Titel: Hallenbad (steht als Buchtitel, die einzelnen Bilder haben keinen eigenen Titel)
Erstellungsjahr: 2009
Format: 20/24.5cm
Buch: Indigo, Digital-Offsetdruck
Magno Satin, halbmatt 200g/m2
Klebebindung mit Leineneinband und Prägung
Technik: Analog
Mittelformat (Hasselblad) auf Ilford delta 400 (gepusht auf 800 ISO um die nötige Dichte mit Vorhandenem Licht zu erhalten). Gescannt mit Imacon Flextight
Das Hallenbad. Ein Ort des Vergnügens und der Disziplin. Lärm, leichte Kälte und zu wenig frische Luft. Ein Raum, dessen nüchterne Ästhetik fast bedrohlich wirkt. Körper werden in Form gebracht, Ziele sollen erreicht werden.
Wenn ich diese absurde Szenerie fotografisch erforsche, konzentriere ich mich auf die einzelnen Körper und ihre schutzlose Nacktheit, ihr Ausgeliefertsein an die Kamera. Der Körper ist, was er ist – nichts bleibt verborgen. Wie stellen sich die Hallenbesucher vor meiner Kamera dar, was kann man aus ihrer Körpersprache ablesen?
Nacktheit läßt Projektionen zu. Die Selbstdefinition durch Kleidung entfällt, das Individuum reduziert sich auf den Körper. Diese Reduktion im Zusammenspiel mit der Kälte des Raumes soll einen möglichst neutralen Blick generieren.
Die Einteilung in Kinder, Synchronschwimmer, Wasserspringer und Nudisten soll den Portraitierten einen Raum geben, der sie verbindet, vergleichbar werden läßt, aber auch ihre Einzigartigkeit zum Vorschein bringt.