Wasser fliesst durch alle Arten von Körpern und verbindet uns mit anderen Lebewesen und Lebensformen, mit anderen Zeiten und Orten. Um neue Sichtweisen der Fürsorge und Kohabitation zu ermöglichen, untersucht die Masterarbeit von Martina Ehleiter ausgehend von Astrida Neimanis` Theorie des Hydrofeminismus, mit welchen Medien und Strategien Wasserkörper in zeitgenössischen künstlerischen Positionen erfahrbar gemacht werden. Schmelzende Wasserkörper in den Arbeiten der Künstlerinnen Laurence Bonvin und Katie Paterson sowie speziesübergreifende Verbindungen in der Arbeit von Lena Maria Thüring werden dabei zur theoretischen Auseinandersetzung in Beziehung gesetzt. Im künstlerischen Anteil der Arbeit erkundet Martina Ehleiter die Flüssigkeiten und wässrigen Elemente ihres eigenen Körpers. Der Prozess wird mit Hilfe von Drucken, Texten und einer Videoarbeit reflektiert. Fragen der Materie, Relationalität, Ökologie und Fürsorge begleiten sowohl die theoretische Auseinandersetzung als auch den künstlerischen Prozess.
„Hylas und die Nymphen“ ist eine zeitgenössische Interpretation einer griechischen Sage aus der Mythologie. Die Nymphen aus dem Bild „Hylas und die Nymphen“ von J.W. Waterhouse werden in der Gegenwart zum Leben erweckt.
Im Seerosenteich des Stadtparks schwimmt die Leiche eines jungen Mannes. Drei tatverdächtige Frauen sind schnell gefunden und werden verhört: Die Nymphen unserer Generation. Sie sind vulgär, verlogen und unschuldig. Und sie geniessen es: Lolita goes Anarchy.
A contemporary interpretation of an old greek myth. The picture “Hylas and the nymphs”, painted by J.W. Waterhouse in 1896 has come to life:
The body of a young man floats in a lily pond. Three young female suspects are found and interrogated – the nymphs of our generation. They are vulgar, mendacious and innocent, and they love it – Lolita goes anarchy.
Hyperobjekt: Intersubject ist das Ergebnis eines Spiels, welches versucht, die anthropogene globale Erwärmung aufzuzeigen und sie aus verschiedenen, subjektiven Warten wahrzunehmen. Das Werk – ein pseudo-zufälliges, aber kohärentes Multimedia-Objekt – ist aus einem Konglomerat von individuellen Stimmen und Medien der Künstlerinnen und Künstler entstanden.
«Der Schlaf ist eine Art von Wissen, welches sich in der Seele befindet».
(Aristoteles)
In vielen Zitaten werden Träume als Zielsetzungen oder Ziele hervorgehoben und als ein Prozess betrachtet, durch den unsere Vorstellungskraft materielle Wünsche schafft, die oft als unerreichbar gelten. Manche vergleichen sie auch mit der Hoffnung. Aber Hoffnung bedeutet die Erwartung und das Vertrauen auf günstige Ergebnisse in der Zukunft. Wir geben unsere menschlichen Fähigkeiten an externe Fakten ab, die unsere zukünftigen Handlungen leiten werden. Wenn diese zukünftigen Handlungen fehlschlagen, sagt uns die vorherrschende Mentalität, dass wir unsere Träume verfolgen sollen. Zum Beispiel dem Geld und dem Ruhm nachjagen. Diese Vision führt uns zum Scheitern und zum Verlust einer unserer wichtigsten Realitäten, da sie den Traum als eine rein imaginäre und phantasievolle Tatsache darstellt, die unsere frustrierten emotionalen Triebe dominiert.
In dem positivistischen, materialistischen und reduktionistischen Paradigma, in dem wir heute leben, hat sich die Überzeugung durchgesetzt, dass Träume keine greifbare Realität für das Lernen darstellen. Nach dieser Perspektive liegen Träume ausserhalb der Parameter, die es uns ermöglichen, unsere Umwelt zu analysieren und physisch zu erkennen, und stellen somit keine Erkenntnisquelle dar.
«Nicht die Träume machen die Wirklichkeit grösser, sondern das wirkliche Handeln auf der Grundlage von Träumen».
