Der neue Standort der BG-Räumlichkeiten ausserhalb der Kantonsschule Stadelhofen lädt ein zu einer gestalterischen Erkundung. Aber wie lassen sich räumliche Entdeckungen überhaupt festhalten?
«Ein Bild ist die einzige Möglichkeit, wie wir uns Rechenschaft über das ablegen können, was wir sehen. Doch alle Bilder produzenten sind mit dem gemeinsamen Problem konfrontiert, wie sie dreidimensionale Menschen, Dinge und Orte auf einer planen Oberfläche zusammenbringen sollen.» David Hockney
Die von David Hockney angesprochene Problemstellung bildet die Basis, um in das umfangreiche Thema der Perspektive einzutauchen. In der Unterrichtsreihe RAUMAUFZEICHNUNG gehen wir der Herausforderung nach, wie sich Räume jenseits von akademischer Konstruktion einfangen lassen. In aufeinander aufbauenden Sequenzen nehmen die Schülerinnen ihre Umgebung differenziert wahr, zeichnen diese mit unterschiedlichen Medien (ipad, Dürerscheibe, Stifte etc.) auf und lernen in der Anwendung die Funktion der Perspektive kennen.
Inspiriert von Werken zeitgenössischer KünstlerInnen und (deren Raumaufzeichnungen) erprobt die Klasse experimentelle Zugänge, Räume abzubilden: Wir begegnen Barbara Probst und ihren simultanen Raumaufzeichnungen, fragen uns wie Ingo Giezendanner seine (Stadt)Zeichnungen verdichtet und warum Nanne Meyer den Wunsch verspürt, Postkarten von bekannten Stadtansichten zu entrümpeln.
Mit den verschiedenen Übungen und Erfahrungen als Grundlage setzen sich die Schülerinnen mit der von Hockney formulierten Problemstellung in einer individuellen Collage auseinander. Aus den gesammelten Raumaufzeichnungen wird ein neuer Raum kreiert: die Schülerinnen kombinieren Elemente, und entwickeln so auf der zweidimensionalen Bildfläche eine dreidimensionale Raumwirkung.
In meinem Praktikum entwickeln die Schülerinnen und Schüler ein Spielkartenset. Im Zentrum steht dabei die Technik des Hochdrucks und damit die einfache Vervielfältigung. Wir befassen uns sowohl mit der Geschichte des Hochdrucks, sowie auch mit der Entstehung der Spielkarte und lernen dabei unterschiedliche Künstler kennen. Die SchülerInnen setzen sich mit Rapport, Mustern; Zeichen, Symbolen, Piktogrammen, Ikons und Masken auseinander. Sie entwickeln die Rückseite, neue Farbsysteme und das Motiv für ihre Spielkarte und drucken diese. Dabei erlernen sie die Drucktechnik Linolschnitt und können dessen Mittel wie Reduktion, Positiv/Negativ und Spiegelung bewusst einsetzen. Durch regelmässige gemeinsame Sichtungen und dem Wettbewerb für die Rückseite und das Farbsystem der Spielkarten wird eine Feedbackkultur gefördert und die Herausforderung der Bewertung den SchülerInnen näher gebracht.
FarbTon I
FarbTon ist ein Dialog zwischen animierten Farben und Tönen, eine Rauminstallation mit 10 Beamern für eine 360°-Projektion und 24 Lautsprechern. Sie wurde im FarbLichtLabor als Gemeinschaftsprojekt der Hochschule für Musik und Theater (hmtz) und Hochschule für Gestaltung und Kunst (hgkz) entwickelt.
FarbTon II
Variante der Inszenierung FarbTon als Wandprojektion mit drei Beamern und 12 Lautsprechern.
Die Installation Schattenfarben besteht aus zwei Beamern, deren Lichtstrahl von schräg links respektive von schräg rechts auf eine Wand fällt. Auf der Wand addiert sich das Licht zu einem helleren Farbton.
