Ein zügelloser Ehemann, dessen Unmässigkeiten nicht ohne Folgen bleiben und eine Vielzahl aneinandergereihter Lebenslügen, welche die Familie trotz allem zusammenhalten sollen: Dies sind die Gespenster der Vergangenheit, vor denen Witwe Helene Alving ihren Sohn Osvald zu schützen versucht. Doch der Teppich unter den gekehrt wird, wirft sich auf und offenbart jene Hölle, welche die Anpassung an gesellschaftliche Konventionen dem nach Idealen strebenden Individuum beschert. Nach «Ein Volksfeind» und «Hedda Gabler» setzen wir mit «Gespenster» unsere Auseinandersetzung mit dem Ahnherrn des modernen Dramas Henrik Ibsen (1828–1906) fort.
Ort: Theater St. Gallen (Lokremise)
Altes Zürcher Bürgertum, zerfallende Biographien, heimisches Geld. Eine Old Lady blickt auf ihr von materiellen Sorgen unbeschwertes Leben zurück: In den 30ern residierte sie mit ihrer Familie in einem herrschaftlichen Anwesen am Zürichhorn – dem heutigen Museum Bellerive. Die Flucht nach New York verschob Vermögen und Perspektiven. Ein Superheld aus dem Niederdorf kämpfte gegen einen Drachen. Die Tonhalle zerbarst. Ein Lachs wurde von den Marmorsäulen seiner Sehnsucht erschlagen, das neue Zürich vor Augen, das in Lebensqualität erstickt. Ein nostalgischer Trip ohne Vergangenheit. Beruht auf wahren Begebenheiten!
Der zeitgenössische Tanz ist ein dynamisches und innovatives Berufsfeld, das massgeblich von den Tänzerinnen und Tänzern geprägt wird und tänzerisches Können auf sehr hohem Niveau verlangt. Die Ausrichtung des Bachelors of Arts in Contemporary Dance der ZHdK folgt einer bestimmten Richtung des zeitgenössischen Tanzes, die sich mit dem akademischen Tanz (unter anderem dem klassischen Ballett) auseinandersetzt. Die Beförderung der technischen Versiertheit sowie der künstlerischen Entwicklung der angehenden Tänzerinnen und Tänzer sind Kern der Ausbildungsidee.
Im Stück «Die wilden Kerle» nach Maurice Sendak begegnen sich ein Musiker, eine Videokünstlerin, ein Kind, ein Schauspieler mit Down Syndrom, eine Performancekünstlerin und eine Tänzerin. Gemeinsam erschaffen sie eine Welt, in der auf jegliche Wertung verzichtet wird. Auch wenn die DarstellerInnen des Stücks im Alltag eher wenig Berührungspunkte haben, begegnen sie sich auf der Bühne auf Augenhöhe. Sie begeben sich mittels einer von Musik und Körper dominierten Sprache in ein wildes Spiel miteinander und fordern sich gegenseitig heraus. Ausgehend von einem fast leeren Raum füllen sie ihre Welt nach und nach mit Material, Videoprojektion, Bewegung und Musik.
Der Bilderbuchklassiker «Where the wild things are» von Maurice Sendak diente zur Inspiration, es wurden Motive daraus abgeleitet und frei interpretiert. Das Stück lässt viel Assoziationsraum für das Publikum zu, verläuft manchmal zu lautstarkem Chaos, wird dann aber wieder von zarten Momenten abgelöst.
Eine Schweizer Familie begibt sich auf einen ungewöhnlichen Ausflug. Während der durchchoreografierten Führung wird es Sohn Elias schlecht und eine seltsame Geschichte nimmt ihren bitteren Lauf.
