Schreibend vergegenwärtige ich mir meine Kindheit, erinnere und reflektiere die damalige Wahrnehmung, Kreativität und Gefühlswelt – besonders Prägendes halte ich in Versen fest. Ich versetze mich zurück ins Kindsein und spüre den positiven wie auch negativen Eindrücken nach. Mit dem Blick meines heutigen Selbst begegne ich dem Tag mit kindlicher Neugier. Dabei erlebe ich durch die Kamera einen direkten Zugang zum Geschehen — eine kreative Erfahrung, die mir aus meiner Kindheit vertraut ist. Die entstandenen Filmbilder repräsentieren kindliche Erfahrungen, ziehen ihre Inspiration aus meiner Rückbesinnung und geben in Reenactments kindliche Zustände wieder. Begleitet von der Frage, wie ich als erwachsene Person zur schöpferischen Kraft meiner Kindheit zurückfinden kann, eröffne ich einen audiovisuellen Dialog zwischen den Narrativen der Vergangenheit und jener der Gegenwart.
Meine Environment-Installation ist eine sehr persönliche Arbeit. Es ist der Versuch meinen inneren Kosmos abzubilden, der mich immer wieder beeinflusst und inspiriert.
Ich habe mein Inneres erforscht und auf diesem gestaltischen Weg viel von mir preis gegeben.Die Installation ist stark von meiner eigenen Ästhetik geprägt und spielt mit privaten Erinnerungsstücken und damit verbundenen Erlebnissen. Sie versteckt diverse Bezüge zu meinem familiären Umfeld, oder Symbolen aus Literatur, Film, Games und Lifestyle, die mich faszinieren.
Diese materiellen, sinnlichen Erfahrungen möchte ich nun als meine Art und Weise des Erlebens zur Diskussion stellen. Mich interessiert, diese Dinge zusammen zu fügen, sie als Ganzes zu lesen und in ihrer Fülle wirken zu lassen.
Während dieser Arbeit habe ich prägenden Erfahrungen aus meiner Vergangenheit nachgespürt, die sowohl meinen kreativen als auch meinen intimen Ausdruck hemmten. Um diese Hemmungen verstehen und relativieren zu können, musste ich mir auslösender und unterstützender Faktoren bewusstwerden. Mit Selbsterfahrung und -reflexion widmete ich mich meinen Prägungen und Erfahrungen, um sie zu akzeptieren und mich davon zu lösen. Es gelang mir, Erwartungen an mich selber loszulassen und meiner persönlichen Kreativität freien Lauf zu lassen. Diese im Moment gelebte Kreativität sieht im Resultat anders aus, als ich es sonst je gemalt und gezeichnet hätte.
Durch Malen und Zeichnen, mit automatischem Schreiben, Meditation und in Selbstgesprächen sind innere Bilder entstanden, die mehr und mehr einem ruhigen, zentrierten und unvoreingenommenen Gemütszustand entsprangen.
Die Siemens Mobility AG (SIMO) in der Schweiz kennzeichnet sich durch zwei innovationshemmende Eigenschaften: Sie entwickelt Produkte für einen sicherheitsregulierten Markt und weist eine hierarchische Unternehmensstruktur auf. Wie nun kann durch den Einsatz strategischen Designs die dortige Innovationskultur gefördert werden? Der Autor kommt entgegen seiner Hypothesen und durch explorative Interviews mit Führungskräften zu dem Schluss, dass Innovationskultur nur Top-Down erfolgen kann: Führungskräfte müssen auch befähigen wollen (Unterstützung durch Coaching, Zeit- und Geldbudget, Framing). Ergebnis ist ein Leitfaden für strategische Designer mit vier Richtlinien: Paradoxien der Innovationskultur in Wertequadranten erklären, Ideen und Meinungsvielfalt fördern, limitierte Ressourcen finden/nutzen sowie Führungskräfte als Unterstützer gewinnen.
Diese Arbeit nimmt COVID-19 und die neue, räumlich verteilte Arbeit (Homeoffice) zum Ausgangspunkt und erörtert am Beispiel der Sensirion AG, ein global tätiges, Schweizer High-Tech-KMU, unter welchen Voraussetzungen der verteilten Zusammenarbeit Teams innovativ bleiben. Unter Berücksichtigung aktueller Konzepte/Modelle und mittels Umfragen erarbeitet der Autor verschiedene Dimensionen innovativer Teamzusammenarbeit und prüft diese im Verlauf von Interviews mit Sensirion-Mitarbeitenden. Die Hypothesen des Autors bestätigen sich in den Ergebnissen: Innovation erfolgt kollokationsunabhängig; hierbei muss rascher, niederschwelliger Austausch gewährleistet sein. Als Reaktion auf dieses Ergebnis entwickelt der Autor als praktisches Resultat seiner Arbeit den Prototyp eines ESN-Systems (Enterprise-Social-Network) bzw. einer App mit dem Titel «Share it!».
«Migrationstrauer» bedeutet, den Schmerz unzähliger Verluste immer mit sich zu tragen. Ein nie stattgefundener Abschied, eine nie ausgesprochene Enttäuschung, ein luftleeres Luftschloss.
