Nachts unterwegs durch den Wald erfasst eine Frau mit ihrem Auto etwas. Außer einem silbernen Ring ist an der Unfallstelle jedoch nichts vorzufinden. Die Scheinwerfer eines weiteren Autos sind von weitem in der Dunkelheit zu sehen. Getrieben vor Angst und verfolgt von einer unbekannten Gefahr durchlebt die Frau in dieser Nacht einen wiederkehrenden Alptraum.
Was für künftige Szenarien können für die Modeindustrie im Jahr 2040, basierend auf aktuellen Veränderungen und Trends, erstellt werden?
Mode ist aus der Mode. Die Beschleunigung des Prozesses, Kollektionen zu entwerfen, hat zu einer Stagnation der Kreativität in der Modeindustrie des Westens geführt, der es versäumt hat, mit den neusten Entwicklungen Schritt zu halten: Kundenspezifische Produkte, Nachhaltigkeitsprinzipien und digitales Networking zwingen das System, sich neu zu erfinden. MADE IN 2040 untersucht sowohl Trends als auch Innovationen und überträgt sie in die Zukunft. Unter Verwendung explorativer Szenarios beschreibt das Projekt Visionen für morgen: Wird die Modeindustrie schnell, funktional, gesund, kundenspezifisch, digital, langsam sein? Der vorausschauende Bericht MADE IN 2040 bereitet in der Modebranche tätige Berufsleute für langfristige Entwicklungen vor und regt die Diskussion über die Zukunft der Mode an – sind Sie prêt-(à-porter) für die Zukunft?
Elena trifft Pascal am Karneval. Ein Volksfest, das die ganze Stadt in eine bunte Geisterwelt verwandelt. Doch das Paar hat seine besten Zeiten hinter sich. Die beiden taumeln durch die Nacht und verstehen einander immer weniger.
Wie manifestieren sich Geschichten über Fundobjekte in Grenzgebieten?
Die Protagonisten meines Projekts sind in Grenzgebieten gefundene Objekte. Kleider, deren Etiketten entfernt wurden, um jegliche Spur zur Identität des Trägers zu löschen, Turnschuhe mit einem Stück Teppich an den Sohlen, um Fussabdrücke zu verhindern, oder Taschenspiegel, die zum Senden von Signalen dienten, falls Rettung benötigt wurde. Diese Dinge beschwören Geschichten herauf und lassen uns über ihre politische Relevanz nachdenken. Ich sammle diese Objekte und verwende sie in dieser Diplomarbeit, weil ich erforschen möchte, wie sie als Idee in die Welt kamen, wie sie gemacht, benutzt
und zurückgelassen wurden. Durch Cultural Probes, kreatives Scheiben und ethnografische Forschung an der Grenze zwischen den USA und Mexiko möchte ich herausfinden, wie sich ihre versteckten Geschichten in ihrer ästhetischen Dimension manifestieren. Als Ergebnis meiner Forschungsarbeit entwerfe ich eine Videoinstallation. Indem ich mit Erwartungen und dem Element der Überraschung spiele, zeige ich eine Reihe von mit weisser Farbe verdeckten Objekten und eine Projektion, wo drei Jungen, die geflohen sind, über die Bedeutung dieser Objekte sprechen.
X springt als erster. Unten im Wasser angekommen, darf er seine Position nicht mehr verändern. Ziel für Y und Z ist es nun, möglichst nahe an X heran zu springen. Wer am nächsten bei X eintaucht, hat gewonnen.
Das ständige Kräftemessen und gegenseitige Vergleichen gehört für die pubertierenden Jungs zum Alltag – auch für den zurückhaltenden Yannik. Doch körperliche Veränderung und aufkommende sexuelle Neugier seines Kumpels Oli, manövrieren den 13-jährigen in eine bedrohliche Situation. Wo liegt die Grenze zwischen Spiel und Ernst und was passiert, wenn diese überschritten wird
Emel ist einen junge Deutschtürkin welche in Zürich ein Vorstellungsgesräch hat. Dieses Gespräch aber, bringt ihr eine Erkenntnis, nämlich dass sie aufgrund ihrer Wurzeln und ihres Äusseren nicht das represäntiert was sie glaubt zu sein.
Können Reisebekanntschaften zwischen jungen Besuchern und älteren Gastgebern die gegenwärtige intergenerationelle Kontaktarmut in eine bereichernde Generationenbeziehung verwandeln? Freundschaften pflegen und Kontakte knüpfen sind altersunabhängige Grundbedürfnisse. Einsamkeit entsteht oft dadurch, dass der Bekanntenkreis im Alter kleiner wird. Vorsorge bieten neue Kommunikationsformen in sozialen Netzwerken. Virtuelle Gemeinschaften können jedoch
reale Begegnungen nicht ersetzen. voy‐age.com macht aus Online‐Bekanntschaften Offline‐Erlebnisse, indem es Jung und Alt über das Reisen vernetzt: unterschiedliche Generationen begegnen sich als weltoffene Gastgeber und inspirierende Besuchende. Während der Austausch auf Couchsurfing zwischen Jüngeren stattfindet, öffnet bei voy‐age.com die Generation 60+ ihre Türen: Junge Reisende werden zu Akteuren authentischer Geschichten und zu Avantgardisten einer neuen Reisekultur, dem Vintage‐Travelling. Der soziale Mehrwert liegt auf der Hand: Durch das Teilen von Ressourcen (Raum, Zeit) und Erfahrungen (Wissen) zwischen Generationen profitieren Gast, Gastgeber und die Gesellschaft.
