Das «Schubladenmuseum» von Herbert Distel, das vielleicht kleinste Museum der Welt, beherbergt über 500 Werke moderner Kunst in Miniaturformat in 20 Schubalden à 25 Kästchen. Die Mini-Objekte wurden grösstenteils in den 1960er und 1970er Jahren angefertigt und passen jeweils in ein einzelnes Fach (je 43 x 57 x 48mm). Während einzelne Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten in verkleinertem Massstab reproduzierten, schufen andere neue Werke für das «Schubladenmuseum». Inspiriert wurde Distel von Marcel Duchamps tragbarer «Boîte-en-valise», dem mit Miniaturen von Duchamps Arbeiten bestückten Koffer. Die Schublade als Kunstraum im Mini-Format interessiert uns im Kontext unseres Windkanals, der Labor und Kunstraum gleichzeitig ist. (ms)
"There was a time when I was devoting my life to making the perfect fish. I would work my job, then stay in the shop until midnight. I was losing girlfriends because they knew I was way more into making the perfect fish than going out with them. Fish replicas are pieces of art that last forever. If done properly they will look just as plump and gorgeous as the day they were caught. A stuffed fish tends to shrink and shrivel.
I've done fish replica full time but couldn't make money, so decoys are my steady job and my plan is to go back to fish replica when I retire. I learned from Ron Pittard in Seaside. He's a legend here and around the nation. I'm determined to keep his legacy alive. He did fish that were so far ahead of their time, and he's retired now and his health is shaky. I'm the only one on Earth who knows his method and I have his molds. He didn't pass that knowledge to any of his kids, he passed it to me." (Dave Smith, http://www.oregonlive.com/O/index.ssf/2008/11/oreg…)
Das Zentrum des Bildes liegt in der linken oberen Ecke und der speziellen Verquickung von Licht und Materialität der bläulichen Linsen der Spezialbrille, des blauen Hemds, den Tiefen- und Bewegungsunschärfen, dem herabrieselnden Fiberglas und dem Kontrast zu den scharfen Zonen. Die Modellierung bleibt im Bild unscharf, wodurch dieses eine schöne visuelle Metapher für diesen mitunter schwer greifbaren Vorgang liefert. (rw)
Beim Boot handelt es sich nicht um ein Skalenmodell. Im Bild wird es aber, insbesondere im Kontext unserer Modulus-Bildersammlung, leicht als ein Skalenmodell wahrgenommen. Das Bild dient als Beispiel einer solchen visuellen Verwechslung. (rw)
Der Schwung der Gewandfalten dient zum einen zur Darstellung körperlicher Bewegung, zum anderen zur Darstellung emotionaler Bewegtheit. Die Luft spielt dabei die Rolle des unsichtbaren Substrates, das Moment der Trägheit, gegen das sich die innere und äussere Bewegung kontrastierend absetzt. (rw) ---
Der Philosoph Georg Picht schlägt vor, den griechischen Tempel nicht als Haus der Gottheit zu lesen, sondern die Architektur selbst als Ausdruck der Gottheit. Darum - so Picht - seien die Säulen so stark gebogen, die Treppen durch die Kurvatur dynamisiert etc. In diesem Sinne wäre dann auch der Parthenonfries weniger Abbild einer Szene als Ausdruck einer Kraft... (fd)
Die Skulptur erscheint, als sei sie zuvor als Modell im Windkanal getestet worden. Jedenfalls erzeugt sie sozusagen ex negativo einen gerichteten Raum, der von links im Bild heranströmend einen Wind oder eine anderen Kraft denkbar werden lässt. Indem die Skulptur auf eine äussere Kraft zu reagieren scheint, erzeugt sie eben diese in der Vorstellung der Betrachtenden. (rw)
Die Halskette besitzt die Form eines Modells der chemischen Struktur von Endorphin. "Endorphine regeln Empfindungen wie Schmerz (Analgesie) und Hunger. Sie stehen in Verbindung mit der Produktion von Sexualhormonen und werden mitverantwortlich gemacht für die Entstehung von Euphorie. Das Endorphinsystem wird unter anderem in Notfallsituationen aktiviert." (http://de.wikipedia.org/wiki/Endorphine) Das Tragen eines Modells der chemischen Struktur dieses körpereigenen Wirkstoffes verweist freilich weniger auf die Welt der Chemie, als auf die des körperlichen Erlebens. Das Modell als Halskette weist seine Trägerin vielleicht als affektbetonte, lebhafte Persönlichkeit aus. Der direkte Kontakt des Objekts mit der Haut, zudem jener am Hals, unterstreicht diese Assoziation noch zusätzlich. Es wäre davon auszugehen, dass die Trägerin ihre starken Gefühlsregungen ebenso als einen Schmuck ihres Charakters versteht, wie das Modell als ein Schmuck ihres Körpers. (rw)