Nun stellt man ein Objekt so in die beiden Lichtstrahlen, dass zwei Schatten geworfen werden. Da im linken Schatten der rechte Strahl abgedeckt ist, ist nur das Licht des linken Beamers zu sehen, das als Gelb wahrgenommen wird. Im rechten Schatten hingegen erscheint das Licht des rechten Beamers, das als Blau wahrgenommen wird.
Kontrolliert man die Lichtfarben, welche die Beamer tatsächlich aussenden, so stellt man fest, dass von rechts zwar blaues Licht projiziert wird, von links aber nur weißes. Trotzdem wird links Gelb sichtbar.
Man sieht eine Farbe, welche physikalisch so nicht nachweisbar ist. Dieses Kontrastphänomen wird auch als farbiger Schatten bezeichnet.
Wird nun die Lichtfarbe des rechten Projektors auf Grün verändert, zeigt sich im rechten Schatten erwartungsgemäß die Farbe Grün. Im linken Schatten hingegen erscheint diesmal ein feines Magenta, obwohl der linke Strahl noch immer weiß ist. In beiden Fällen ist das projizierte Licht physikalisch identisch, das je nach Kontext aber als andere Farbe erscheint.
Dies steht in Verbindung mit dem Weissabgleich. Dabei werden die gesamten Anteile der verschiedenen Farben zusammengezählt und daraus ein Mittel gebildet, welches das Auge als weiss interpretiert. In unserem Fall erblickt das Auge insgesamt ein Weiss, das mit Blau additiv gemischt wurde. Es entsteht ein Weiss mit einem Blauanteil. Das Auge interpretiert diesen hellsten und flächigsten Farbton als weiss. Entsprechend wird das Grau im Schatten als ein Farbton interpretiert. Es ist stets der komplementäre Farbton. In unserem ersten Fall mit bläulichem Weiss wird das Grau als Gelb gesehen. Im zweiten Fall sehen wir die Komplementärfarbe von Grün, also Magenta.
Ein rotes und ein weißes Feld aus Farbpigmenten sind nebeneinander auf dem Boden ausgestreut. Zuerst werden beide von weißem Licht angestrahlt. Nach einer Weile ändert sich das Licht auf der weißen Seite und wird rot. In dem Moment, wo das weiße Pigment mit rotem Licht angestrahlt wird, gleicht sich die Farberscheinung an das weiß beleuchtete rote Pigment an.
Ohne Kenntnis der Lichtverhältnisse scheinen beide Felder aus rotem Pigment zu bestehen. Man hat hier also eine gleiche Farberscheinung bei beiden Feldern, trotz unterschiedlicher Entstehung.
Nach und nach ziehen verschiedene farbige Lichtflächen über den Pigmentteppich. Ein schmaler Streifen am äußeren Ende der weißen Pigmentfläche dient als Referenz für die Farbe der projizierten Lichtflächen.
Auf dem Feld mit weißem Pigment entsteht z.B. durch die Überlagerung des roten Lichts mit grünem Licht die Farbe Gelb. Durch diese additive Farbmischung wird die Mischfarbe heller. Auf dem Feld mit rotem Pigment wird das weiße Licht sukzessive durch grünes ersetzt. Dadurch erscheint das rote Pigment bräunlich. Es handelt sich um eine subtraktive Farbmischung von grünem Licht und rotem Pigment, die resultierende Farbe erscheint entsprechend dunkler.
Besonders kontrastreich ist die Wirkung bei cyanfarbigem Licht. Durch additive Mischung entsteht aus Rot und Cyan Weiß, während das rote Pigment durch die subtraktive Mischung mit Cyan dunkelgrau erscheint.
Die Rauminstallation Weiss bis Weiss besteht aus versetzt angeordneten Stellwänden in fünf parallelen Reihen. Diese sind stumpfmatt pulverbeschichtet in folgenden Weiss-Nuancen (NCS-Farben):
- Gelbliches Weiss (S 0502-Y) | | | | |
- Rötliches Weiss (S 0502-R) | | | | |
- Weiss (S 0500-N) | | | | |
- Bläuliches Weiss (S 0502-B) | | | | |
- Grünliches Weiss (S 0502-G) | | | | |
Mittels einer programmierten Farb-Licht-Partitur werden die Wandflächen mit AWB-LED-Licht (Amber, White, Blue) von Warmweiss bis Kaltweiss bespielt.
