Bei der Gewinnung und Weiterverarbeitung von Materialien fällt immer etwas ab. In industriellen Produktionsanlagen, auf Baustellen, in Werkstätten sowie beim Umformen, Veredeln oder Verpacken entstehen Stoffe, die oft ungenutzt bleiben. Statt thermisch entsorgt, deponiert oder exportiert zu werden, liessen sich die immensen Mengen des Anfallenden zur Gestaltung neuer Materialien und Gegenstände nutzen.
Können Reststoffe aus der Bauindustrie, der Lebensmittelverarbeitung, der Textilherstellung und der Tierhaltung die Rohstoffe der Zukunft sein? Welche Herausforderungen stellen sich im wertschätzenden und aktiven Umgang mit ihnen? Und können auch Stoffe, die jenseits von Produktionszusammenhängen anfallen, wie menschliche Ausscheidungen, Haare und Zigarettenstummel, verwertet werden?
Das Material-Archiv zeigt gestalterische Ansätze, Arbeiten und Konzepte, die Reststoffe als Werkstoffe nutzen. Sie machen auf das unausgeschöpfte Potential von Materialien aufmerksam, die immer noch als Abfallstoffe bezeichnet werden.
Konzeption und Umsetzung: Franziska Müller-Reißmann, Leonor Kotoun
Szenografie und Licht: Studio Topo
Mitarbeit: Marie Griesmar, Studierende ZHdK aus DDE, DDK, DKV