Der Miniatur"güggel" ist in der Umgebung seiner Entstehung gezeigt, dem 3D-Drucker. Unschärfen weisen auf die Kleinheit des Gezeigten hin. Die Schichten des Objekts sind ebenso klar zu erkennen wie die Grate, die in einem manuellen Arbeitsschritt abzuschleifen wären. Der Bildtitel setzt den 3D-Drucker mit einem Ei gleich, und ruft damit eine reiche Metaphorik über den Ursprung des Lebens und der Kunst auf. Zugleich wird durch die Anspielung auf organisches Leben der Eindruck erweckt, als würde der Güggel noch wachsen. Zeit und Vergrösserung treten als Funktionseinheit auf und prägen die Interpretation des Bildes. (rw)
Das Bild ist für unsere Frage nach dem Zusammenhang von Windeffekten an Kleidung und Haaren und dem Affektausdruck von Bedeutung. Mit ihr greifen wir einen Aspekt auf, den Aby Warburg in seiner Dissertation behandelt hatte und der ihn sein Leben lang beschäfigt hat. Im vorliegenden Fall scheint, was zu prüfen wäre, eben dieser Zusammenhang prägnant hergestellt: Die fliegenden Haare sind das visuelle Zeichen einer heftigen Auseinandersetzung. (rw)
In den ethnographischen Abteilungen der Museen finden sich immer wieder Modelle aus früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden. Hier ein Beispiel aus dem Ägyptischen Museum in Kairo: ein Hausmodell als Grabbeigabe. Weitere Beispiele sind zahllos, sei es in der ägyptischen, der chinesischen oder anderen frühen Hochkulturen. Ja, sogar die älteste Statuette überhaupt, die Venus vom Hohlefels (40'000 Jahre alt) könnte man als skaliertes Menschmodell anschauen. Damit wäre die Technik der Skalierung und die Modellierung so alt wie der homo sapiens sapiens selbst. (fd)
Rechteinhaber/in
Dombois, Florian
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"Matthew Krissel pointed in his work Frederick Kiesler – Inside the Endless House that 'Since Kiesler’s death in 1965, his notion of Endless Space and his studies of the Endless House in particular, have resurfaced in recent architectural discourse. New technologies have emerged that are now provoking different questions regarding the tectonics and material potentials within the concept of The Endless House.' ” (http://dprbcn.wordpress.com/2009/09/21/endless-hou…)
Das Bild stellt einen Zusammenhang zwischen dem Innen und Aussen des Bildes (Bildraum und Betrachterraum) und dem Innen und Aussen des Modells her. Kiesler findet sich zweifach gerahmt, im Bild und im Modell. Der Bildtitel verleiht der Konstellation ihre besondere Bedeutung, da der benannte endlose Raum nicht allein im Modell gegenwärtig und erforschbar zu denken ist, sondern auch im Bild. Bild und Modell werden auf diese Weise als unendliche Räume ausgewiesen, die Kiesler hier erforscht – und wir mit ihm. (rw)
Der GM-Wind Tunnel als leerer Raum. Die Vorstellung ergänzt den Wind, der durch die Räume streicht, imaginiert diesen als auf den Betrachter/die Betrachterin herströmend. Die Vorstellung ergänzt desweiteren Test- und Messzwecke, denen Raum und Wind dienen. Die Leere erscheint als Potentialität, der Windkanal als Möglichkeitsraum, vergleichbar den leeren Räumen einer Künstlerwerkstatt, einer Galerie oder eines Museums. (rw)
Am Bild der Glasblumen können mehrere Fragen aufgeworfen werden, deren Antwort leichter gegeben scheint, als sie es tatsächlich ist. Worin liegt die besondere Faszination, die von Objekten ausgeht, die ein anderes Objekt annähernd perfekt nachbilden? Hier würde man vielleicht die von Claude Lévi-Strauss beschriebene Illusion von Verstehen ins Spiel bringen können. Was bedeutet full scale model? Welche besonderen Umstände prägen die Sichtweise, wenn man einen Gegenstand als ein full scale model ansieht? Welche Rolle spielt dabei die Frage der Skalierung, wo diese ja überhaupt nicht verändert wurde? Die Frage ist aufschlussreich, weil sie deutlich macht, dass die Skalierung nicht nur verschiedene Objekte miteinander in Beziehung bringt, sondern auch ihrerseits ein Kontextsystem ist. Die Bedeutung von "full scale" ergibt sich erst durch den Vergleich mit einem grösseren oder kleineren Objekt und durch die Information, dass hier auf derlei Transformationen verzichtet wurde. (rw)