Die programmierten Tonhöhen-Diagramme des virtuellen Museums dienen bei dieser Performance als Steuerungsmodule für eine interaktive Klangerzeugung. Es wurden im Virtual Lab Diagramme programmiert, bei denen verschiedene Tonhöhensysteme dargestellt und in einem Webbrowser interaktiv hörbar gemacht werden können. Zusätzlich zur Vertonung mit Webaudio direkt im Browser sind die Diagramme in der Lage, Daten (OSC) an andere Musikprogramme und Anwendungen zu verschicken. Die Sonifizierung eines Diagramms aus dem Compendium Musicae von René Descartes (Hexachords, Amsterdam 1656) wurde dafür beispielhaft ausgewählt. Die Komposition entsteht im Kollektiv: Die Teilnehmer wählen sich mit ihren mobilen Devices in ein für die Performance eingerichtetes lokales Netzwerk ein und befolgen die Anweisungen auf der angewählten Website. Die Interaktionen der Teilnehmer mit dem Diagramm werden an einen zentralen Rechner übermittelt. Dort werden sie wiederum über das Wifi-Netzwerk an im Raum verteilte Minicomputer weitergeleitet und mit verschiedenen Patterns und Klangsynthesetechniken zum Erklingen gebracht. Der Klangraum des Hexachord-Systems nach Descartes wird so für den Zuhörer erlebbar.