Alina töpfert in einem dunklen Raum. Mia erscheint und fordert sie zu einem Spiel auf. Ahnungslos spielt Alina mit. Plötzlich steht sie vor kargen Tischen. Schummriges Licht. Ein Glaskasten. Darin sitzt Paul an einem Schreibtisch. Angezogen von diesem Blick betritt Alina den Kasten. Sie wird von Scheinwerfern geblendet. Paul spielt jetzt im Glaskasten Tennis. Mia zeigt sich wieder. Das Spiel ist nicht fertig. Alina taucht tiefer in ihre Erinnerungen. Sie steht wieder im Grossraumbüro. Paul bedrängt sie. Alina schaut das erste Mal genau hin und muss sich mit ihrem Verdrängten konfrontieren.
Das Projekt «Vergissmein-Nicht» ehrt die Frauen, die zur Ostschweizer Stickereiindustrie beigetragen haben. Es nutzt persönliches Bildmaterial und Audioaufnahmen, um ihre Geschichten auf eine ehrliche und intime Art und Weise zu dokumentieren und ein audiovisuelles Archiv zu erstellen. Das Projekt hat eine feministische Perspektive und betont die Wichtigkeit einer umfassenden Aufarbeitung der Geschichte, um ein besseres Verständnis für vergessene Geschehnisse zu erlangen. Die Bewahrung und Verarbeitung der Geschichten und Erfahrungen ist wichtig, um sicherzustellen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten.
In der Präsentation «Verfolgt – Lecture Performance» wird anhand von drei Filmen gezeigt, wie Musik in Flucht- und Verfolgungsfilmen kompositorisch und technisch umgesetzt werden kann. Einer der Filme, «180 Grad – Die Geschichte einer Flucht», wird an diesem Tag ausserdem Premiere feiern.
Film 1: Text me when you’re home. (Animationsfilm)
«Auf dem nächtlichen Nachhauseweg wird Valerie in den öffentlichen Verkehrsmitteln von einem Mann belästigt. Sie verlässt die Strassenbahn und geht zu Fuss weiter, doch im Dämmerlicht der Stadt fühlt sie sich zunehmend unsicher. Selbst als sie sicher zu Hause angekommen ist, bleibt der Schatten des Belästigers präsent.»
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Film 2: Remove hind legs before comsumption (Animationsfilm)
«Friedlich in einer Höhle lebt eine Stadt von Grillen, bis ihre Welt durch ein Erdbeben auf den Kopf gestellt und durch einen riesigen Roboterarm auseinandergerissen wird. In einer Insektenfarm werden die Grillen in Massen gezüchtet, eingefroren, verpackt und zum Frittieren verschickt. Doch einer einzigen Grille gelingt die Flucht.»
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Film 3: 180 Grad - Die Geschichte einer Flucht
Der Kurzdokumentarfilm «180 Grad – Die Geschichte einer Flucht» handelt von Emrah*, einem Syrer, der Anfang 2015 über die Balkanroute aus seiner Heimat nach Deutschland geflüchtet ist. Emrah selbst erzählt von seinem Leben in Syrien und davon, was ihn letztlich dazu bewegt hat, seine Heimat und seine Familie, alles was er liebt, hinter sich zu lassen. Eigentlich hatte Emrah nicht vor, Syrien für immer zu verlassen und eigentlich sollte Istanbul das Ziel seiner Flucht sein. Letztlich musste er die Türkei aber verlassen. Er beschreibt seine Erlebnisse auf der Bootsfahrt und der Balkanroute. Jetzt, sieben Jahre nach seiner Flucht, erzählt der Film davon, wie es für Emrah ist seine Familie nicht sehen zu können und wieso sein neues Zuhause so wichtig für ihn ist. Mit Szenen, die auf der Balkanroute entstanden sind, führt der Film durch die Geschichte Emrahs. Im Soundtrack verschmelzen arabische und westliche Musik: Eine traditionelle Kanun aus Aleppo, eine der letzten dort gebauten Zithern vor Ausbruch des Kriegs, mischt sich mit Synthesizer-Klängen. Die Oud, ein Vorgänger der Gitarre aus dem Mittleren Osten. wird mit Streicherklängen ergänzt und mit Tonaufnahmen, die auf der Balkanroute aufgenommen wurden, abgerundet. Um vollkommen in den Film einzutauchen und die Erlebniswelt von Emrah miterleben zu können, wurde der Film im neuesten Audio-Standard Dolby-AtmosTM gemischt.
Die Werke erzählen symbolisch von Phasen der Transformation. Durch die Verbindung von Intuition mit Gefühlen entstehen Geschichten von Wachstum und Verbundenheit. Das Leben verleitet uns stetig dazu, Schicht um Schicht Teile unseres eigenen Ichs abzulegen. Wir schlagen Wurzeln, durchbrechen die Erde, blühen auf und sobald wir glauben, unserem wahren Ich gegenüberzustehen, eröffnet sich ein neues, noch unentdecktes Feld. Ein Kreislauf schliesst sich und dennoch wachsen wir stetig und stehen in Kontakt zu unserem Körper und unserem Verstand. Linien formen sich und stehen symbolisch für ebendiese Verbundenheit. Intuitiv ranken sie und entfalten sich als ein Sinnbild für den Lauf des Lebens.
Vehikel, das: 1 [altes, schlechtes] Fahrzeug. Gebrauch: oft abwertend. 2 etwas, was als Mittel dazu dient, etwas anderes deutlich, wirksam werden zu lassen, zu ermöglichen.