Die Installation zeigt das grosse Spektrum von Nuancen materieller Weisstöne in Abhängigkeit von verschiedenen Beleuchtungssituationen. Dabei können folgende Phänomene beobachtet werden:
- Ist die gesamte Installation neutral weiss beleuchtet, treten die Unterschiede der materiellen Farben deutlich hervor
- Wird die Installation in warmweisses Licht getaucht, wirken die warmen Weisstöne wärmer, die kalten vergraut
- Bei kaltweissem Licht wirken die kalten Farbtöne kälter, die warmen vergraut
Ohne Vergleichsmöglichkeit würden uns die unterschiedlichen Weisstöne wegen der Farbkonstanz immer ähnlich weiss erscheinen.
Die grosse Variabilität von Weiss birgt insbesondere im Hinblick auf eine Anwendung diverser Weisstöne und Lichtquellen im Architekturbereich subtile Gestaltungspotenziale.
Bei der Wandinstallation Farb-Licht-Muster sind 272 pulverbeschichtete Bleche mit unterschiedlich glänzenden und texturierten Oberflächen, von stumpfmatt bis hochglänzend, in den folgenden vier Farbbereichen vertikal angeordnet:
Blau – Gelb – Grün – Rot
Innerhalb dieser Bereiche variieren die Farben bezüglich Farbton, Sättigung und Helligkeit. Zusätzlich sind einzelne unbunte Farben – Weiß, Schwarz oder Grau – beigefügt.
An der Decke befinden sich zwei RGB-LED-Leuchten, die so programmiert sind, dass sie die Bleche mit unterschiedlich farbigem Licht in folgender Reihenfolge anstrahlen:
Weiss – Cyan – Rot – Grün – Blau
Die Installation zeigt exemplarisch, wie sich die Farbwahrnehmung unter Lichteinfluss verändert. Es entstehen subtraktive Farbmischungen, die zu Farbtonverschiebungen, Helligkeitsveränderungen und Änderungen der Sättigung bis hin zur Vergrauung der Farben führen.
Wenn wir die verschiedenen Oberflächenfarben genau beobachten, sehen wir, dass verschiedene Oberflächeneigenschaften einer gleichen Farbe, wie Glanz oder Strukturen, die Wahrnehmung mit beeinflussen.
Die 25 Meter lange Rauminstallation Farb-Licht-Klaviatur besteht aus 15 grossformatigen Wandelementen, welche auf der einen Seite alle mit demselben Grau und auf der anderen Seite mit verschiedenen hochpigmentierten Farben jeweils monochrom bemalt sind:
Die Oberflächen werden durch eine animierte Farb-Licht-Partitur mit wechselnder farbiger LED-Beleuchtung bespielt. Diese ist in einer Endlosschlaufe, bestehend aus folgenden Beleuchtungsschritten, programmiert:
- Weisses Licht (bestehend aus RGB):
Die Farben erscheinen uns so, wie wir sie im Alltag wahrnehmen
- Überlagerung der einzelnen Wandfarben mit jeweils gleichfarbigem Licht:
Die Farben erscheinen uns hoch gesättigt, zum Teil wie selbstleuchtend
- Überlagerung der einzelnen Wandfarben mit jeweils komplementärfarbenem Licht:
Die Oberflächenfarben erscheinen uns vergraut
- Im letzten Teil der Endlosschlaufe lässt ein »Farbwind« die Installation pulsieren
Durch die Begehbarkeit der Installation können die dynamischen Farb-Licht-Wechselwirkungen unmittelbar in einem räumlichen Kontext erlebt werden. Die Installation weist damit auf das grosse inszenatorische und dramaturgische Potenzial derartiger Farb-Licht-Kompositionen für die darstellenden Künste hin.
