Das Modell zeigt eine agyptische Mühle und mehrere Personen bei der Arbeit. Es wurde, neben zahlreichen weiteren, ähnlich gut erhaltenen Modellen im Grab des Meketre gefunden, eines hohen altägyptischen Beamten der späten 11. oder frühen 12. Dynastie. Modelle wie dieses wurden den Gräbern beigelegt, um den Verstorbenen im Jenseits ein vergleichbares Leben zu ermögliche, wie sie es im Diesseits hatten. Die Frage, auf welche Art und Weise man sich die Anwendung des Modells im Jenseits vorzustellen hat, ist auch unter Archäologen keineswegs klar. Wird das Verkleinerte dort wieder vergrössert? Ist im Jenseits alles kleiner, sodass das Modell skalierungstechnisch ein Vorausgriff ins Jenseits bedeutet? Oder wird das Modell dort von den Göttern als blosses Vorbild benutzt, nach dessen Massgabe dem Verstorbenen seine Güter im Jenseits zugeteilt bekommt? Der Mangel an Informationen hierüber regt die Phantasie an. (rw)
"Zwei Schaumgummiwürfel fallen vom Convention Centre und landen auf dem Expo-Gelände [in Hannover]. Der Würfelwurf ergibt eine Zahlensumme. Sind es zwei Sechser oder nur zwei Einer, die sich aus dem überdimensionalen Glücksspiel ergeben? Und was bedeutet das für die Zukunft der EXPO 2000?" (Wilfried Dickhoff & Kaspar König: EXPO. In between - das Kunstprojekt der EXPO 2000. Köln: DuMont, 2000)
Yutaka Sone arbeitet immer wieder mit Modellen in seiner Arbeit. 'Throwing the Dice' nimmt hier eine interessante Sonderposition ein: es sind nicht nur vergrösserte Würfel im Stile eines Claes Oldenburg, sondern sie haben selbst eine Performance und ermöglichen ein Experiment mit eindeutigem Ausgang. (fd)
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unbekannt
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Duchamps Box mit der Zusammenstellung seiner Werke ist wohl ein Must-Have jeder Modell-Sammlung. Hinzu kommt noch die Editionsgeschichte dieser handgefertigten Multiple. Hier aus der Serie D von 1961. Die Frage, was sehen wir, wenn wir ein Modell anschauen, und welchen Wert hat das Modell, stellt sich auf eklatante Weise. (fd)
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Norton Simon Museum
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Das Projekt des Künstlers Rudolf Herz "Le Mystère de Munich" (2011) ist eine Recherche zum Aufenthalt Duchamps in München. Auf dem Foto sieht man ein 1:1-Modell der Wohnung, in der Duchamp 1912 für einige Zeit wohnte, das um 90° gekippt wurde. Das Modell steht seit Sommer 2012 als Skulptur im öffentlichen Raum. Vorab wurde ein sehr kleines Modell dieser Skulptur in der Kunsthalle Marcel Duchamp (http://www.akmd.ch/exhibitions/, 17.12.2011–22.1.2012) gezeigt. Im Vergleich gewinnt für mich das kleine Modell mit grossem Vorsprung. Es ist beweglicher, hat sehr viel mehr poetische Kraft. Also auch im Modellbau selber gilt Size Matters. (fd)
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Dombois, Florian
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Im Sommer 1960 arbeitete Yves Klein an seinen ersten «Kosmogonien», in denen er Spuren von Licht, Wind, Regen und Temperaturen sammelte. Für die Arbeit «Vent Paris – Nice» befestigte Klein eine eingefärbte Leinwand auf dem Dach seines Citroëns, fuhr die beinahe tausend Kilometer von Paris nach Nizza mit hoher Geschwindigkeit und setzte dabei das Gemälde der Witterung aus. Resultat dieses mehrstündigen Erosionsprozesses ist ein dynamisch-wirbelnder Wind-Abdruck. Wind und Wetter werden zu Arbeitswerkzeugen, die künstlerische Spuren hinterlassen. (ms)