Im Departement Kulturanalysen und Vermittlung hat im Rahmen von «Arts for Change» die transkulturelle Vermittlung im Vordergrund gestanden. Drei Projekte haben hinsichtlich der Förderungen von «Arts for Change» zum Verständnis von Transkulturalität @home und «abroad» beigetragen.
Das Projekt «QWAS - Migrating Dialogue» ist ein periodischer künstlerischer Austausch zwischen jungen KünstlerInnen aus der Schweiz und Kasachstan. Der Austausch beinhaltet eine neuntägige Zugfahrt von Zürich nach Almaty, gefolgt von einem einwöchigen Workshop in Zürich. Eine Ausstellung in Almaty schließt den Austausch ab. Die einzigartige Perspektive des Projekts besteht darin, dass es den Zug sowohl als Werkzeug als auch als Ort betrachtet – als dritten Raum, als Plattform nicht nur für den Austausch, sondern auch für künstlerische Interventionen. Sie bietet die Möglichkeit, den Durchgang durch Raum, Grenzen, Zeit und Kontexte ebenso gut zu erforschen, wie sie selbst Gegenstand der Untersuchung ist. Die Reisenden stehen vor Herausforderungen durch die Begrenzung des physischen und persönlichen Raums, die Anpassung an einen vorgegebenen Rhythmus und zahlreiche Begegnungen. Indem sie den Raum zwischen den beiden Ländern durchqueren, werden die Studierenden eingeladen, ihre eigenen künstlerischen Perspektiven auf Forschungsthemen wie Migration, Nomadentum, Mobilität, Identitätspolitik, Distanz, Kartierung, Grenzen und Sprache zu kontextualisieren.
Queer curating has received a great deal of attention as a field of study within the visual arts. And
while scholars, practitioners, and indeed curators may disagree upon a single definition of its
nature, its key focus is to act as a medium of addressing inequality and to provide an approach
to showcasing works in a democratic and equal manner. This paper will explore the notion of
‘cruising curation’, which focuses on expansive and experimental forms of knowledge production
or circulation, departing from texts, objects, audio visual and analogue materials in search for
alternative epistemes. Reviewing the realm of exhibitions that have explored queer themes, we
will examine their impact upon knowledge creation from a queer curating lens, while exploring
the historical evolution of queer curation within the western world. The paper will illuminate queer
cruising curatorial practices that can be translated within institutional spaces and commercial
galleries alike.
We develop questions for artists in different contexts. Our questions shall be designed in a way to allow for a shift in perspective on a given situation related to the status of the
artist in society. They can be evoked mentally or physically and come about in various shapes and materialities.
Die Sportler aus ukrainischen paralympischen Mannschaft haben durch die Besetzung der Krim ihr Trainingsbasis verloren - einige sogar ihre Staatzugehörigkeit. Während rund um sie herum Grenzen verschoben und Leute umgesiedelt werden, versuchen sie sich in einem kriegsversehrten Land sowohl im Privaten als auch im Beruflichen den neuen historischen Gegebenheiten anzupassen, und sich für die nächste Paralympiade zu qualifizieren. Nach den Wettbewerben, wo sie als ‘super-human’ gefeiert werden, kehren sie in eine müde Gesellschaft zurück, wo der Krieg wieder neue Invaliden hervorbringt.
Die Digitalagentur Agentur Liip steht beispielhaft für ein Unternehmen mit zweckgebundenen Zielen: Durch die Förderung von «human, digital progress» will es langfristig sozialen, ökologischen und ökonomischen Mehrwert schaffen. Der «Liiper» und Autor dieser Arbeit untersucht in fünf experimentellen Interventionen, ob und inwiefern Liip-Mitarbeitende ihre Handlungen bereits an den Nachhaltigkeitszielen orientieren. Mittels adaptierter Karten (Purpose Target Map; Purpose Metric and Table), die gleichzeitig als Resultat seiner Arbeit dienen, ordnet er seine Erkenntnisse ein. Diese können von Führungskräften ebenso genutzt werden wie von Mitarbeitenden. Seine Schlussfolgerung: Wenn Handlungen um den Unternehmenszweck oder die Prinzipien herum stattfinden, entsteht ein positiver Kreislauf, der die Unternehmensstrategie stärken, Innovationen fördern und Sinn kultivieren kann.
Im handwerklichen Schaffensprozess, dem Experimentieren und der Auseinandersetzung mit Materialien spüre ich Magie. Im Verlauf meiner Arbeit wurde mir zunehmend bewusst, dass diese Magie tief im Prozess selbst und der Beziehung zum Material liegt. Daher erforsche ich anhand von Objekten und Fragmenten, wie der Charakter der entstandenen Prozessspuren genutzt werden kann, um die Beziehung zum Material sichtbar zu machen und Geschichten von Materialtransformationen zu erzählen.