Die Farb-Licht-Koje ist eine begehbare Rauminstallation, in der ausgewählte Phänomene zu Kontrastwirkungen farbigen Lichts dynamisch inszeniert werden können:
Diese Phänomene zeigen die große Abhängigkeit der Wahrnehmung einer Farbe von ihrem Umfeld sowie die Beeinflussung durch einen vorangehenden Farbeindruck.
Im Alltag werden die Einflüsse des räumlichen und zeitlichen Kontextes auf die Wirkung einer Farbe jedoch selten bewusst wahrgenommen, da die unmittelbaren Vergleichsmöglichkeiten in der Regel fehlen.
Um diese Kontextabhängigkeit der Farben in einer Installation mit farbigem Licht darzustellen, wurde eine Koje mit Zwischenwand und Fenster gebaut, sodass ein vorderer und hinterer Raum entsteht. Beide Teilräume werden getrennt voneinander mit dynamischen RGB-LED-Lines ausgeleuchtet.
Vom vorderen Raum aus wird das Fenster als ein zentrales Farb-Licht-Feld wahrgenommen, dessen Kontext durch die Lichtfarbe dieses Raums gebildet wird. Obwohl etwas Licht vom vorderen Raum immer auch in den hinteren gelangt und umgekehrt, sind die zu beobachtenden Phänomene deutlich wahrnehmbar.
Dieser Aufbau ermöglicht es, die Farbkontraste im Sinne einer Ganzfeld-Erfahrung zu erleben.
AM GAA AA ist ein kollaboratives Ausstellungs- und Aufführungsprojekt mit Naturjuuzer/in- nen aus Muotathal und Kunststudierenden der Zürcher Hochschule der Künste. 14 Studierende begaben sich eine Woche lang nach Muotathal (SZ), um im traditionellen Gasthaus Hirschen bei Maya Mattiolo zu arbeiten und zu wohnen. Ein besonderes Anliegen dieses Aufenthalts war es, ortsspezifisch und im Austausch mit lokalen Leuten zu arbeiten. Das 400-jährige Haus wurde so gleichermassen zum Ausgangsort für Besuche im Dorf als auch zur Stube für Besu- cherInnen aus dem Dorf. Im Laufe der Woche ermöglichten die Muotataler Viehschau und ein Workshop im Naturjuuzen einen besonderen Einblick in die lokale Kultur. Ausgehend von der eigenen Praxis versuchten alle Ausstellenden eine Annäherung an diesen Ort. Anknüpfungs- punkte für künstlerische Auseinandersetzungen wurden unter anderem in der Geschichte des Tals, in der ländlichen Kommunikation, in lokaler Architektur und bäuerlichem Dekor und im speziellen Naturraum des Bödmerenwaldes gefunden.
Die Besucher aus Zürich und die sechs Sängerinnen und Sänger aus Muotathal und Umgebung freuen sich, an diesem Abend Gäste im Hirschen empfangen zu dürfen.
Ein kollaboratives Ausstellungs- und Aufführungsprojekt mit Naturjuuzer/innen aus Muotathal und Kunststudierenden des Bachelor-Studiengangs in Fine Arts der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Die Studierenden und lokale Musiker laden in den Gasthof Hirschen in Muotathal, welcher während einer Woche als Arbeits- und Ausstellungsort gedient hat, und präsentieren was sie erarbeitet haben. Suppe und Getränke werden offeriert.
Im Rahmen des ZHdK-Projekts «Arts for Change» sind in Ouagadougou, Burkina Faso, Kooperationen mit der École Supérieure de Théâtre Jean-Pierre Guingané (ehemals CFRAV), der Université Ouaga 1 (Lettres, Langues et Arts), dem internationalen Theaterfestival «les récréatrâles» und der Volksschule «Saint Viateur» initiiert worden. Konkretes Ziel für die einzelnen Kooperationsprojekte ist es gewesen, Theater als Kraft für soziale Austauschprozesse zu untersuchen und Erzählwillen zwischen gesellschaftlicher Kritik und Empathie für Zuschauende verschiedener Subkulturen zu praktizieren.