(Neil Armstrong)
Die in diesem Projekt vorgestellten Lieder sollen die Hypothese bestätigen, dass jeder Traum eine Realität ist, aus der wir lernen und die wir transzendieren können. Das Lernen durch Träume ist keine Scharlatanerie oder Fantasie, sondern eine plausible und zugängliche Realität, wenn sich der Mensch seiner inneren Welt öffnet.
In seinem Traum stellt Carlos Ronda Mas ein musikalisches Projekt vor, das von verschiedenen Kulturen des afrikanischen Kontinents beeinflusst ist. In erster Linie geht es darum, einige dieser verschiedenen Kulturen sichtbar zu machen, die so lange unter der Sklaverei gelitten haben. Sie sind aber auch heute noch von Rassismus betroffen. Im Laufe vieler Jahre haben diese Kulturen einen interkulturellen Prozess auf dem gesamten amerikanischen Kontinent in Gang gesetzt, der eine neue Form des kulturellen Ausdrucks hervorgebracht hat.
Das Projekt ist aber auch eine Recherchearbeit, an welcher Carlos viele Jahre gearbeitet hat. Der Künstler bringt mehrere seiner Facetten im musikalischen Bereich ein, um die Kulturen einander näher zu bringen und Mauern einzureissen, die vorgeben, die Unterschiede über die Gemeinsamkeiten zu stellen, die uns als Menschen verbinden. Carlos möchte diese Kulturen, die manchmal an den Rand gedrängt oder missverstanden werden, öffentlich verteidigen, um ihre Verbreitung, ihre Ausbreitung und ihr Verständnis im europäischen Umfeld zu fördern.
Das in der Poesie so oft beschriebene «Konzept der dunklen Nacht der Seele» ist ein deutliches Beispiel dafür, was dieses Lernen und Lehren für den Künstler bedeutet hat. Dieses Projekt ist eine lange Reise, die Carlos die Freiheit gegeben hat, seine eigene Vision eines musikalischen Traums zu verwirklichen.
«Träume sind die Antworten von heute auf die Fragen von morgen».
(Edgar Cayce)
Auf dem Feld der Perkussion und ihrer Lehre stand Carlos Ronda Mas vor der Herausforderung, die Konzepte von Zeit und Weltraum zu verstehen und wie diese genutzt werden, um verschiedene Empfindungen zu erzeugen, die die rhythmische Bewegung beeinflussen. Es waren vor allem die in den Medien am meisten unterbewerteten Musiken, die dem Musiker den grössten Erkenntnisgewinn beschert haben. Vor allem die negroiden Kulturen, die ihm aufgrund ihrer Spielweise schon immer emotional nahe waren. Die unzähligen Varianten, die sie hervorgebracht haben, haben Carlos den Zugang zu rhythmischen Konzepten erleichtert, die an einer klassischen Musikhochschule nicht gelehrt werden.
In den 1990er Jahren waren Informationen über afrikanische Kulturen in den Medien rar gesät. Nur die sogenannte «Salsa Latina» genoss in Spanien eine gute Diffusion. Das war der Beginn einer persönlichen Selbstentdeckung. Eine grosse rhythmische Vielfalt tat sich direkt vor Carlos’ Nase auf.
«Träume und Passionen sind wie Magnete, die uns zu unserem Schicksal anziehen».
(Shakti Gawain)
Hypnopedia, von Carlos Ronda Mas
Nur die Kinder träumen beim Tanzen
Es ist kein Gedankenspiel, noch eine verbale Fantasie
Es ist ein bedeutungsloses Gesetz
Das regiert und in Vergessenheit gerät
Eine Geschichte wiederholt sich, und die Liebe
Mit ihren Händen unterdrückt
Sie denken und lügen
Die, die es nicht wagen
Weder wachen auf,
noch verstehen
Nur die Kinder träumen beim Tanzen
Es ist kein Gedankenspiel, noch eine verbale Fantasie
Öffne die Tür zu einer Welt
Die von verborgenen Geheimnissen wimmelt
Aus nächtlichen Träumen
Von einem unschuldig schlummernden Körper
Bild und Sprache führen einen Dialog zwischen Innen und Aussen. Sie versuchen sich als Darstellerinnen des Zeig- oder Sagbaren. Auf der Suche nach einer visuellen Sprache und sprechenden Bildern arbeitet Hannah Grüninger mit Kompositionen beider Medien. Hierfür werden Fotografien und Kurzprosa, die unabhängig voneinander entstanden sind, kombiniert und zu einer Erzählung verwoben. Die sich öffnenden Räume sind Verknüpfungen von Erinnerungen und Alltagsbeobachtungen der Autorin, manchmal Fiktion, immer Ausdruck von Empfindungen. Die Arbeit soll zum Nachdenken anregen, darüber, wie man sich einbringt und mit welchen Mitteln man kommuniziert in einer sich rasant verändernden (Medien-)Welt.
