Wie können die Mitarbeitenden der Schweizerischen Textilfachschule STF befähigt werden, die Transformation ihrer Arbeitgeberin hin zu einer lernenden Organisation mitzutragen? Dieser Frage widmet sich der Autor in seiner Funktion als Chief Academic Officer und als Teil des Leitungsteams der STF. Zunächst identifiziert der Autor in einigen designstrategischen Interventionen transformationsbegünstigende Faktoren wie gelebte Agilität oder Fehlerkultur. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelt er Kultur-, Reflexions- und Feedbackwürfel sowie verschiedene andere formelle und informelle Austauschmöglichkeiten, welche die Mitarbeitenden ermutigen, sich mit sich selbst und ihren Arbeitsprozessen auseinanderzusetzen und eine Fehler- und Feedbackkultur bzw. einen Mindshift zu fördern.
In seiner Funktion als CEO der Säntis-Schwebebahn AG nimmt sich der Autor dieser Arbeit das Re-Design des Strategieprozesses vor. Der Prozess soll zeitgemässer sein, die Mitarbeitenden sollen sich mit Prozess und Resultat besser verbinden können. Kann der Mix aus klassischen Strategiemethoden und Design-Thinking-Methoden dazu einen Beitrag leisten? Zunächst identifiziert der Autor in Interviews mit anderen Führungspersonen aus der Tourismusbranche Faktoren, die den Strategieprozess bereichern könnten. Sodann konzipiert er ein Prozessdesign, das designstrategische Interventionen («Hacks») mit klassischen Strategiemethoden (wie Outcome, Zielen, OKR) mischt. Dieses testet er prototypisch in drei Wirkungsebenen seines eigenen Strategieprozesses und überführt die Erkenntnisse und Schlüsselthemen abschliessend in die «Strategy-Hacks». Diese können auch anderen als Leitfaden fürs Strategisches Prototyping dienen.
Die vorliegende Arbeit thematisiert die sequenzielle Mehrfachnutzung von halböffentlichen Räumen in Zentrumslagen vor dem Hintergrund von gegenwärtigem und künftigem Wachstum und Dichtestress in Städten. Am Beispiel der Europaallee in der Zürcher Innenstadt analysiert der Autor und Stadtentwicklungsberater in Recherchen, Analysen, Fachgesprächen und Workshops mit Raumnutzenden und Raumnachfragenden die Potenziale, Grenzen und Hindernisse einer solchen Mehrfachnutzung. Um die Sensibilisierung für das Thema aufrechtzuerhalten, entwickelt er als Resultat eine Plakatserie mit Manifest, Anleitung und drei Bespielszenarien für sequenzielle Mehrfachnutzung an der Europaallee. Eine vom Autor gestaltete Visualisierung der komplexen Problematik, das «Raumzeitglas», bildet Herzstück und wiederkehrendes visuelles Element dieser Printprodukte.
Als Lead Designer bei dem IT-Unternehmen ti&m AG nutzt der Autor die vorliegende Arbeit, um die Zusammenarbeit interdisziplinärer und örtlich verteilter Teams in IT-Projekten zu optimieren. Mittels Recherche, Umfrage, vergleichender Analyse und Workshops identifiziert er zunächst zwei wichtige Erfolgsdimensionen für IT-Projekte: die Kommunikations- und die Koordinationskultur. Um diese Dimensionen in aktuellen Projekten zu testen und zu optimieren, wählt er Werkzeuge wie die Team-Alignment-Map, eine Checkliste zur emphatischen Kommunikation und einen Interviewleitfaden. Das Resultat: Die Anwendung dieser Tools hilft, die Komplexität von Projekten zu reduzieren, eine konstruktive Kommunikationskultur zu etablieren und gleichsam zur Transformation des technologieorientierten Unternehmens hin zu einem kundenzentrierten Dienstleister beizutragen.
In der Erzählung «7 rote Tage» werden sieben Tage im Leben der jungen Journalistin Eva erzählt. Die Leser:innen begleiten sie durch die Woche, in der sie von einer unerkannten Krankheit gequält wird und als Videojournalistin im Newsroom eines grossen Schweizer Medienunternehmens überleben muss. Dabei stösst sie auf diverse Hindernisse: Ärzt:innen, die ihren Schmerz als psychosomatisch einstufen. Eine Welt, die jeden Tag kurz vor dem Untergang zu stehen scheint. Ein Exfreund, der ständig WhatsApp Nachrichten schreibt und es nicht akzeptiert, dass Eva ihn nicht sehen möchte. Und nicht zuletzt Schmerzen, Migräne und eine Periode, die nicht aufhören wollen. Die Abschlussarbeit wurde bewusst fragmentarisch angelegt, die Geschichte ist noch nicht auserzählt – die Frage, wie es mit Eva weitergeht, bleibt vorerst unbeantwortet. Auf einer Metaebene thematisiert das Textprojekt Endometriose als chronische Krankheit sowie strukturelle Diskriminierung von chronisch kranken Frauen und Sexismus in der Schweizer Medienbranche.
Die Masterthesis von Pascale Gähler ist eine Auseinandersetzung mit ihrem Schreibprozess. Dieser dreht sich um die Frage, wie intersektionale Positionen und Diskriminierung in literarischen Texten für Leser:innen erfahrbar werden können. In ihrem Diversitätslabor analysiert die Autorin ihre Themen-Recherche, ihre Erfahrungen beim Schreiben und kristallisiert Potenziale und Momente des Scheiterns heraus. Basis bilden drei Kurzgeschichten, die auch Familien- und Migrationsgeschichten sind.
