Das Bild zeigt zahllose weitere Bilder, deren Bildräume sich in visueller Konfusion miteinander vermischen. Sie sind nicht auf einer zweidimensionalen Fläche, sondern im dreidimensionalen Raum angeordnet und verwandeln das Tableau in ein räumliches Objekt mit unzähligen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Die Zwischenräume, Interferenzen und Unklarheiten schlagen, mit G. Boehm gesprochen, in einen Überschuss an Sinn um. Das Bild steht damit als visuelles Modell für unsere Arbeit mit Bildern, Bildtableaus, Präsentationen, Webseiten etc. (rw)
“Wanted to advance my fluid suspension/high speed photography to a higher level. I created the liquid Vase in the autumn of 2011. I worked on creating the floral forms and leaves through the winter and put it all together Spring 2012. All of my images, unless otherwise noted are single capture events. I do not use photoshop to create composited images. What you see is what occurred in that single exposure.” (Jack Long, http://www.1777.de/design/water-splash-flowers-von…)
"The parsec (symbol: pc) is a unit of length used in astronomy. It is about 3.26 light-years, which is about 30.9 trillion (3.09×1013) kilometres or about 19.2 trillion (1.92×1013) miles. […]
A distance of one million parsecs (approximately 3,260,000 light-years) is commonly denoted by the megaparsec (Mpc). Astronomers typically measure the distances between neighbouring galaxies and galaxy clusters in megaparsecs.
Galactic distances are sometimes given in units of Mpc/h (as in "50/h Mpc"). h is a parameter in the range [0.5,0.75] reflecting the uncertainty in the value of the Hubble constant H for the rate of expansion of the universe: h = H / (100 km/s/Mpc). The Hubble constant becomes relevant when converting an observed redshift z into a distance d using the formula d ≈ (c / H) × z." (http://en.wikipedia.org/wiki/Parsec)
Zu sehen ist eine Art Screenshot der Millenium Simulation der frühen Bildung von Galaxienhaufen und Quasaren. Die Massangabe von 500 Megaparsec verweist auf gigantische Distanzen, sodass dieses Modell hier die grössten Dimensionen innerhalb unserer Modulus-Sammlung aufweist. Ein Parsec misst 30.9 Billionen (sic!) Kilometer, die weisse Linie misst Fünfhundertmillionen Parsec. Linie und Massangabe stellen eine Als-ob-Verbindung her, indem sie die Betrachtenden anweisen, das im Bild Dargestellte so anzusehen, als habe es die genannten gewaltigen Ausmasse. Dass die angewiesene Denkoperation notwendig an einem Mangel an Vorstellungsvermögen scheitern muss, verleiht dem Bild seinen besonderen Witz. Hier greift die Mathematik derart weit aus dem menschlichen Verfügungsbereich hinaus, dass dessen Grenzen deutlich spürbar werden. Da zudem aus physikalischen Gründen die hier dargestellte optische Wahrnehmung des Universums unmöglich ist, wird die schöpferische Kraft solcher mathematisch-digitaler Modelle und Bilder sichtbar. Wohin gehört das Resultat der Bildbetrachtung? In den Bereich der Mythen? Des spekulativen Realismus? Oder einfach in den des Modells? (rw)
Das Modell zeigt eine agyptische Mühle und mehrere Personen bei der Arbeit. Es wurde, neben zahlreichen weiteren, ähnlich gut erhaltenen Modellen im Grab des Meketre gefunden, eines hohen altägyptischen Beamten der späten 11. oder frühen 12. Dynastie. Modelle wie dieses wurden den Gräbern beigelegt, um den Verstorbenen im Jenseits ein vergleichbares Leben zu ermögliche, wie sie es im Diesseits hatten. Die Frage, auf welche Art und Weise man sich die Anwendung des Modells im Jenseits vorzustellen hat, ist auch unter Archäologen keineswegs klar. Wird das Verkleinerte dort wieder vergrössert? Ist im Jenseits alles kleiner, sodass das Modell skalierungstechnisch ein Vorausgriff ins Jenseits bedeutet? Oder wird das Modell dort von den Göttern als blosses Vorbild benutzt, nach dessen Massgabe dem Verstorbenen seine Güter im Jenseits zugeteilt bekommt? Der Mangel an Informationen hierüber regt die Phantasie an. (rw)
Seit vielen Jahren sehe ich immer, wenn ich durch eine Stadt gehe, die mich umgebende Architektur gleichzeitig wie ein übergrosses Modell. Es ist wie eine Vision, ein nicht-Ausblenden-können der Skalierung als Herstellungstechnik heutiger Architektur. Das obere Foto entstand am 29.8.2012 aus einem Fenster des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt. Drinnen wurde die Ausstellung "Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie" gezeigt, draussen schien die Sonne auf Mainhattan. (fd)
Rechteinhaber/in
Dombois, Florian
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Importiert am
26.11.2012
Übergeordnete Sets
1
Modell des Quartiers La Sirène, Montargis, Frankreich, mit Relatoskop
"Gutes Beispiel für die Anwendung eines Relatoskops. In der [Abbildung] ist das Relatoskop mit einem Leitsystem kombiniert, so dass gleichmässig verfahren werden kann. Alle Bewegungen sind elektronisch steuerbar. Dadurch wird die Relatoskopie film- und videogerecht." (Rolf Janke, Architekturmodelle, Stuttgart 1978, S. 146)