Von 2016 bis 2019 sind fünf Unterrichtsmodule, zusammen mit den Partner/innen in Ouagadougou, konzipiert und durchgeführt worden. Insgesamt haben daran rund je 25 Studierende aus Zürich (Praxisfelder Theaterpädagogik, Dramaturgie, Regie und Bühnenbild) und Ouagadougou (École Supérieure de Théâtre Jean-Pierre Guingané und Universität) teilgenommen.
Der inhaltliche Fokus auf Rechercheverfahren und dialogischen Vermittlungsformaten sowie das Etablieren von transnationalen Modellen des Co-Teachings und der wechselseitigen Besuche auf struktureller Ebene sind dabei handlungsleitend und im Praxisfeld Theaterpädagogik verortet gewesen.
Infolge Covid-19 hat der zweite Teil der zweiten Ausgabe des Moduls «Recherche (v)ermitteln» (Kollaboration mit der École Supérieure de Théâtre Jean-Pierre Guingané, Ouagadougou) von Mai 2020 auf frühestens Dezember 2020 verschoben werden müssen.
Die grosse Problematik dieses Projekts besteht ausserdem weiterhin in der langfristigen, stabilen Finanzierung der Kooperation.
PROGRAM:
Saturday 19 October, 15:00 – 18:30
PERFORMANCE | Abissi (Abysses) by Virginia Zanetti
Saturday 19 October, 18:30
VISIT AND ARTISTS TALK | with Filippo Berta and Virginia Zanetti
Video projection: Legarsi alla montagna (1981) by Maria Lai
At the KUNSTRAUM (5. K12), ZHdK Zürcher Hochschule der Künste, TONI-AREAL,
Zürich, Entrance Förrlibuckstrasse, 5th floor
A project of: IIC – Istituto Italiano di Cultura, Zurich for 15 Giornata del Contemporaneo IT.
In collaboration with: Migration Museum – Zurich (CH), Traffic Gallery – Bergamo (IT), Nomas Foundation – Rome (IT), Illisso Casa Editrice – Nuoro (IT), OnCurating Space – Zurich (CH).
Chi avrà più filo tesserà reflects on the subject of participation in art through the performative practices of three Italian artists of different generations: Virginia Zanetti (1981) and Filippo Berta (1977) together with Maria Lai (1919 – 2013), one of the most significant artistic personalities in the Italian recent past.
The event’s prime focuses are artistic practices that weave historical and social context with traditions and new rituals. In such circumstances, Virginia Zanetti will present her participative performance Abissi (Abysses). Filippo Berta, with the help of the images, will narrate to the public the story behind One by One, an art project which was selected as the winner of the last edition (2019) of the Italian Council Award (MIBAC – Ministero per i beni e le attività culturali). Both artists will discuss their works alongside with the screening of the video Legarsi alla Montagna (1981), which documents the homonymous performance staged by Maria Lai with the residents of Ulassai (Sardinia – IT).
The selected works share the common intent to generate acts which imply participation as means of self-definition. They entail public activation as a necessary condition for exploitation of new meanings and interpretations of the complexity of human relationships.
Virginia Zanetti’s performance, Abysses, will take place on October 19th from 15:00 to 19:00. This will involve residents and migrants living in Zurich, in the attempt to create a collective work by means of an embroidery practice on an ultramarine blue fabric.
This color symbolizes the sea, the ecosystem from which living beings originate, a trajectory often used by individuals to move from one place to another on our planet.
In the course of performative action, the artist invites participants to embroider a star with a precious golden thread. This star’s shape looks like those already painted by Giotto in the vault of the Scrovegni Chapel in Padua (IT) at the beginning of the 14th century.
Embroidery gives opportunity to share and collect memories related to the sea. This practice becomes a projection of desires and memories. It composes constellations made of today’s dreams.
At the end of the performance the fabric becomes the subject of a symbolic action: raised towards the sky, the blue abyss becomes sky itself. A sky full of new meanings in a delicate balance between space and time.
