Wie wird Wirklichkeit wirklich? Dieser Grundsatzfrage gehe ich im Rahmen einer Theateraufführung nach. Das performative Kunstwerk ist ein Ereignis, das als wesenhaft selbstreferentiell und wirklichkeitskonstituierend zu gelten hat (Erika Fischer-Lichte). Performative Kunst ist an den konkreten Augenblick ihrer Aufführung gebunden, sie muss erlebt und erfahren werden. Mein Interesse gilt den wirklichen Effekten, die diese spezifische «Theaterwirklichkeit» haben kann; für den Akteur sowie für die Zuschauer.Die Untersuchung folgt den Leitfragen: Wie kommt die Aufführung, welche der Zuschauer soeben gesehen hat, zustande und welche Erkenntnispotentiale können durch die Überlagerung divergenter (wissenschaftlichen und künstlerischen) Verfahrensweisen nutzbar gemacht werden? Der künstlerische Prozess dieser Arbeit soll mittels Verfahren aus der Wissenschaftsforschung und der Naturwissenschaft untersucht und synthetisiert (Umgestaltung des Prozesses) werden, um in weiteren Schritten im Kontext künstlerischer Forschung der Frage nach Wissensproduktion nachzugehen. Ein möglicher, zu provozierender Effekt ist: Über das Unmittelbare der Erfahrung innerhalb einer Aufführung Erkenntnispotentiale zu evozieren und zur Entfaltung zu bringen.Die Bühne ist ein Ort, an dem Wirklichkeit hergestellt wird. Sie kann auch als ein performatives Labor der Welterschliessung genutzt werden.