Einfühlsam, aber mit schonungsloser Genauigkeit rekonstruiert FAMILIENBRUCHSTÜCK die Erinnerungen einer Scheidungsfamilie. Auf der Suche nach den Gründen für die Trennung entwickelt sich eine intime Familiengeschichte, die in die Tiefen eines Beziehungsgeflechts eintaucht und sich dabei ganz auf die feinen, berührenden Monologe der Beteiligten verlässt. Ihre Erinnerungen werden durch Schauspieler lebendig. Sie erzählen die Geschichte der Trennung, als wär‘s ihre eigene: Ein Film im Film.
Anstatt ihre Trennung zu verdauen, lässt sich NATALIE (35) auf ein erstes Date mit Online-Bekanntschaft SASCHA (40) ein, das dummerweise genau das triggert, was sie eigentlich verdrängen will: ihren Liebeskummer, all den Schmerz und die Wut. Es braucht eine Nacht und einige mehr oder weniger selbstzerstörerische Begegnungen, bis ihr Herz wieder zur Ruhe kommt.
EUGENE (50) lebt alleine in seiner kleinen Wohnung am Stadtrand. Sein grösste Leidenschaft – das Zeichnen - wird bestimmt durch seine fiktionale Beziehung mit LINDA (35). Seit sie in die Wohnung gegenüber gezogen ist, ist er komplett in ihren Bann gezogen, ohne sie je kennen gelernt zu haben. Jeden Abend wartet er darauf, dass sie nach Hause kommt und beobachtet sie. Aber an diesem Abend bekommt Linda Besuch. Für Eugene ist sofort klar, dass der MANN (40) Jahre, den sie in ihre Wohnung gelassen hat, nichts Gutes im Schild führt. Um das drohende Unheil zu vereiteln, bleibt nur eine Lösung.
Diplomproduktion des Studiengangs Bachelor of Arts in Theater, Schauspiel
«Jeder Trieb, den wir ersticken möchten, wühlt sich im Geiste fort und vergiftet uns. Widerstehe ihm, und deine Seele wird krank vor Sehnsucht nach den Dingen, die sie sich selber verboten hat, vor Verlangen nach dem, was ihre ungeheuerlichen Gesetze zu etwas Ungeheuerlichem und Gesetzwidrigem gemacht haben.»
12 Kreaturen, 11 Räume, 7 Laster, 6 Abende, 1 Kollektiv. Und Sie?
Es wird ein weiter Weg – lassen Sie Ihre High Heels zu Hause.
1991, Riga, Lettland, Zeit der Perestroika. Die neunjährige Lena ist ein Scheidungskind. Ihre Eltern trennten sich, als sie noch klein war. Seitdem haben die beiden kein vernünftiges Wort mehr miteinander gesprochen, ihre letzte Verbindung zueinander ist Lena. Der Vater trinkt und die Mutter versucht ihr Liebesleben in Gang zu bringen. Als Lena ihren betrunkenen Vater nicht länger erträgt, haut sie ab und streift durch das nächtliche Riga. Damit beginnt Lenas "Reise" zurück nach Hause.
Eine Produktion des Masters of Arts in Theater, Profil Bühnenbild
Gewalt und Verwundbarkeit
Ein poetischer Remix
Ein Tag in Zürich. Ein Tag im Leben von einem Ich und einem Du. Ein stetiger Dialog über die Genesis, den Vollzug des Individuums, die Abläufe des Alltags und das Verhältnis zwischen Ich und Du.
Ein Dialog, der um die Frage kreist: Kann unser Zusammensein anders aussehen? Ein Zusammensein, das die Verwundbarkeit des eigenen Körpers anerkennt und nach einem Leben strebt, das die extremste Form der Berührung, die Gewalt, ablehnt.
Mit Auszügen aus «Die Wellen»von Virginia Woolf, «Orlando oder das Geschlecht der Zeit» von Eva Meyer, «Corpus» von Jean-Luc Nancy, «Der Grosse Marsch» von Wolfram Lotz, «Hier» von Hilde Domin, «Gruppe 2» von deinwochenende.com, «Der Ganz-Andere» von Cattiva Maestra, und irgendwo hat es ein bisschen Robert Walser.