Als ich volljährig wurde, schenkte mir mein Vater einen Film über mein Leben. Ich war darüber sehr wütend, denn ich hatte immer vergeblich versucht, seiner Kamera zu entkommen. Mein Vater, Filmemacher Joschy Scheidegger, dokumentierte unsere Familie obsessiv. Erst sein Tod bewog mich dazu, nicht nur sein riesiges Filmarchiv, sondern auch seine Kamera zu übernehmen. Mein Film ist eine persönliche Spurensuche nach den überraschenden Wahrheiten, die sich hinter den Bildern meines Vaters verstecken. Eine philosophische Familien-Geschichte über das Filmen und den Versuch, das Leben festzuhalten.
Wie muss eine Strategie entwickelt werden, die das Selber-‐Reparieren von Haushaltsgegenständen in Zürich fördert?
Die Lampe hat einen Wackelkontakt, der Küchenstuhl kippelt und der Mixer mixt schon lange nicht mehr. Es richten zu lassen wäre schön, aber teuer. Darum: Repariere es selbst! Aber wie? Zürich verfügt über eine erstaunliche Dichte an Angeboten, die beim Selber-‐Reparieren unterstützen können. Der Reparaturwillige kennt oder nutzt diese aber kaum – so die Kernerkenntnis der empirischen Untersuchung. Entwickelt wurde „Reparieren am Dienstag“ – eine Veranstaltungsreihe für den Dienstagabend in Bars. In diesen Momenten der Musse wird Selber-Reparieren inszeniert. Durch aktive Teilnahme der Besucher wird die Freude daran erfahrbar gemacht und im Gespräch auf bestehende Angebote hingewiesen. Ergänzend zu dieser Vermittlungsstrategie schliesst ein Online‐Reparaturatlas die Lücke zwischen Reparaturwilligen und Angebot. Das Projekt ist Anstoss zum Selber-‐Reparieren, denn: Wer’s einmal macht, wird’s wieder tun!
FRANK (42), verbrennt sich selbst an seiner Arbeitsstelle aus Protest gegen die unwürdigen Arbeitsbedingungen. Mit diesem tragischen Ereignis als Ausgangslage entstehen zwei Geschichten.
Die erste Geschichte dreht sich um Frank‘s Frau, LÉA (38) und ihrem Sohn VICTOR (10). Als sie erfährt, dass ihr Mann sich umgebracht hat, entscheidet Léa, mit Victor in die geplanten Ferien zu fahren, jedoch ohne ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist.
Die zweite Geschichte handelt von IGOR (57), ein Angestellter derselben Firma wie Frank, der eines Morgens dessen Leiche findet. Er entdeckt ebenso den Erklärungsbrief von Frank und nimmt diesen an sich.
Wie können wirkungsvolle Interventionen für Partys konzipiert werden, die Freizeitdrogenkonsumenten zur Selbstreflexion anregen?
How can effective interventions for parties be designed to encourage self-‐reflection among recreational drug consumers?
Auf geht’s, ab geht’s, drei Tage wach! Eine Linie Koks da, eine Pille hier, etwas Amphie dort: In den Nächten des Wochenendes dem Alltag entfliehen. Die Nacht zum Tag machen. In eine andere Realität eintauchen. Das ist für manche Menschen fester Bestandteil ihres Lebens. „Merksch scho öppis?“ untersucht mit unterschiedlichen Methoden die Lebenswelt von Freizeitdrogenkonsumenten. Beobachtungen vor Ort sowie bei Beratungsstellen, verteilte Cultural‐Probes‐Pakete für zu Hause und Netnographie als Analyse eines Internetforums geben spannende Einblicke in die Welt der drogenkonsumierenden Partygänger. Die anschliessende Analyse des vielfältigen Datenmaterials gibt Aufschluss, wie Interventionen innerhalb solcher Lebenswelten konzipiert und gestaltet werden können. Anhand der Intervention party*ANIMALS wird exemplarisch das Potenzial der gewonnenen Erkenntnisse gezeigt: Eine partizipative Clubaktion, die Freizeitkonsumenten zur Selbstreflexion anregt.
Wie ist es möglich, mit Kindern an einer utopisch‐schöpferischen Zukunftsgestaltung zu arbeiten? Und wie entwickeln sie Fähigkeiten, um eine tragende Rolle in der Umgestaltung unserer Welt übernehmen zu können?
How can we collaborate with kids to create an utopian‐creative future design? And how can children develop skills to reshape our world?
Im Angesicht der Herausforderungen unseres Zeitalters ‐ Klimawandel, Überbevölkerung, Armut und Energiekrise ‐ scheint unsere Gesellschaft gelähmt. Die Probleme sind mittlerweile zu komplex für einen lösungsorientierten Diskurs. Um zu einem produktiven Handeln zurückzukehren, müssen wir die Zukunftsgestaltung für vermeintlich Unbeteiligte öffnen. Was es für eine frische Denkweise braucht, das haben Kinder weltweit gemeinsam: Einen offenen Geist, Unvoreingenommenheit, Erfindungsgabe und Kooperationsvermögen. Doch wie ist es möglich, mit Kindern an einer utopisch‐schöpferischen Zukunftsgestaltung zu arbeiten? Dieses Projekt beschäftigt sich mit Design Thinking als Methode, um mit Kindern an unkonventionellen Zukunftsvisionen zu arbeiten. Dass Design dazu beitragen kann, mit Kindern ein Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Umdenkens bezüglich unserer gemeinsamen Zukunft zu schaffen, dieser Erkenntnis widmet sich das Artefakt meiner Arbeit – das Future Mavens Lab.