Eines der grössten und teuersten Architekturmodelle aller Zeiten, umgerechnet etwa eineinhalb Millionen Franken teuer. Bauzeit über sieben Jahre. Die Fotografie von vor 1940 taucht das Modell in ein gleissendes Gegenlicht und verschluckt dadurch auf produktive Weise die meisten Anhaltspunkte über die Skalierung des Objekts. Die Untersicht ermöglicht sogar die geleitete Vorstellung eines ausgeführten Bauwerks. (rw)
Das «Schubladenmuseum» von Herbert Distel, das vielleicht kleinste Museum der Welt, beherbergt über 500 Werke moderner Kunst in Miniaturformat in 20 Schubalden à 25 Kästchen. Die Mini-Objekte wurden grösstenteils in den 1960er und 1970er Jahren angefertigt und passen jeweils in ein einzelnes Fach (je 43 x 57 x 48mm). Während einzelne Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten in verkleinertem Massstab reproduzierten, schufen andere neue Werke für das «Schubladenmuseum». Inspiriert wurde Distel von Marcel Duchamps tragbarer «Boîte-en-valise», dem mit Miniaturen von Duchamps Arbeiten bestückten Koffer. Die Schublade als Kunstraum im Mini-Format interessiert uns im Kontext unseres Windkanals, der Labor und Kunstraum gleichzeitig ist. (ms)
"Zwei Schaumgummiwürfel fallen vom Convention Centre und landen auf dem Expo-Gelände [in Hannover]. Der Würfelwurf ergibt eine Zahlensumme. Sind es zwei Sechser oder nur zwei Einer, die sich aus dem überdimensionalen Glücksspiel ergeben? Und was bedeutet das für die Zukunft der EXPO 2000?" (Wilfried Dickhoff & Kaspar König: EXPO. In between - das Kunstprojekt der EXPO 2000. Köln: DuMont, 2000)
Yutaka Sone arbeitet immer wieder mit Modellen in seiner Arbeit. 'Throwing the Dice' nimmt hier eine interessante Sonderposition ein: es sind nicht nur vergrösserte Würfel im Stile eines Claes Oldenburg, sondern sie haben selbst eine Performance und ermöglichen ein Experiment mit eindeutigem Ausgang. (fd)
Rechteinhaber/in
unbekannt
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“Wanted to advance my fluid suspension/high speed photography to a higher level. I created the liquid Vase in the autumn of 2011. I worked on creating the floral forms and leaves through the winter and put it all together Spring 2012. All of my images, unless otherwise noted are single capture events. I do not use photoshop to create composited images. What you see is what occurred in that single exposure.” (Jack Long, http://www.1777.de/design/water-splash-flowers-von…)
Im Sommer 1960 arbeitete Yves Klein an seinen ersten «Kosmogonien», in denen er Spuren von Licht, Wind, Regen und Temperaturen sammelte. Für die Arbeit «Vent Paris – Nice» befestigte Klein eine eingefärbte Leinwand auf dem Dach seines Citroëns, fuhr die beinahe tausend Kilometer von Paris nach Nizza mit hoher Geschwindigkeit und setzte dabei das Gemälde der Witterung aus. Resultat dieses mehrstündigen Erosionsprozesses ist ein dynamisch-wirbelnder Wind-Abdruck. Wind und Wetter werden zu Arbeitswerkzeugen, die künstlerische Spuren hinterlassen. (ms)
Die Halskette besitzt die Form eines Modells der chemischen Struktur von Endorphin. "Endorphine regeln Empfindungen wie Schmerz (Analgesie) und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie. Das Endorphinsystem wird unter anderem in Notfallsituationen aktiviert." (http://de.wikipedia.org/wiki/Endorphine) Das Tragen eines Modells der chemischen Struktur dieses körpereigenen Wirkstoffes verweist freilich weniger auf die Welt der Chemie, als auf die des körperlichen Erlebens. Das Modell als Halskette weist seine Trägerin vielleicht als affektbetonte, lebhafte Persönlichkeit aus. Der direkte Kontakt des Objekts mit der Haut, zudem jener am Hals, unterstreicht diese Assoziation noch zusätzlich. Es wäre davon auszugehen, dass die Trägerin ihre starken Gefühlsregungen ebenso als einen Schmuck ihres Charakters versteht, wie das Modell als ein Schmuck ihres Körpers. (rw)
