Die Reportagen-Sondernummer der ZHdK zum Thema Familie ist seit August im Umlauf. Sie wurde von Studierenden des Jahrgangs Kulturpublizistik 2019 im Rahmen des Kurses Redation-Layout-Produktion (RLP) gestartet, von Texten aus dem Jahrgang Kulturpublizistik 2020 ergänzt und von der Kerngruppe mit Hannah Grüninger, Anthonie de Groot und Gianna Rovere glorios ins Ziel gebracht. Alle Texte und eine Graphic Novel stammen aus der Feder von Studierenden, die Illustrationen wurden von der Gruppe kuratiert.
Die Publikation wird am 4. November 18h im Theater im Zollhaus in einer Gesprächsveranstaltung mit Simone Meier, Daniel Puntas Bernet und den Macherinnen des Heftes als Event in der Reihe Reportagen Live gelauncht.
Die Diplomausstellung des Master Art Education fand auch dieses Jahr ausschliesslich digital als Curateria Online statt. Einzige Ausnahme waren installative Arbeiten von Absolvent:innen der Vertiefung Kunstpädagogik in den Ateliers im 7. Stock. Das für die Umsetzung der Curateria verantwortliche Studierendenkollektiv Dive In (Noëmi Roos, Gianna Rovere, Fanny Frey, Yael Anders) produzierte zusammen mit Dominic Oppliger ein abwechslungsreiches Programm, das live von der Toni-Rampe im 5. Stock gesendet wurde und Gespräche mit Absolvent:innen, Lesungen, Performances, Diskussionen, Projektpräsentationen und Workshops beinhaltete.
Auf der Curateria Online-Website sind alle Videos der Veranstaltungen und Infos zu den Masterthesen aller drei Vertiefungen verfügbar.
Rechteinhaber/in
Zürcher Hochschule der Künste
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Importiert am
25.01.2022
Übergeordnete Sets
1
Set enthält
0 1
Diplomrezital MA Specialized Performance - Orchestra
Die Schneekönigin, ein Schwarzlichtspektakel mit Orchester, Tanz, Airtrack- und Schaukelring-Turnen. Im dunklen Raum leuchten weiße und fluoreszierende Farben und bringen die Geschichte in atemberaubender Form zum Ausdruck. Ein Erzähler, Tänzerinnen und Tänzer nehmen die Zuschauer mit auf die Reise von Gerda und Kai, den Protagonisten der Geschichte. Turnende mit ihren akrobatischen Einlagen auf dem Airtrack und an den Schaukelringen, werden durch die spezielle Beleuchtung Teil des Bühnenbildes. Die für das Stück komponierte Musik von Céline Fankhauser bringt die Darbietung zur Vollendung. Kurz und gut, die Schneekönigin, ein Werk zum Genießen.
Die Arbeit «Deterministisches Chaos» beschäftigt sich mit Wahrnehmungen von Zeitlichkeit und Kausalitäten im Alltag. Im Zentrum steht der Körper als Ausdrucksmittel und Medium. Durch eine prozessuale und interaktive Stückentwicklung entstand das 50-minütige Tanz- und Theaterstück.
Zusammen mit dem achtköpfigen Ensemble erarbeitete ich während der vergangenen Monate eine Live-Performance. Für die inhaltliche Ausgangslage wurden die Spielenden mittels Fragebogen zu ihren Ausführungen alltäglicher Rituale befragt. Ausserdem wurde der Stückentwicklungsprozess durch die Analyse choreografischer Arbeiten sowie durch das physikalische Phänomen des «deterministischen Chaos» beeinflusst.
Am Wochenende vom 15./16. Januar 2022 wurde das Stück auf der Probebühne der ZHdK uraufgeführt. Die drei Aufführungen wurden aufgezeichnet und zu diesem knapp einstündigen Dokumentationsfilm montiert.
Hyphen breiten sich in alle Richtungen aus. Im Untergrund und an der Oberfläche. Sie kollektivieren sich, werden zum Myzel. Auf ihrem Weg zersetzen sie Vergangenes. Die Hyphen schließen sich zusammen, das Myzel wächst, ein Fruchtkörper entsteht. Der Körper wächst, bricht durch Erde oder gar Asphalt und wird sichtbar. Von dort verteilen sich die Sporen überall, am Boden, in der Luft, auf Federn, feuchten Nasen, auf deiner Haut, in meinen Atemwegen.
Pilze kreieren unterirdische Systeme, deren Netz alles miteinander verbindet. Die Erde mit ihren Organismen, mit den Wurzeln der Bäume und Pflanzen, mit dem Tierreich und den Strukturen der Menschen. Diese Struktur ist flach, sie wächst im Untergrund und ebnet Hierarchien, niemand ist höhergestellt als andere, alle sind gleich, im stetigen Austausch und miteinander verbunden.
