In unserer Forschung geht es um das Entwickeln einer alternativen Möglichkeit, Zeichnungen anzuleiten. Die Event- Scores fungieren dabei als Inspirationsquelle. Im Fokus der Analyse stehen unsere Vorgehensweisen im Tandem, der Prozess unserer Auseinandersetzung und das Entdecken und Entwickeln neuer Anleitungen für ein experimentelles Zeichnen durch Scores.
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In unserer Forschung geht es um das Entwickeln einer alternativen Möglichkeit, Zeichnungen anzuleiten. Die Event- Scores fungieren dabei als Inspirationsquelle. Im Fokus der Analyse stehen unsere Vorgehensweisen im Tandem, der Prozess unserer Auseinandersetzung und das Entdecken und Entwickeln neuer Anleitungen für ein experimentelles Zeichnen durch Scores.
Das Projekt fand im Rahmen des Forschungspraktikums im dritten Semester statt. Die Studierenden unterrichten in der Regel in Zweier-Teams auf Sekundarstufe II. Sie setzen ihre Kenntnisse und Erfahrungen der vorausgegangenen Praktika in einer exemplarischen Untersuchung um: Gemäss dem Ansatz der Aktionsforschung tragen sie eine eigene Forschungsfrage in eine selbstverantwortete Unterrichtssituation hinein, sammeln Daten, werten diese anschliessend aus und bereiten ihre Ergebnisse zur Präsentation und Diskussion auf.
For the release of “Schwyz.Uri.Unterwalden” and “I don’t remember saying it ...”, a Silent
Reading Salon was hosted in the countryside of Bruderholz near Basel. Guests were invited
to come read the books in a living room constructed in a field.
Am 7. November 2017 jährt sich die Oktoberrevolution und damit die Machtübernahme der Bolscheweki zum hundertsten Male. Das Revolutionsjahr ist in aller Munde. Dabei bleibt Geschichte Geschichte. Das Projekt „Schweizer Revolution“ ändert dies und nimmt das hundertjährige Jubiläum zum Anlass, die Frage nach der Alternative und der Notwendigkeit der Revolution neu zu stellen.
Alternative! Welche Alternative?
Was tun? Die Frage Lenins verfolgt die Linke bis heute. Revolutionäre Projekte sind gescheitert und auf dem Trümmerfeld der Geschichte fehlt der Baukran, die neue Perspektive. Von rechts wird der Linken vorgeworfen, sie sei vor allem „anti“ und könnte nicht aufzeigen, wohin die
Reise denn führen sollte. Wir nehmen uns dieser Behauptung an und konfrontieren die Schweizer Öffentlichkeit mit einer revolutionären Zukunft. Ausgehend von Interviews mit kapitalismuskritischen Politiker_innen, Aktivist_innen, Wissenschaftler_innen etc. wird die Idee einer radikal demokratischen Alternative jenseits des Kapitalismus formuliert. Aber wie sieht die Schweizer Revolution konkret aus? Und wie treibt die siegreiche Bewegung SHIFT den Wandel voran?
Realität und Fiktion
Neben Schauspieler_innen treten auch Politiker_innen und Aktivist_innen auf. Letztere spielen sich selbst und positionieren sich in dieser Rolle zur Revolution. Die Bühnenrealität gerät ins Wanken, da Fiktion und Realität sich immer weiter vermischen. Es stehen heikle Themen zur
Debatte: Wie werden die Politiker_innen mit der Machtfülle umgehen? Was geschieht mit den Institutionen der bürgerlichen Schweiz – Landesregierung, Parlament, Armee? Wie schnell kann eine neoliberale Wirtschaftsstruktur umgebaut werden und wie sieht die Alternative dazu aus?
Das Ereignis findet im Lenin-Saal des geschichtsträchtigen Volkshaus Zürich statt, in dem Lenin im April 1917 seine letzte Rede hielt, bevor er sich mit dem Zug nach Petrograd aufmachte.
Die Inszenierung einer Alternative
Die Real-Fiktion beschränkt sich nicht auf das Preenactment im Volkshaus. Bereits im Vorfeld sorgen öffentlichkeitswirksame Aktionen für Aufmerksamkeit und am 8. November wird im Cabaret Voltaire die Debatte rund um die Frage Was tun? von Expert_innen weiter getragen. An die konkrete Alternative anschließend, die der viel beachtete Ökonom, Aktivist und Autor Christian Felber in seinem Input-Referat zur Gemeinwohlökonomie formuliert, debattieren SP-Nationalrätin und Unternehmerin Jacqueline Badran gemeinsam mit Vertrer_innen des Preenactments und Christian Felber über Alternativen fürs 21. Jahrhundert. Moderiert wird die Veranstaltung von SRF-Korrespondentin Priscilla Imboden.