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Untertitel
Diplomprojekt Praxis Kunst und Design, Profil Medien
Brauch mich. Benutze mich. Noch war ich das unschuldige Fahrrad eines Mädchens. Jetzt fahre ich nicht mehr, ich bin erwachsen geworden. Ich bin dein Vehikel.
Auf einer zehn Meter langen Papierrolle habe ich wiederholt meinen Vater porträtiert und reflektiere so unsere Beziehung, welche von Liebe und Wertschätzung genauso geprägt ist wie von Abwesenheit, Unzuverlässigkeit und seiner turbulenten Biografie. Mit Ölfarbe, Pastell, Bleistift und Kohle gehe ich den Eigenschaften und dem Wesen meines Vaters auf den Grund, in dem ich immer wieder sein Gesicht abbilde, ergänzt durch Darstellungen von Kindheitserinnerungen sowie der Verwendung des geschriebenen Wortes in Form von Zitaten aus der Populärkultur und den Geisteswissenschaften. So stelle ich vermeintlich individuell-biografische Phänomene und das Vater-Sohn-Verhältnis in den Kontext grösserer gesellschaftlicher Strukturen wie sozialer Herkunft und Geschlechterrollen.
oder
das semantische Feld des Kaninchenschmorbratens
Diplomproduktion Master Theater, Regie
Welche Rolle spielen Gedächtnis und Erinnerung bzw. das Vergessen und Verdrängen für unsere Identität? Die Theaterarbeit "Variationen über das Kraepelin-Modell" erforscht das Thema Demenz, sowohl auf persönlicher Ebene in Form der Krankheit, als auch auf kollektiver bzw. politischer Ebene in Form von Geschichtsvergessenheit. Ein Sohn pflegt seinen an Demenz erkrankten Vater, ein Arzt berät ihn im Umgang mit dem Kranken. Doch für den alten Mann löst sich zunehmend alles auf - Zeitebenen schieben sich ineinander, Realität und Logik bröckeln langsam ab und eine surreale, traumwandlerische Atmosphäre entsteht, in der die Grenzen zwischen Früher und Jetzt, Realität und Einbildung, Erinnern und Vergessen, Traum und Trauma verschwimmen.
Die Geschichte des alten Mannes nehmen wir zum Anlass, Europa und die EU ins Blickfeld zu nehmen und das kollektive Gedächtnis des "alten Kontinents" zu untersuchen - denn auch hier scheint das identitätsstiftende Narrativ abhanden zu kommen, während die Auflösungserscheinungen zunehmen. Insbesondere der aktuelle Krieg in der Ukraine zeigt, wie unterschiedlich offenbar das Narrativ von Europa/EU als Friedensprojekt interpretiert wird und welche Lehren aus der gemeinsamen Geschichte gezogen wurden bzw. wie viel bereits in Vergessenheit geraten zu sein scheint.
BIOGRAPHY
I am Soraya Leila a Swiss-Moroccan performer choreographer based in Zürich.
I completed my studies in contemporary dance at CFPArts Geneva (2014), at SEAD Salzburg Experimental Academy of Dance (2017) and a master's degree in choreography at ZHdK (2024). My dance career includes engagements and collaborations with renowned choreographers and companies such as Archipelago, Cie 7273, Humanhood, Theater Pforzheim, Compagnie Mafalda, Horizon Vertical and many more. I am also the rehearsal director and choreographic assistant of Cie O. and guest choreographer for the next production of the up-and-coming company Cie WILD LIFE. Since 2023 I have been exploring the theme of female pleasure in my choreographic work and in 2023/24 I am a TanzPlan Ost Associated Artist with my full length piece TURN ON.
DIPLOMAPROJECT
Vanilla Baby! - a bold and witty exploration of pleasure and intimacy between bodies and grappling dummies. By questioning the dichotomy of human and non-human and a play of embodiment and disembodiment, the lines get blurred between subjects and objects, reality and performance, organic and artificial, public and private, play and fight. It’s journey into the unpredictable and a fluid search of the in-between spaces in which one can exist, express and be. Vanilla Baby! – it's time to feel alive.
Therapie mit Psychedelika wird vielleicht bald zur Norm. Doch was macht psychedelische Erfahrungen so eindrücklich und wie werden wir sie in unsere Gesellschaft integrieren? Der interaktive VR-Dokumentarfilm «VRpsyched» lässt uns in die Welt von drei Menschen eintauchen, die transformative Erfahrungen auf Psychedelika machten – in einem Versuch, das Unbeschreibliche wahrnehmbar zu machen.
Durch das strikte Wiederholen erreiche und überschreite ich Grenzen, wobei neue Wege und künstlerisch Unerwartetes entstehen. Diesen Kipp-Punkt und die damit verbundene Veränderung beim Produkt, wie auch bei mir selbst, wollte ich erzielen und austesten. So habe ich bei der Apfelernte geholfen, versuchte «Lorem Ipsum» fehlerfrei auf der Schreibmaschine abzutippen und habe jeden Tag eine Daumenschale modelliert. Schnell hatte ich eine Grenze erreicht.
Um mich von der Arbeit zu distanzieren und zu entspannen, begann ich zu stricken. Die Experimente, welche zu Beginn darauf ausgelegt waren, mich bis zur Frustgrenzen und darüber hinaus zu bringen, haben mir gezeigt, wie wichtig mir das eigene Wohlbefinden ist. Ich wiederholte zur Erholung.
Beginnend mit der Ausstellung starte ich eine partizipative Sammlung von <i>wie?D_erholungen,</i> welche als Inspiration und Gedankenanstoss dienen soll.