Die Absicht meines Projekts ist es, die bosnische Traditionsstickerei «Zmijanjski Vez» in einen zeitgenössischen Kontext zu bringen. Zusätzlich zu den ausgestellten Prototypen finden Sie ein Video und Fotografien aus dem Lookbook. Eine Webseite mit Webshop unter www.zoraija.com ist in Bearbeitung. Die Idee fand ihren Ursprung mit skizzierten Pullovern, die meine Mutter dann strickte. Später wollte ich unsere bosnischen Wurzeln mit in das Projekt einfliessen lassen. Ich bin in der Schweiz geboren und aufgewachsen, aber meine Wurzeln liegen in Zmijanje, Banja Luka in Bosnien. Meine Arbeit reflektiert unter anderem die Frage, wie es ist in einem Land aufzuwachsen, es als Heimat zu sehen, und dennoch zu wissen, dass die Wurzeln anderswo sind. Während des ganzen Arbeitsprozesses in Zürich und vor Ort in Zmijanje wurde mir zunehmend bewusst, wie sehr mich Bosnien und die bosnische Tradition generationenübergreifend geprägt haben.
Ich bin auf Besuch im Keller.
Die Gespenster meines Unterbewusstseins huschen in dunkle Ecken, ich höre ein Scharren.
Die Malerei erlaubt es mir, den Gespenstern eine Oberfläche zu bieten, auf welcher sie verweilen können. Ich freunde mich mit ihnen an, lege sie aus, sortiere sie.
Vor dem Haus, in dem ich mich befinde, liegt ein Feld.
Dort treibt ein anders Unheil seinen Spuk: kollektiv Verdrängtes, Abgründe der Gesellschaft.
Nebst der Malerei habe ich einen Text geschrieben über einen komplexen Prozess, in dem man als Individuum nicht genau fassen kann, warum die Gegebenheiten so sind wie sie sind.
44 Gipsplatten 28 × 30 × 30 × 5.5 cm
12 × 23 × 30 × 5.5 cm
4 × 12 × 30 × 5.5 cm
Gesamtgrösse: 319 × 128 cm
Wie kann ein Schlagschatten, welcher sich als Fläche in den Raum legt, eine Materialität bekommen und selbst körperlich werden?
Ausgangslage für die Arbeit waren ein nüchterner Seminarraum und sein Inventar, welcher die Bühne für Schattenprojektionen darstellten. Der Schwerpunkt meiner Beobachtungen lag auf der differenzierten Wahrnehmung des Schattens im Raum. Die gewisse Sterilität im Seminarraum ermöglichte mir, die Projektionen genau auf perspektivische Veränderungen und Abstufungen feinster Farbnuancen zu untersuchen.
Das Wissen um die Unmöglichkeit einer abschliessenden Lösung trieb mich durch die diffusen Lichtverhältnisse und diente mir als Strategie für mein gestalterisches Handeln.
«Raum» zeigt eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem eigenen, physischen Raum. Bei dieser Arbeit geht es um das Bedürfnis, meinen Raum bewusst und sichtbar einzunehmen und mit mir selbst in Resonanz zu treten. Im Rahmen dieser Arbeit konfrontiere ich mich mit meiner Wahrnehmung. Es geht um die Frage, wie Raum eingenommen werden kann und von welchen inneren sowie äusseren Einflüssen dieses Einnehmen für mich abhängig ist. Das Video zeigt einen Moment, in dem ich meinen Raum präsent und bewusst einnehme.
Durch die Videoarbeit möchte ich meine Erfahrung, Raum bewusst einzunehmen mit meinem Gegenüber visuell teilen. Es soll eine Anregung dafür sein, sich selbst auf seinen physischen Raum zu sensibilisieren und sich seinem Bedürfnis nach eigenem Raum bewusst zu werden.
Begrünen bezieht sich auf die Bepflanzung von Anlagen und Flächen. Dies geschieht oftmals an urbanen Orten, wo die zurückgedrängte Natur einen Raum bekommt, der von Menschen gemacht ist. Durch die Begrünung der Objekte wurde ihnen die zugedachte Funktion des hygienischen und sauberen Essens entzogen. Daraus entstand eine Esszimmerlandschaft, die ich aus ihrem gewohnten Kontext herauslöste.
Die Oberflächenveränderung und ihre Verfremdung lösen beim Betrachten Assoziationen aus, die zu Irritationen führen können. Mein Anliegen ist es, dadurch Neugier zu wecken. Dies soll dazu führen, dass die Betrachter:innen sich nicht nur visuell sondern auch physisch näher mit meinen Objekten befassen. Mein Wunsch ist es, dass die Besucher:innen die Installation berühren, sich hinsetzen und ihrer Wahrnehmung freien Lauf lassen.
Seid ihr neugierig und geht ihr die Möbel anfassen?
Auf einen landwirtschaftlichen Traktor-Anhänger wird ein Wohnraum aus Holz gebaut. Das Objekt wird von einem Wagenplatz in Bern nach Zürich auf die Toni-Rampe transportiert. Der Raum soll offen sein für alle, es entstehen einige Teerunden, doch auch einsame Stunden im toten Winkel. Ich trete in Dialog mit Materialien, Menschen und mir als Person. Ich bearbeite Fragen über Zusammenhalt, Wohnformen, Wünsche, Freiheit und Gesellschaftsstrukturen, untersuche diese literarisch und visuell. Das Milieu, das Wohngebiet in dem ich lebe, dient dabei inhaltlich als Zündstoff.