Wer wir sind?
Wir sind ein Team aus Theaterschaffenden, Politiker_innen und Aktivist_innen, die überzeugt sind, dass es einen Aufstand der Demokratie geben muss, wollen wir den Fall der Demokratie in die Bedeutungslosigkeit und die aufkommende Diktatur der Konzerne verhindern. Wenn sich die Parlamente in Theater verwandeln, müssen die Theater zu Parlamenten werden.
Ein Schwebezustand beschreibt einen Moment, bei dem entgegengesetzte Kategorien aufeinandertreffen und sich die Waage halten. Simon Mauchle untersucht das Phänomen von Schwebezuständen und Kippmomenten in gemalten und digitalen Bildern. Seine Beobachtungen und Gedanken führen ihn zu grundsätzlichen Fragen: Inwiefern unterscheiden sich heute Abstraktion und Gegenständlichkeit? Auf welche Weise verändern digitale Medien unsere Wahrnehmung von Bildern? Die Erkenntnisse aus Mauchles Untersuchungen über den Stellenwert von Malerei in Kunst und Vermittlung fliessen zurück in seine künstlerische Praxis.
"Schreiben ist für mich eine Antwort auf das Leben."
Franz Hohler
Die Arbeit sucht und findet Gründe, warum es sich für Armutsbetroffene lohnt, ihren Lebens- und Leidenslagen schreibend zu begegnen. Dabei setzte sich die Autorin mit psychischen Belastungen auseinander, die mit Armut in der Schweiz verbunden sind, sowie mit dem therapeutischen Schreiben. Und sie schlägt die Brücke zum professionellen Schreiben: Die Schweizer Schriftstellerinnen und Schriftsteller Franz Hohler, Tanja Kummer, Thomas Meyer, Milena Moser und Peter Stamm wurden zu ihrem Schreiben befragt: einem Schreiben, das nicht therapeutisch motiviert ist, in fiktive Welten vordringt, dabei aber ebenfalls bereichern, beglücken, befreien kann. Als praktischer Teil wurde in Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin Tanja Kummer sowie der Caritas Zürich eine Schreibwerkstatt mit Armutsbetroffenen realisiert und eine Publikation erarbeitet, die alles vereint und verbindet.
Die Appenzeller Bauernmalerei zeigt in ihrer traditionellen Form eine heile Welt mit beschaulichen ländlichen Ansichten. Meine Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie diese Abbildungen aussehen könnten, wenn sie die Gegenwart statt der Vergangenheit und die Realität statt einer Idealisierung darstellten.
Dazu setze ich je ein fiktives Dorf aus den drei Grosslandschaften der Schweiz in Szene: einerseits eine von idyllischer Natur umgebene Ortschaft im Jura, die nicht an einer wichtigen Verkehrsachse liegt und die mit dem Lädeli- und Restaurantsterben zu kämpfen hat; andererseits eine Gemeinde im Mittelland, welche über einen Autobahnanschluss verfügt und sowohl die Vor- als auch die Nachteile dieser Tatsache spürt; schliesslich ein Alpendorf, das im Winter vermehrt unter Schneemangel zu leiden hat und sich deshalb als Ferienort auf der Suche nach möglichen Neuausrichtungen befindet. Die ästhetischen Merkmale der Originale verknüpfen sich mit dem Neuen, damit Assoziationen geweckt und die Vergleichbarkeit der beiden Ansätze begünstigt werden.
Das Ergebnis sind drei Lebenswelten, durch die sowohl positive als auch negative Aspekte von Fortschritt und Wandel veranschaulicht, der Fokus sowie das Bewusstsein auf das Unspektakuläre gerichtet und die Identitätssuche der Schweiz illustriert werden. Dabei sind die behandelten Themen aktuell und omnipräsent in den Medien. Die Motive sind schliesslich dazu geeignet, auf verschiedene Produkte und Souvenirs übertragen zu werden.
Laura Locher setzt sich in ihrer Masterarbeit mit dem Verhältnis von Schnitt beim Filmemachen und Schnitt beim Kleidermachen auseinander. Dabei interessiert sie sich insbesondere für die Schnittstellen zwischen den beiden Bereichen. Für ihren Essayfilm «Schnitt für Schnitt» begleitet sie den Schneider Loran Mscho bei der Eröffnung seiner Schneiderei in Zürich und dokumentiert die ersten paar Monate seiner Geschäftstätigkeit. Der Schnitt des Filmes ist inspiriert von Schnitttechniken aus der Mode, die Locher spielerisch experimentierend auf ihr Filmmaterial anwendet. Der Schnitt als die Wahl, welche Teile des Rohmaterials wie verwendet und zusammengefügt werden, ist entscheidend dafür, was aus einem Stoff wird. Dass dies für das Filmemachen und das Kleidermachen gleichermassen gilt, zeigt Lochers Arbeit exemplarisch auf.