Das Bild zeigt die komplexe Verweisstrukur, die durch ein Relatoskop/Endoskop/Modelscope eröffnet wird: Das bereits für sich auf Illusionseffekte angelegte und überdies für die fotografische Aufnahme durch ein Relatoskop optimierte Modell wird mittels einer speziellen Kamera abgefilmt oder fotografiert. Das Resultat verunklärt die reale Skalierung des Modells und ermöglicht im Bild die Illusion der filmischen oder fotografischen Ansicht eines bereits existierenden Gebäudes. Die Verunklärung der Skalierung steht damit wirkursächlich im Zusammenhang mit der Vorstellung, man könne einen Blick in die Zukunft werfen. Das Scheitern zahlreicher Bauprojekte zeigt, dass dies nur eingeschränkt zutrifft. (rw)
Eines der grössten und teuersten Architekturmodelle aller Zeiten, umgerechnet etwa eineinhalb Millionen Franken teuer. Bauzeit über sieben Jahre. Die Fotografie von vor 1940 taucht das Modell in ein gleissendes Gegenlicht und verschluckt dadurch auf produktive Weise die meisten Anhaltspunkte über die Skalierung des Objekts. Die Untersicht ermöglicht sogar die geleitete Vorstellung eines ausgeführten Bauwerks. (rw)
Durch den schwarzen Hintergrund wird das Modell visuell dekontextualisiert. Durch den Mangel an räumlicher Verortung scheint es zu schweben. Damit wird auf bildliche Weise nachvollzogen, was in der gezeigten Architektur zum Grundprinzip gehört: Die Umkehrung der abwärts gerichteten Kräfte nach oben, die Verwandlung einer hängenden in eine tragende Struktur. Oftmals werden Bilder wie diese umgedreht, wobei diese Bildpraxis wiederum direkt mit der Kernidee dieser Architektur verbunden ist. (rw)
Modelltests in den Eistanks der Hamburgischen Schiffbau Versuchsanstalt (HSVA). Das Bild führt zwei unterschiedliche Grössenordnungen auf produktiv unscharfe Weise zusammen: Die Grössenordnung der Messinstrumente und Versuchsaufbauten und die Grössenordnung des Skalenmodells. Das Modell gewinnt eine bestechende Schönheit durch das Eis, das sich um den roten Rumpf gebildet hat und den Eindruck von verkleinertem Eis hervorruft. Die Detailgenauigkeit dieser Bildungen erscheint deshalb so hoch, weil sie nicht manuell gestaltet wurden, sondern durch das Experiment hervorgebracht werden. Der Zauber, der von einem Modell ausgehen und die Forschungsarbeiten beeinflussen kann, wird durch das Bilder wunderbar eingefangen. (rw)
Das Foto wurde 1967 von Arnold Behr im Atelier Lasduns in 50 Queen Anne Street in London aufgenommen und 1991 von Denys Lasdun als sogennantes "Diploma Work" anlässlich seiner Berufung zum Mitglied der Royal Academy of Arts unter dem Titel "Models in Dialogue" eingereicht. Oben links hatte er zuvor eine eigenhändige Zeichnung auf die Fotografie aufgetragen, auf der das Theater sowie seine eigene zeichnende Hand zu sehen sind. Fotografie, zeichnerische Ergänzung und Titel ergeben eine Art Denkmodell der Modellierung, der Zusammenwirkung mehrerer Modelle sowie verschiedene Medien (Modell und Zeichnung). Der Dialog entspinnt sich dabei nicht nur zwischen diesen, sondern auch zwischen dem Bild und seinen Betrachtenden. (rw)
Die tilt-shift-Fotografie ist derzeit sehr in Mode. Sie arbeitet mit zwei Unschärfezonen am oben und unteren Bildrand und erzeugt dadurch die Illusion optischer Artefakte, die bei Fotografien sehr kleiner Objekte auftreten. Dies allein reicht aus, um eine grosse Stadt im Foto in ein winziges Modell zu verwandeln. Die Beliebtheit dieser Bilder ist als Symptom eines gegenwärtigen Interesses zu werten, die Dinge mittels eines Modells in den Griff und Begriff zu bekommen.
In unserer Modulus-Bilddatenbank dient das Bild als visuelles Werkzeug zur Sichtbarmachung des Umstandes, dass Städte bisweilen dazu neigen, wie Modellsammlungen zu erscheinen. (rw)
"Obwohl Lastkraftwagen (Lkw) durch ihre ungünstige Aerodynamik erheblich an der Umweltverschmutzung durch Abgase beteiligt sind, wird ein Großteil der Güter innerhalb Europas mit Sattelzügen transportiert. In Lkw-Testfahrten auf dem Fliegerhorst der Bundeswehr in Faßberg hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Lasermessverfahren untersucht, wie man die Aerodynamik von Lkw verbessern, den Abgasausstoß verringern und so die Umwelt schonen kann." (http://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.aspx/tabid-10…)
Der nach links in die Dämmerung fahrende LKW hinterlässt eine Rauchspur, die sich durch den Fahrtwind verwirbelt. Diese Verwirbelungen werden durch einen Laser sichbar gemacht, der in Form einer senkrechten Fläche von der Wagenmitte nach hinten ausstrahlt. Auf diese Weise entsteht ein Profilschnitt durch ein dreidimensionales dynamisches Feld, das weitgehend aus den Turbulenzen innerhalb des Nachlaufs besteht.
Das Setting ist im Blick auf Modelle und Windkanäle interessant, weil hier bis auf Rauch und Laserstrahl auf sämtliche Elemente verzichtet wurde. Der LKW ist sozusagen Wirbelerzeugen und Messfahrzeug zugleich. Im Vergleich zum Windkanal sind die Verhältnisse teilweise umgekehrt worden. (rw)