Filippo Berta’s ongoing project, One by One, will be discussed for the first time. The artist himself will narrate the impossible attempt to count all the thorns of the metal wire fences which still create geopolitical and cultural divisions as well as polarizations in different countries around the world: Slovenia, Croatia, Hungary, Serbia, Macedonia, Greece, Turkey, Korea, Mexico and United States. Recently built or still under construction, barbed wire walls stand as analogical presences within the society of digital control, revealing the conceptual contradictions of culturally fragile and socially divisive political choices.
In One by One, the artist involves the communities living close to such borders: each resident becomes a performer invited to count aloud, in his own language, each single thorn. The simple gesture of counting unmasks the social disharmonies induced by the logic of confinement, where ideological frontiers that prevent the natural human sociality exist.
The video document Legare Collegare by Tonino Casula, is the only video documentation testifying Maria Lai’s performance Legarsi alla Montagna (1981), a relational experiment dedicated to Ulassai, the artist’s birthplace in the mountains in Sardinia (IT).
Starting from the reinterpretation of an ancient, almost forgotten local legend – it narrates of a little girl found and rescued after a landslide in a cave where she took shelter during a thunderstorm while she tried to chase a light blue ribbon that appeared from nowhere – Maria Lai conceived a performative action reinterpreting the symbolic significance of the story. She involved women, men, children, young, and elderly people from Ulassai by provoking the action of tying houses, doors, balconies to one another. Each of them was asked to use for the purpose a different knot, according to their relationship: friendship, love, or conflict. A collective act based on the concept of union and transformation, in a region which already suffered from a progressive deurbanization.
This propitiatory ritual made everyone an interpreter of a new reality, designed to sew places to people and people to each other through infinite threads, by means of which the inseparable link between art and life was clearly expressed.
FILIPPO BERTA (1977)
The social strains generated by the relationship between individuals and the society to which they belong, constitute the subject of Filippo Berta’s artistic research. The boundaries marking this dialectical condition, quite often conflictual and problematic, are subject of analysis in his work. His attention to these social disharmonies translates into pieces which celebrate the daily gestures. The latter are so represented as to unmask their differences, tensions or contradictions. His work develops through collective performances, which are later synthetized in a single iconographic image and minimalistic videos.
Filippo Berta’s works have been exhibited or directly realized in different museums, biennials and cultural institutions all over the world. In 2019 his project, One by One, was selected among the winners of the Italian Council, an international call held by the MIBAC (Ministero per i Beni e le Attività Culturali).
VIRGINIA ZANETTI (1981)
The work of Virginia Zanetti attempts to identify and consequently break down the boundaries that divide the work of art from its fruitors. She obtains results by using simple and already acquired devices. She overcomes the conceptual gaps that lay at the most basic and archetypal level of knowledge, in the relational dynamics or within the codes shared by a community. Her works become an integral part of the environment in which they are conceived and produced; they function as collectors of human dynamics rather than simple objects of contemplation.
Virginia has several works exhibited or performed in Italian museums and abroad. In 2019 she won the photography award at Bologna Arte Fiera.
MARIA LAI (1919-2013)
Maria Lai was the only woman to attend the Sculpture Class at the Academy of Fine Arts from 1943 to 1945, under the guidance of Arturo Martini.
Considered one of the most influential Italian artist of the twentieth century, her work was marked by the unconventional use of techniques and materials stolen from everyday life and related to domestic and typical female work: bread and looms, embroidery and sewn books, ceramics and terracotta. Inspired by fairy tales and traditions of her native island, Sardinia, at the beginning of the 80s she turned her artistic research towards interventions that were directly connected with landscape. One of the most influential works remains the performance act Legarsi alla Montagna (1981). In a strongly symbolical act, all the houses of the small village of Ulassai were tied to the surrounding mountains with a blue ribbon over ten kilometres long.
The village of Ulassai hosts today a contemporary art museum La Stazione dell’Arte, which has collected over 100 works of Maria Lai, thanks to donors worldwide.