Die performative und installative Arbeit „Schmock 2“ interpretiert und untersucht das gleichnamige ehemalige Münchner Restaurant als Teil jüdischer Gegenwartsgeschichte in Deutschland sowie als Beispiel für die Inszenierung, Kommerzialisierung und Politisierung von Kultur als (gastronomisches) Konsumgut. Das Projekt inszeniert im Rahmen einer 12-Stunden-Performance die Wiedereröffnung des aufgrund antisemitischer Anfeindungen geschlossenen Lokals. In gemeinsamer Arbeit mit Künstler*innen aus Deutschland und Israel wird ein künstlerischer Kommentar zu Antisemitismus in Deutschland, Stereotypisierung, aber auch zur Frage von Archivierungs- und Erinnerungsarbeit im Gegensatz zum lebendigen Diskurs entwickelt. In einer sich anschließenden Ausstellungen werden diese Themen weiter verfolgt.
Eine filmische Dokumentation über zwei Frauen, welche sich in den Iran aufmachten, um eigene Vorurteile über das Leben im Mittleren Osten zu überprüfen. Vorurteile, die aus häufig einseitiger, schleierhafter Berichterstattung und aus Unwissenheit entstanden.
Der Fokus des Filmes liegt auf den persönlichen Erlebnissen der beiden, die sie in einem Land sammelten, in welchem die Verschleierung Gesetz ist – sogar für Touristinnen. Wie gehen sie damit um? Was für Frauen treffen sie an? Was erleben sie in einem Staat, der angeblich von Zensur und Kontrolle bestimmt ist?
Ihre Reise quer durch den Iran bringt die beiden Frauen zu spannenden Menschen, an unbekannte Orte und zur Erkenntnis, dass der Schleier sich nicht auf die Schnelle lüften lässt.
BIOGRAFIE
Vlatko Kultzen, he/him (*1992 in Berlin) studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Dramaturgie in Berlin, Paris und Zürich. Er arbeitet in der Schweiz und Deutschland, war dabei wiederholt für das Berliner Gefängnistheater aufBruch und für die Compagnie Tabea Martin tätig, inszenierte im Kleistforum Frankfurt/Oder an der Bürgerbühne, und entwickelte kollektive Arbeiten zuletzt am Tanzhaus Zürich und an der Gessnerallee mit. Darüber hinaus realisierte er in unterschiedlichen Disziplinen experimentelle Arbeiten wie den Audiowalk STADT ALS TANKE in Zürich, die Gruppen-Videoarbeit WAVE TO HEAVEN im Limmathof Baden, und die Tanz-/Lecture-Performance THE ASSHOLE IS PRESENT fürs TiaR’22.
Vlatko Kultzen war 2021 Stipendiat der Zangger-Weber-Stiftung sowie 2023 Resident am Fleetstreet-Theater in Hamburg.
DIPLOMPROJEKT
Theater zwischen Audiowalk und interaktiver Installation.
Ein volles Parkett täuscht – besser als ein halbvolles es kann – gern darüber hinweg, dass Theater immer schon schlecht besucht waren. Sie werden auch immer schlecht besucht bleiben – weil Repräsentation immer mit Unterrepräsentation einhergeht, egal wie wachsam wir füreinander werden.
Nicht nur zentralperspektivische Sicherheitsarchitekturen, ästhetische Abschottung und akademische Grenzen garantieren also die «Schlecht besuchten Theater», in denen seit Jahrzehnten Millionen Leute fehlen.
Für manche Leute ist allerdings die grosse Leere, die in ihren Tempeln schon so lange herrscht, erst heute sichtbar. Dass sie, angesichts der drohenden Umverteilung dieser Leere in den Theatern, nun behaupten, «das Publikum» bleibe erst neuerdings aus, spricht nur für ihr Unbehagen – angesichts dessen, dass nun Körper, Perspektiven und künstlerische Sprachen die Umverteilung der Unterrepräsentation vornehmen könnten, die lange aus leeren Theatern abgehalten wurden.
Eigenschaft der Repräsentation selbst ist es, Unsichtbarkeit herzustellen und mit Unterrepräsentation gemeinsam zu entstehen.
Erarbeitet mit und von:
Julio Adrian Yanes, Thomas Utzinger, Annika Schäfer, Lea Rüegg, Karl-Matthias Röhm, Carlo Raselli, Merlin Lev Platt, Vlatko Kultzen, Lorenzo Graf, Hanna Donald, Lina Doll, Chih-Ying Lin, Shabnam Chamani und Bruno Brandes.