Woran halten wir uns fest, wenn wir uns nach etwas sehnen, das nicht mehr existiert? Wenn wir in einer Zwischenwelt feststecken, weil wir hier und dort und überall immer fremd bleiben? Wieviel unserer Identität hat mit Wurzeln und Heimat zu tun? Was kann ich loslassen, ohne mich zu verlieren?
<i>Ins Nichts</i> ist die Auseinandersetzung mit den Geschichten anderer und ihrer Kinder über den Prozess, inmitten des Verlustschmerzes einen Halt zu finden. Zwischen dem, was hätte sein können und dem, was nie mehr sein kann, ist es eine Zuflucht in eine falsche Nostalgie, und auf der Suche nach Ruhe und Orientierung finden wir Geborgenheit in unserer Isolation und Melancholie.
<i>Ins Nichts</i> ist eine immersive Rauminstallation, die sich mit der Thematik der MIgrationstrauer befasst. Der Titel bezieht sich auf das Ungewisse, in das sich Menschen begeben, und die Leerstellen, die zurückbleiben.
Chiara Giardi inquires about curatorial strategies in research-based artistic practices by focusing on the six expositions (i.e. contributions) published in the 26th issue of the Journal for Artistic Research. She is interested in how the authors packed their practice into the expositions: What curatorial strategies were involved in this process? Furthermore, she applies the concept of «Circulating Reference» (Latour 1999) to understand how the expositions claim knowledge. She suggests that curating, if understood in an extended way, has many traits in common with the practice of exposing in the Research Catalogue. The choice of a curatorial perspective is strategic to further understand curatorial practice beyond the professional role of the curator.
YouTube-Tutorials haben in den Klassenräumen Einzug gehalten. Immer selbstverständlicher konsumieren Schüler:innen Anleitungen aus dem Internet. Diese haben meist ein eng gefasstes Vorhaben zum Inhalt und sind überwiegend ergebnisgeschlossen und deterministisch. Sie sind ein Gegenstück zu meiner Überzeugung, wonach im Bildnerischen Gestalten das Selber-etwas-Erfinden, Explorieren und Experimentieren für einen nachhaltigen Lernprozess essenziell sind. Aber ist das Herbeiziehen von Anleitungen aus dem Internet wirklich eine un-selbsttätige Handlung? Und wie kann ich dem als Lehrperson begegnen?
Julia Pestalozzi sucht in dieser Arbeit zum Unterrichtsprinzip der Selbsttätigkeit und in der Motivationsforschung Argumente, um die beschriebenen Situationen einschätzen und vermittelnd agieren zu können. Dabei zeigte sich, dass das selbständige Konsumieren von Video-Tutorials bereits viele Merkmale von Selbsttätigkeit aufweist und meist intrinsisch motiviert ist, was ein guter Einstieg in eine eigenständige Arbeit darstellt. Diese Erkenntnis veränderte einerseits die Haltung der Autorin sowohl zu YouTube-Tutorials im Unterricht als auch zum (User-)Verhalten der Schüler:innen, wirft aber auch weiterführende Fragen zur Rolle als Lehrperson auf.
Wie und wo können Strategische Designer:innen ansetzen, um integratives und verbindendes Handeln zu fördern? Die Autorin reflektiert eigene Erfolge und Misserfolge im Rahmen ihrer «ersten Gehversuche» als Strategische Designerin in zwei unterschiedlichen Settings und findet heraus, dass eine Verbindung zu den Entscheidungsträgern so elementar ist wie die spontane, selbstbewusste und entschiedene Gestaltung von Prozessen und Räumen. Mut, Vertrauen, Beharrlichkeit, Offenheit und Präsenz tragen auf Prozessebene dazu bei, divergierende Perspektiven und Wissensstände zu verbinden, sie in den Designprozess zu integrieren und Lösungen zu entwickeln. Als Orientierungshilfe für andere Neulinge legt die Autorin den Selbstbeobachtungsbogen «Strategischer Fussabdruck» vor, der es erleichtert, elementare Dimensionen im Prozess nicht aus den Augen zu verlieren und zu ordnen.
Mit welchen Problemen sieht sich ein/e Expert Designer/in in der Erarbeitung und Ausführung sozial ausgerichteter (Design-)Projekte konfrontiert?
Die Welt verändert sich grundlegend und mit ihr auch Design. Als eine der flexibelsten Disziplinen erlebt sie gerade in Krisenzeiten ihr innovativstes Potential. Vor dem Hintergrund ökonomischer und Ressourcen bedingter Diskussionen, auf der Suche nach Sinn-Jobs und unterstützt durch den Konnektivitätstrend entwickelt sich Social Design für Gestaltende zu einem versprechenden wicked-problems-Löser. Doch mit welchen Problemen sieht sich ein Expert Designer/in in der Erarbeitung und Ausführung sozial ausgerichteter (Design-) Projekte konfrontiert? Mit Hilfe von autoethnografischen und partizipativen Methoden ging ich in Mexiko auf die Suche nach Praktiken und sammelte Beobachtungen sowie Erfahrungen. Das analysierte Wissen, das ich durch ein Toolkit ergänze, welches für jedermann zugänglich und überall produzierbar ist, bereitet Social Expert Designer/innen auf Projekte vor, sensibilisiert auf zentrale Themen und assistiert im Feld.