Die <i>Denti della Vecchia</i> sind eine Bergkette oberhalb von Lugano im Kanton Tessin. Ich verbringe viel Zeit im Ferienhaus meiner Grosseltern am Fusse dieser Berge. Meine Faszination für diesen Ort bewegte mich dazu, das Verhältnis zwischen mir und den <i>Denti della Vecchia</i> malerisch zu untersuchen. In dieser Arbeit wurde das persönliche Portrait des Berges durch Wandern, Tagebucheinträge, Erinnerungen, Empfindungen und Gesprächen mit meinen Grosseltern in die Malerei transformiert. Es veräussert das innere Bild des Berges auf der Leinwand und macht dieses für Betrachter:innen sicht- und lesbar. Während des Arbeitsprozesses verschob sich der Fokus vom Berg hin zu mir und der Wahrnehmung meines eigenen Daseins.
Durch das Malen des Berges und meiner Identifikation mit ihm, erkannte ich die Bedeutung, die jener Ort in meinem Leben einnimmt. Die <i>Denti della Vecchia</i> agieren als Knotenpunkt in der Mitte meines Daseins.
In einem Workshop mit geflüchteten Jugendlichen soll ein Text über ein altes und ein neues Leben entstehen.
Der Text bildet die Grundlage für einen Film, der in seiner Verdichtung eine eindringliche Stimme für die Menschen sein soll, die zu uns kommen, um sich eine Zukunft aufzubauen.
BIOGRAFIEN
Fiona Rae Brunner is a Swiss American actress. Born in New York she grew up splitting her time between Switzerland, Germany, and Oyster Bay, Long Island. She completed a Bachelor in Theater at Barnard College of Columbia University and spent the rest of her time studying traditional acting at the Eugene O´Neill Theater Center as well as with Jayd McCarty from The Studio New York and Brian McManamon from The Juilliard School. After starting to work with more community building oriented theater companies, she went to Palestine where she wrote, worked, and developed workshops with AshTar Theater in Ramallah. A theater that prioritizes combining theater making with asking questions of how to integrate and build community through artistic practices, ultimately attempting to make creativity something that is accessible, a space for conversation, and collective questioning. The Masters in Performance and Acting at ZHdK has offered an opportunity to recalibrate personal direction and interest and continue testing out different forms of her acting, writing, and performing practice.
Contact: fioraebrunner@gmail.com
Jana Meyer schliesst diesen Sommer ihr Bühnenbild Studium im Bachelor of Arts an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Zuvor hatte sie eine Ausbildung zur Bekleidungsgestalterin EFZ und den Vorkurs für Gestaltung in Aarau absolviert. Neben dem Studium konnte sie diverse Erfahrungen in Theaterproduktionen als Bühnenbildnerin, sowie in den Bereichen Kostüm und Lichtdesign sammeln. Zudem arbeitete sie für verschiedene Ausstellungen als Szenografin und Technische Leitung.
Kontakt: info@janameyer.ch
Lukas Müllner schliesst im Sommer 2024 an der Zürcher Hochschule der Künste Bühnenbild im Bachelor of Arts ab, nachdem er erfolgreich die FMS im Bereich Kunst sowie den Vorkurs für Gestaltung an der Schule für Gestaltung Basel abgeschlossen hat. Neben dem Studium arbeitet er als freischaffender Bühnenbildner und Lichtdesigner bei diversen Theaterprojekten mit. Im letzten Jahr begleitete Lukas Müllner eine Wanderausstellung als Szenograf und Technischer Leiter durch verschiedene Theaterhäuser der Schweiz.
Kontakt: mail@lukasmuellner.com
DIPLOMPROJEKT
»I Want To Be Ocean« präsentiert Lebenszyklen, die sich gegenseitig einbetten und überlagern, um sich aus der unbestimmten Vergangenheit in eine gewisse Zukunft zu ergänzen.