Das Modell besteht aus Ketten, Fäden, Stoffen und Gewichten, die an der Decke der Werkstatt aufgehängt wurden. Die Umkehrung des Bildes auf den Kopf vollzieht die Verwandlung in ein Architekturmodell. Aus hängenden werden stützende Strukturen, aus Zwischenräumen werden Räume. Die Modellpraxis der hängenden Strukturen, mit der auch Frei Otto ausgiebig experimentieren sollte, tritt mit Gaudì ans Licht der Architekturgeschichte. Der Umstand, dass die Resultate an den neogotischen Baustil ebenso erinnern wie an den Jugendstil, bringt ein zusätzliches Moment in diese Modellierung hinein und verwandelt sie in eine Aporie. (rw)
Bemerkenswert ist ausserdem, dass das Bild aus einer Position nahe der Werkstattdecke fotografier wurde, sodass nach seiner Umkehrung die hängende Struktur als Modell oder Gebäude aus der Untersicht dargestellt zu sein scheint. (rw)
Obwohl die Grundsteinlegung des Panthéon dargestellt wird, ist das Portal bereits vollständig zu sehen. Es handelt sich hierbei um ein Full-Size-Model aus bemalten Leinwänden, das zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung aufgebaut worden war. Einer der zahlreichen Kernpunkte dieses Gemäldes ist der Umstand, dass es sich in keiner Weise darum bemüht, den realen medialen Zustand der Kirche malerisch offenzulegen. Es nimmt damit die perfekte Illusion auf, die von den Leinwänden auf die Zuschauer ausgegangen sein mag oder ausgehen sollte, und überträgt sie ins Medium der Malerei. Bild und Modell fungieren als Komplizen. (rw)
Der Miniatur"güggel" ist in der Umgebung seiner Entstehung gezeigt, dem 3D-Drucker. Unschärfen weisen auf die Kleinheit des Gezeigten hin. Die Schichten des Objekts sind ebenso klar zu erkennen wie die Grate, die in einem manuellen Arbeitsschritt abzuschleifen wären. Der Bildtitel setzt den 3D-Drucker mit einem Ei gleich, und ruft damit eine reiche Metaphorik über den Ursprung des Lebens und der Kunst auf. Zugleich wird durch die Anspielung auf organisches Leben der Eindruck erweckt, als würde der Güggel noch wachsen. Zeit und Vergrösserung treten als Funktionseinheit auf und prägen die Interpretation des Bildes. (rw)
"In the House of My Father is a close-up photographic image of Donald Rodney’s hand, in which sits a minute sculpture of a house. The sculpture exists as an independent work, My Mother. My Father. My Sister. My Brother 1996-7 (The Estate of Donald G. Rodney, London). It was constructed from pieces of Rodney’s own skin removed during one of the many operations he underwent to combat sickle cell anaemia, an inherited disease that affects people of African, Caribbean, Eastern Mediterranean, Middle Eastern and Asian ancestry. Both works address Rodney’s sense of family and identity, as a British-born artist whose parents had emigrated from Jamaica, as well as themes relating to mortality and his own illness. Sickle cell anaemia is a debilitating disease which causes high mortality rates in children and short life expectancy in adults. The artist and curator Eddie Chambers (born 1960) has observed that ‘the house, a delicate, simple dwelling seemed to symbolise the fragility and the near-futility of Rodney having to live within a structure hopelessly unable to sustain itself or withstand even the smallest turbulence.’ (Chambers, p.53.) Another commentator has said that this ‘prototype for a vernacular two-storey house...easily sits in the palm of the artist’s hand...It is a touching, ambiguous work that returns us both to the scholastic hierarchies of medieval scale, where small is infinite, and the more modern sense of small as confinement. Sitting in the artist’s hand it seems as though he could crush it in an act of definitive relegation.’ (Michael Norris ‘Para-Cities and Paradigms’ in Art Monthly, No. 224, March 2001, p.13.)
