Stephanie Müller und Ayesha Schnell.
Ein Plakat mit einem graphischem Muster wird mit blauem LED-Licht bestrahlt. Erst wenn man mit einer Taschenlampe das Plakat anstrahlt, werden die Farben sichtbar und man entdeckt darin versteckt einzelne Fragen, die die Besucher zum Diskutieren anregen sollen.
Im realen Raum, wurde mit Licht auf die vorhandene Architektur reagiert, wobei das Erzeugen einer räumlichen Irritation im Zentrum stand. Als Lichtquelle wurde ein Beamer verwendet, über diesen vor Ort Lichtflächen direkt mit Adobe Illustrator in den Raum gezeichnet und diesem angepasst wurden. Dabei spielt der Betrachtungswinkel eine grosse Rolle.
«HAAL» ist ein Educational Serious Game, das sich an Kinder mit diagnostiziertem ADHS im Alter von 8 bis 10 Jahren richtet.
Ziel des Spiels ist es, die feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder, ihre Impulskontrolle und Präzision zu verbessern. Mit dem Spiel soll über einen bestimmten Zeitraum regelmässig trainiert werden, bis sich der angestrebte Lernerfolg einstellt. Der Spieler oder die Spielerin führt dabei mit dem drucksensitiven Stift des iPads eine Spielfigur durch Level, wobei schwingende Linienführungen mit unterschiedlichen Freiheits- bzw. Abweichungsgraden trainiert werden. Er/sie gewinnt jedoch nie den Eindruck, in erster Linie ein Trainingsspiel zu absolvieren, sondern entwickelt Motivation am Spiel selbst.
In «HAAL» hilft die Spielerin oder der Spieler dem letzten Bewohner des verzauberten Königreichs Haal dabei, einen Fluch zu brechen und die Ordnung der Welt wiederherzustellen. Das Umkreisen mit dem Stift aktiviert Objekte, die Drucksteuerung resultiert im Einsatz von Magie. Alle Interaktionen stehen in einem direkten oder indirekten Bezug zu ergotherapeutischen Interventionen.
Das Spiel entstand in fachlicher Kooperation mit der ZHAW Winterthur / Departement Gesundheit und unter Kombination mit der Betreuung eines dortigen BA-Abschlussprojekts in Psychologie. Erste klinische Einsätze haben stattgefunden und sollen in der nächsten Zeit fortgeführt und erweitert werden.
Das Projekt «Haal» wurde für den Förderpreis des Rektors nominiert.