Es arbeitet an den Identifikationen des imaginierten Anderen, des Begehrenden und Verehrenden, aber auch des Abwesenden, das durch die eigene Kraft neu interpretiert wird.
"we three
we three
i bend for the sake of the existence of us
we three
in was für einem gemeinsamen wir bleibt auch das ich bestehen - darf das ich noch bestehen bleiben? muss vielleicht sogar das ich bestehen bleiben so dass das wir erst recht möglich wird?
ich ich ich
akzeptiere mein ich, mich
so dass ich, dich, dein dich, dein ´ich`, auch akzeptieren kann
gemeinsam raum schaffen für das eine deine, dein du, meins auch …”
We are happy to announce their first exhibition, "I am Santa Sangre.-" by Sabrina Röthlisberger Belkacem, who lives and works in Geneva. Her work takes the form of videos, performances, installations, and texts that address the links between science and death, power and survival. She weaves a rhizome of references from art history to pop-culture, relating to her own reality and social experience.
Santa Sangre is a mysterious creature torn in eight songs; it's a quest for acceptance; it's time to follow a path often left abandoned. The opportunity to question our relationship to reality in a world where appearance matters more than anything. An open-air fairy tale or a magnificent materialization of the fall of an empire, of a civilization, Santa Sangre metaphorizes death and transformation.
Welche visuellen Zeichen enthält der Kleidungsstil türkischer Postmigranten und lässt sich diese Migrationsästhetik in eine Modeästhetik transformieren?
In Metropolen wie Berlin, Hamburg und Zürich findet eine Verdichtung türkischer Migrantenkultur statt. Es riecht nach Ali’s‐Backwaren und Meraba-Dönerimbiss. Halbstarke Türken mit Kickboxfrisuren und gezupften Augenbrauen prägen das Strassenbild. Eine hybride Lebensweise aus zwei Kulturen manifestiert sich in ihrer Stylekultur. Auf der Basis von Fotografien junger türkischer Postmigranten in Zürich und an Hand von Bildmaterial aus ihrer Alltags‐ und Lebenswelt im Social Web werden kleidungsspezifische Zeichen sichtbar gemacht, decodiert und transformiert. Details und Tragweisen ihrer Kleidung dienen als Vorlage für die Kollektion «Türkenstyle Vallah Geil». Sie ist ein Aneignungstool und dient als Vermittlungskonzept dieser Stylekultur. Warum also nicht die Hose hochkrempeln, den Nike Air Max anziehen und die Bauchtasche umschnallen, um den bislang abschätzig behandelten «Türkenstyle» aufzuwerten und zu einem «Must Have» zu erheben.
Die Mittzwanzigerin Christina befindet sich in einer lustvollen Beziehung mit ihrem Freund Joel. Dass er während ihrem Geschlechtsakt pornografische Fotografien von ihr anfertigt, irritiert sie zwar, doch für ihn lässt sie es gerne geschehen. Schliesslich sind sie keine Teenager mehr. Aber als Christina mitbekommt, dass Joel in einer angeheiterten Runde dem gemeinsamen Kumpel Tanner ein Foto auf seinem Mobiltelefon zeigt, beginnt sie das Vertrauen zu hinterfragen. Der Zweifel alleine genügt, um die Beziehung auf eine harte Probe zu stellen.
Diplomproduktion Master Theater, Dramaturgie
Die Tour de France braust über schneefrei Pässe, Bruno Latour sagt die Klimakrise ab und die Städte vermelden eine höhere Biodiversität als die Kulturlandschaft. Als Francesco Petrarca 1335 den Mont Ventoux bestieg, wurde er zum ersten Alpinisten. Heute haken wir auf unserer Bucket List ab: been there, done that.
Was wollen wir eigentlich von der Natur, die uns zwischen den Fingern zerrinnt? Und was wollen wir von uns, die Kultur mit Natur verwechseln und dabei nach Erholung lechzen?
Kein Theater – eine Bergwanderung. Wer da noch mehr will, als die Aussicht geniessen, soll das Buch lesen.
Ausrüstung: Bergtaugliche Schuhe, Regenjacke, eigene Trinkflasche. Wir werden ungefähr anderthalb Stunden zu Fuss unterwegs sein.