Aufgrund der in der Konzept-Phase gewonnen Erkenntnisse werden die wichtigsten Wege skizziert, welche User bei der Benutzung des Interface zurücklegen. Diese «User-Flows» bilden die Grundlage für die Gestaltung von Skizzen und grober digitaler Layouts («Wireframes»), die sich zu interaktiven «Click Dummies» verbinden lassen, mit denen erste User-Tests durchgeführt werden können, die zu weiteren Erkenntnissen führen.
Auf diese Weise erhalten Gestalter/innen objektive Kriterien, anhand derer sie den endgültigen Prototyp entwickeln. Dazu kommen Übergabe-Dokumente für die Programmierung wie z.B. ein Styleguide.
Protest. presents and reflects on present and past forms of protest and looks at marginalized communities’ practices of resistance from a wide variety of perspectives. The publication shows how protest draws on irony, subversion, and provocation from a position of powerlessness, for pricking small but palpable pinholes into the controlling system of rule.
“Make Love Not War,” “Soyez réalistes, demandez l’impossible,” “Keine Macht für Niemanden,” “We are the 99%”: The last decades have been accompanied by a constant flow of resistant statements and methods in view of the prevailing conditions. When something is able to reach from the margins of society into its very center, it forges ahead in the form of a protest. It masterfully and creatively draws on contemporary signs and symbols, subverting and transforming them to engender new aesthetics and meanings, thereby opening up a space that eludes control.
Illustrated with expressive photographs and posters, Protest. considers social, culture-historical, sociological, and politological perspectives as well as approaches that draw on visual theory, popular culture, and cultural studies. In the process, the book takes into account in particular such contemporary developments as the virtualization of protest, how it has been turned into the fictional and its exploitation in politics by power holders of all shades.
«Projects for Marrakech – a Future with Tradition» ist eine interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit zwischen Studierenden der École Supérieure des Arts Visuels Marrakesch und der ZHdK. Das Projekt baut auf traditionellem Kunsthandwerk in den Bereichen Textil, Schmuck, Leder, Holz und Metall auf. Besonderen Wert wird auf die Unterstützung von Kleinunternehmern, insbesondere von Frauen, bei ihren Initiativen zur Anpassung ihrer Arbeit an zeitgemässe Standards und Bedürfnisse gelegt. Die École Supérieure des Arts Visuels Marrakech wird vollständig von einer privaten Stiftung mit Sitz in der Schweiz finanziert.
Die Perspektiven einer langfristigen dreiseitigen Partnerschaft mit dieser Stiftung und der École Supérieure sind vielversprechend und haben zu beiderseitigem Nutzen geführt.
Ausgangslage
Als Fan resp. Saisonkarten-Besitzer eines Sportvereines (Fussball/Eishockey) möchte ich grundsätzlich jedes Heimspiel live im Stadion verfolgen. Doch es gibt immer wieder Gründe, warum dies nicht möglich ist (Krankheit, Ferien, Familie etc.). Da das Ticket physisch übergeben werden muss, ist dies mit einigem logistischem und organisatorischem Aufwand verbunden. Und nach dem Spiel muss das Ticket ja auch wieder den Weg zurück zum Besitzer finden.
Lösung
Die Weitergabe einer Saisonkarte kann durch einen digitalen Service massiv erleichtert werden. Mit der digitalen Weitergabe kann die Saisonkarte für ein einzelnes Spiel mit wenigen Klicks weitergegeben oder an den Verein zurück gegeben werden. Der Verein kann das Ticket anschliessend über die offiziellen Kanäle neu verkaufen.
User
Zielgruppe 1: Saisonkarten-Besitzer
«Wenn ich als Saisonkarten-Besitzer verhindert bin, möchte ich mein Saisonkarte jemandem weitergeben, damit die Person das Spiel besuchen kann und mein Platz nicht leer bleibt.»
Zielgruppe 2: Gelegenheitszuschauer/innen
«Wenn ich als Bekannte/r eines verhinderten Saisonkarten-Besitzers ein spezifisches Spiel besuchen möchte, wünsche ich mir eine einfache Ticketübergabe.»
Zielgruppe 3: Professionelle Sportvereine (Fussball + Eishockey)
«Wenn wir als professioneller Sportverein ein zurückgegebenes Saisonabo weiterverkaufen können, erhöhen wir dadurch die Stadionauslastung und können das Potenzial für Catering-Einnahmen steigern.»