Mit den (post-)migrantischen Stimmen und kolonialverstrickten Nebenschauplätzen erprobt die Autorin Bedingungen für das Setzen divergierender, neuer Narrative. Es ist ein Versuch, Zürich als transkulturellen Ort zu beschreiben und zur Neuverhandlung von Fragen der Zugehörigkeit und Identität einzuladen.
Im September 1939 evakuiert Frankreich eine halbe Million Menschen aus seinen Grenzgebieten zu Deutschland und bringt sie zu ihrem Schutz in den Südwesten des Landes. Eine von ihnen ist die achtjährige Marylène aus dem kleinen elsässischen Dorf Neuwiller, das gleich an der Schweizer Grenze im Dreiländereck liegt. Bevor der Krieg für Marylène vorbei ist, erlebt sie zwischen dem Rhein und dem Atlantik die Frage nach nationaler Identität und das Gefühl, sich im eigenen Land fremd zu fühlen. Mehr als achtzig Jahre später erzählt Livia Grossenbacher in einer fünfteiligen Podcastserie die Geschichte von Marylène, ihrem Dorf, der Evakuierung und dem, was danach kam. Im Rahmen ihrer Masterthesis präsentiert sie die erste Folge, «D Glogge» des Podcasts «Marylène».
Ein schönes Buch! Und was ist es sonst noch? Im Podcast «Nicht nur schön» sprechen Laura Breitschmid mit dem Hut der Kuratorin und Jonas Wandeler mit dem Hut des Gestalters über die vom Schweizer Bundesamt für Kultur (BAK) ausgezeichneten «Schönsten Schweizer Bücher». Der Schwerpunkt der existierenden Vermittlungsformate liegt auf der Gestaltung. «Nicht nur schön» schliesst diese Lücke und legt den Fokus auf inhaltliche Aspekte, den erweiterten Kontext sowie die Rolle, welche die Gestaltung dabei spielt.
Vier der aktuell ausgezeichneten Bücher werden in jeweils einer Episode besprochen. Im Gespräch mit Herausgeber:innen, Gestalter:innen, Verleger:innen und beigezogenen Expert:innen werden neue Zugänge zu Inhalt und Form des jeweiligen Buchs geschaffen. Die Pilotsendung gibt zudem Einblicke in die Geschichte des traditionsreichen Wettbewerbs.
Der 45rpm.ch Report ist ein wöchentlich erscheinender Newsleter, der die Geschehnisse (inter)nationalen Clubkultur berichtend und kommentierend aufgreift. Die Arbeit setzt sich bewusst mit dem «aufstrebenden» Medium E-Mail-Newsletter auseinander, das, obwohl es sich um keine neue Erfindung handelt, den technischen Veränderungen getrotzt hat und sich erneut grosser Beliebtheit in der aktuellen Publizistik erfreut. Dominik Rogenmoser erforscht in seiner Arbeit Fragen rund um den Medienkonsum. Die Leitrage lautet: Wie tauschen sich Subkulturen digital aus, wenn soziale Medien nur noch als Unterhaltungsplattormen fungieren und sozialer Austausch nicht mehr ins Geschäftsmodell von Meta, Twiter und Co. passt?
Wir wohnen. Alle. Wohnen ist ein integraler Bestandteil des menschlichen Daseins. In drei journalistischen Porträts nähert sich Stefanie Ehrler dieser anthropologischen Universalie an. Was macht einen Wohnort zu einem Zuhause? Wie gelingt Kollektivität? Was bedeutet Wohnen in einer Kleinfamilie? Und was geschieht mit dem Wohnen, wenn die Familie auseinanderbricht? Erzählt werden Lebensgeschichten von Frauen: Eva reist mit ihrem Bus durch Europa, hin und wieder wohnt sie in ihrem Wohnwagen an der Küste Uruguays. Elisabeth und Karin sind bald im Pensionsalter und leben zusammen in einer Wohngemeinschaft. Mattea teilt mit ihren drei Kindern und ihrem Ex-Mann zwei Wohnungen. Die Porträtsammlung gibt Einblick in unterschiedliche Lebenswelten und Weltsichten. Sie zeigt, wie ähnlich wir Menschen uns sind und bildet ein kleines Stück narrative Frauengeschichte.
Bild und Sprache führen einen Dialog zwischen Innen und Aussen. Sie versuchen sich als Darstellerinnen des Zeig- oder Sagbaren. Auf der Suche nach einer visuellen Sprache und sprechenden Bildern arbeitet Hannah Grüninger mit Kompositionen beider Medien. Hierfür werden Fotografien und Kurzprosa, die unabhängig voneinander entstanden sind, kombiniert und zu einer Erzählung verwoben. Die sich öffnenden Räume sind Verknüpfungen von Erinnerungen und Alltagsbeobachtungen der Autorin, manchmal Fiktion, immer Ausdruck von Empfindungen. Die Arbeit soll zum Nachdenken anregen, darüber, wie man sich einbringt und mit welchen Mitteln man kommuniziert in einer sich rasant verändernden (Medien-)Welt.