Zuhören bedeutet, in Beziehung zu treten. Ein Klang wird angesetzt, es entsteht eine Geräuschwolke, die in der Schwebe bleibt, bis der Klang auf einen Körper trifft. Doch was passiert mit dem Körper, der den Klang empfängt und wahrnimmt? In der Arbeit wird untersucht, wie Zuhören als soziale und gesellschaftskritische Praxis entwickelt werden kann. Ausgehend von Erprobungen in unterschiedlichen Bildungskontexten, wie im Unterricht für Bildnerisches Gestalten oder einer Reading Group im Hochschulkontext, werden selbstgesetzte Scores umgesetzt, verändert und wiederholt. Entlang der konkreten Erprobungskontexte eröffnen sich Fragen zur Konstruktion von politischen, sozialen und ökologischen Realitäten. Inwiefern fordert Zuhören als gesellschaftskritische Praxis immer auch ein Handeln heraus, das zu gesellschaftlichen Veränderungen führt? Mit Hilfe der Erprobungen von Listening-Praktiken und entlang der konzipierten Scores möchte die Arbeit Handlungsformen und Resonanzräume entwickeln, durch die wir der Natur, der Welt und uns selbst mit mehr Achtsamkeit und Fürsorge begegnen können.