Studierende des Master Art Education Curatorial Studies zeigen zwischen Mai und September erstmals eine eigene Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich. Im Herbstsemester 2018 wurden Ausstellungsprojekte für den Nordraum des Museums im Toni-Areal konzipiert. Eine Jury wählte das Ausstellungskonzept „Unlabel – Mode jenseits von Kategorien“ für die Umsetzung aus.
In Projekt I im HS 2018 bearbeiteten die Studierenden in mehreren Teams alle Aufgaben und Entscheidungen, die ein Ausstellungsprojekt von der Generierung des Themas bis zur Konzeption durchläuft. Dazu gehören auch Ideen für ihre szenografische Umsetzung und die Entwicklung eines Konzepts für das Vermittlungsprogramm. Begleitet wurden die Studierenden von Sønke Gau, Antonio Scarponi und Heiko Schmid, die als Initiator*innen, Moderator*innen und Expert*innen in den Prozess einführten und ihn mentorierten.
Im Dezember präsentierten die Studierenden fünf Ausstellungsprojekte:
Der Letten geht baden
Questioning The City – Flanieren in Bild und Sprache
Der narrative Stuhl
Unlabel – Mode jenseits von Kategorien
What Is Food Design?
Eine Jury – bestehend aus Christian Brändle, Direktor Museum für Gestaltung Zürich, Nicola von Albrecht, Kuratorin Vermittlung Museum für Gestaltung, sowie den Dozierenden Sønke Gau, Antonio Scarponi und Heiko Schmid – wählte das Projekt, das sich am besten für eine gemeinsame Umsetzung im FS 2019 eignet und mit dem Themenspektrum des Museum für Gestaltung und der Zürcher Hochschule der Künste in Zusammenhang steht.
Unlabel – Mode jenseits von Kategorien
Die Entscheidung fiel auf „Unlabel – Mode jenseits von Kategorien“. Wir gratulieren Anne-Sophie Mlamali, Brooke Jackson, Doris Dehan Son und Lena Seefried, die das Konzept erarbeitet haben.
In der Ausstellung werden Geschlechterverhältnisse und die damit verbundenen Normen anhand von Mode und Kleidung thematisiert. „Geschlechternormen, die sich klar in ‚Mann‘ und ‚Frau‘ einteilen lassen, werden hinsichtlich ihrer Konstruktion hinterfragt. Mode und Kleidung werden als wichtige Faktoren in der Manifestation und Repräsentation der Geschlechternormen verstanden“. Das Ausstellungskonzept beinhaltet aktuelle Positionen verschiedener Designer*innen und Künstler*innen, die sich mit der Auflösung von Kategorien in der Mode auseinandersetzen und dabei die Normen in Bezug auf Kleidung und Geschlecht hinterfragen. Die Kurator*innen verstehen die Ausstellung als einen Ort des offenen Diskurses, in dem Fragen gestellt und Vorurteile abgebaut werden können.
Projekt II – Ausführung der Ausstellung
Ab dem Frühlingssemester beginnen die Studierenden in Projekt II mit der Erarbeitung eines Ausführungskonzepts der Ausstellung. Ziel ist die Beschaffung der ausgewählten Exponate, das Schreiben der Ausstellungstexte, die szenografische Umsetzung und Einrichtung der Ausstellung sowie die Entwicklung und Durchführung des Vermittlungsangebots. In Projekt II werden die Studierenden von Angeli Sachs, Heiko Schmid und Serge von Arx beraten und im Prozess begleitet.
Der Master Art Education Curatorial Studies freut sich auf das experimentierfreudige Projekt und die Zusammenarbeit mit dem Museum für Gestaltung Zürich.
Project X ist meine Abschlussarbeit. Es untersucht spielerisch und reflexiv die Leitfrage „Warum Jugendliche aus Osteuropa und Asien in der Schweiz weniger mit Kunstformaten, wie z.B. Theater in Berührung kommen“ mit 4 Spielern aus den genannten Regionen. Nebst der Leitfrage beschäftigten sich die Spieler mit dem Thema Erinnerungen, ihrer Freundschaft und ihrem Verständnis von Kunst/ Theater. Der Dokumentarfilm besteht aus 2 filmisch festgehaltenen Proben vor Covid-19 und den Spieler-Kommentaren zum Film nach dem Lockdown. Podcast Project X (2020): Am 21.10.2020 habe ich für den Communis Kulturtag (Veranstaltung der PH FHNW) den Podcast „Es hätte auch irgendein anderes Stück sein können“ unter Mitarbeit von Sascha Willenbacher und Sophie Vögele erstellt. Im Podcast sind mehrheitlich bisher unveröffentlichtes Interviewmaterial zum Film enthalten.