In the House of My Father was made for the 1997 exhibition ‘9 Nights in Eldorado’ at South London Gallery which Rodney dedicated to his father who had died in 1995. At the time of his father’s death Rodney was also in hospital and unable to be at his father’s bedside. He spoke about the personal anguish this caused him. Nine nights signifies the vigil, traditional in the West Indies, that takes place when someone dies. In the House of My Father was made during another of Rodney’s visits to hospital. The image was taken by the photographer Andra Nelki while Rodney was in Kings College Hospital, London. At the time, Rodney was making work and preparing for the South London Gallery exhibition from his bed, turning his shared room into an impromptu studio.
Rodney’s use of photography can be related to his hospital experiences, to the extensive medical data accumulated over his long illness including photographs, x-ray scans and DNA sequencing. In an essay on Rodney’s work, Dr Alison Bybee has commented that ‘we scientists are like paparazzi, using ever more sophisticated telephoto lenses to gather more and more intimate images.’ (Body Visual, pp. 31.) This aspect of documentation led Rodney to the idea of assembling a comprehensive record of his body on an internet site, culminating in his proposal for his posthumous project Autoicon which was realised in 2000.
Rodney’s work addresses ideas of identity, family, home and Britishness – particularly with respect to a British, Afro-Caribbean diaspora. While studying at Trent Polytechnic, Nottingham, in the early 1980s, Rodney met and became a close associate of Keith Piper (born 1960) and Eddie Chambers. The work of Piper and Chambers was a revelation to Rodney in that it dealt directly with the experience of being black. Together they formed the Black Art Group. From this point onwards Rodney’s work became politically engaged, dealing overtly with the themes of black identity and the position of ethnic minorities in Britain. He became part of a generation of British-born black artists, filmmakers and performers who began to challenge accepted notions of what it meant to be British and contributed to an emergent black British consciousness. Rodney worked in a variety of media. Initially he made paintings but later created photographs, mixed media installations and works incorporating electronic media. Much of Rodney’s imagery stems from the fact that he had suffered from sickle cell anaemia from infancy. Rodney developed a highly personal vocabulary, for instance incorporating discarded x-rays as raw materials, though intending these references to medicine and the body to refer metaphorically to social sicknesses, including racism, police brutality or apartheid, as much as to his personal circumstances. In this way his autobiographical approach enabled him to explore wider questions of identity.
The work exists in an edition of three. The two other examples are in the collections of the Arts Council of England and the National Museum and Galleries of Wales." (http://www.tate.org.uk/art/artworks/rodney-in-the-…)
Das kleine Modell des Zeiss-Planetariums im Modellpark Berlin-Brandenburg führt eine der weniger spektakulären Sehenswürdigkeiten Berlins vor Augen. Der Zugewinn an Greifbarkeit, der mit diesem Modell einhergeht, ist letztlich nicht gross genug, um die Existenz des Modells vollends zu rechtfertigen. Weitaus schöner und auch aufschlussreicher ist das Spiel der Skalierung, in welches das Modell, der Kies, die Wiese, die Wege und die versteuten anderen Modelle miteinander eingehen. (rw)
Das Foto ist ein Still eines Films von Pierre Huyghe, in dem ein Marionetten-Theater in und um ein Modell des Carpenter Center for the Visual Arts der Harvard Universität von Le Corbusier (Cambridge MA, 1961-64) inszeniert wird. Die Aufführung fand in einem Modelltheater im Eingangsbereichs des Carpenter Centers statt, ein Modell im Modell im Modell. In der vorliegenden Szene wird dieses Spiel noch weiter getrieben, denn wir sehen eine Marionette von Huyghe, die – von Huyghe (unsichtbar) gespielt – selbst wieder zwei Marionetten spielt: eine kleine Huyghe- und eine Le Corbusier-Marionette. Hier wird die Frage der Verkörperung des Künstlers/Autors im Modell auf eine andere Weise thematisiert, wie sie sich auch bei der Architektenparty der Society of Beaux-Arts Architects (1931) zeigt. (fd)