Mittelstufenlehrpersonen der Volksschule stehen im Musikunterricht im Spannungsfeld von umfangreichen durch den Lehrplan 21 vorgegebenen Kompetenzzielen, wenig Zeit für das Fach und dessen Vorbereitung und einem sehr individuellen Mass an musikalischen Fertigkeiten. Diese Arbeit geht den Fragen nach, was Mittelstufenlehrpersonen bei der Vorbereitung und Gestaltung des Musikunterrichts hilft, was sie sich zusätzlich noch
wünschen würden und was für sie guten Musikunterricht ausmacht. Dazu wurden Leitfadeninterviews mit acht Personen, die an der PHZH oder ihren Vorgängerinstitutionen studiert haben, mit unterschiedlicher Berufserfahrung und unterschiedlicher aktiver Auseinandersetzung mit Musik im Privaten geführt. Die Antworten zeigen auf, dass sich
Mittelstufenlehrpersonen ihre Unterrichtsmaterialien selbst aus verschiedenen Quellen zusammensuchen, da es keine Quelle gibt, die ihnen alles, was sie benötigen, liefert. Neben unterschiedlichen Printmedien wie Büchern und Magazine, wird das Internet und der Austausch mit anderen Lehrpersonen, teils auch Ausbildungsunterlagen und eigene
Erfahrungen genutzt. Wünschen würden sich die Lehrpersonen unter anderem mehr Zeit für das Fach und dessen Vorbereitung, ein übersichtliches, schlankes Lehrmittel, welches keine
musikalischen Vorkenntnisse voraussetzt und moderne Lieder beinhaltet. Ausserdem wäre
mehr aufbereitetes, im Unterricht 1:1 umsetzbares Themenmaterial mit klaren Lehrerkommentaren und multimedialem Begleitmaterial, gewünscht. Projektorientierte
Zusammenarbeit mit Fachpersonen wird und würde ebenfalls geschätzt. Als Hauptziel im
Musikunterricht wird das Vermitteln von Freude an Musik und ein bewusst leistungsfreier, lustvoller Zugang zu den Inhalten genannt. Es zeigt sich, dass die persönliche und aktive Auseinandersetzung mit Musik ausserhalb des schulischen Kontextes einen grossen Einfluss
darauf hat, wie leicht den Lehrpersonen die Gestaltung des Musikunterrichts fällt. Während
der Ausbildung an der pädagogischen Hochschule wird in der beschränkten Ausbildungszeit
so viel praxisrelevantes Werkzeug wie möglich vermittelt. Eine zusätzliche
Auseinandersetzung mit Musik ist für langfristig gelingenden Musikunterricht unabdingbar.