„Unsere Epoche geht daran zugrunde, daß sie an die bleibenden Werte geglaubt hat, daß sie geglaubt hat, die Dinge könnten schön sein und aufhören absurd zu sein.“ Albert Camus – Tagebücher November 1936
Gerät unsere Realität ins Wanken, wenn eine einzelne Person all das, was für uns von Bedeutung ist, öffentlich in Frage stellt? Und kann eine nihilistische Intervention helfen, unsere kollektive Lethargie zu überwinden - oder zementiert sie den Status Quo als einzig lebbare Realität? HAIL TO THE THIEF ist ein Musik- und Theaterabend, der ausgehend von dem gleichnamigen Album der Band Radiohead und Albert Camus‘ Stück Caligula diesen Fragen nachgeht. Beide Materialien beschreiben – in der Mitte des 20. und im beginnenden 21. Jahrhundert – existenzielle Sinnkrisen in einer als absurd empfundenen Welt. Während Camus jedoch einen nihilistischen Ausbruchsversuch verhandelt, klammern sich Radiohead an ein idealistisches Wertesystem. Wofür entscheiden wir uns im Jahr 2019?
Gerät unsere Realität ins Wanken, wenn eine einzelne Person all das, was für uns von Bedeutung ist, öffentlich in Frage stellt? Und kann eine nihilistische Intervention helfen, unsere kollektive Lethargie zu überwinden - oder zementiert sie den Status Quo als einzig lebbare Realität? HAIL TO THE THIEF ist ein Musik- und Theaterabend, der ausgehend von dem gleichnamigen Album der Band Radiohead und Albert Camus‘ Stück Caligula diesen Fragen nachgeht. Beide Materialien beschreiben – in der Mitte des 20. und im beginnenden 21. Jahrhundert – existenzielle Sinnkrisen in einer als absurd empfundenen Welt. Während Camus jedoch einen nihilistischen Ausbruchsversuch verhandelt, klammern sich Radiohead an ein idealistisches Wertesystem. Wofür entscheiden wir uns im Jahr 2019?
Medea, ist das nicht die Kindsmörderin?
…
War sie nicht Giftmischerin?
…
Sie war aber auch eine bedingungslos Liebende, oder?
…
und eine Fremde war sie auch!
…
Wenn der Name Medea fällt, hat jede*r eine gewisse Ahnung, um wen es geht. Jede*r hat irgendwie entfernt von ihr gehört, oder meint etwas über sie zu wissen. So geht es auch Kreusa, die kurz vor Medeas Hochzeit auf diese trifft.
Die Frau aus Jasons Vergangenheit, die in der Mythologie selten zu Wort kommt, oft überhaupt nicht auftritt, wird zur sprachmächtigen Gegenspielerin Medeas.
Die Vergangenheit trifft auf die Gegenwart. Das Hörensagen wird mit Fakten konfrontiert. Wie unterscheiden wir im Zeitalter der fake news noch zwischen Realität, Fiktion und wahren Lügen? Wann werden Gerüchte zu Fakten? Und wie brechen wir aus den uns zugeschriebenen Rollenbildern aus?
Diplomprojekt Master Theater
Besetzung / Beteiligte
Regie: Charlotte Sofia Garraway
Dramaturgie: Melanie Oșan
Bühne: Peter Robinson Voigt und Silja Senn
Kostüm: Julie Steen Nielsen
Musik: Marie Feiler
Spiel:
Kreusa - Anna Krajci
Medea - Janna Rottmann
Jason - Fabian Vogt
und ein Chor
Experimentieren als Erfahrung, selbstbestimmtes Lernen und Lehren, demokratisches Zusammenleben: Das Black Mountain College (1933–1957) in den USA war ein Ort gelebter Utopie, ein Fluchtpunkt der Moderne und ist bis heute eine Projektionsfläche für gestalterische und gesellschaftliche Ideen. Als Teil des ZHdK-Programms Revisiting Black Mountain blickten Studierende der ZHdK in Projekten, Ausstellungen, Aufführungen und Vorträgen von Studierenden, Lehrenden und Forschenden auf die Verschmelzung von Leben und Kunst.
Im Rahmen des Pool-II-Moduls «Mediation zu Revisiting Black Mountain» haben Studierende des Master Art Education Curatorial Studies die Nordwand des Museums für Gestaltung für die Dauer der Ausstellung «Revisiting Black Mountain» kuratiert. Die Nordwand befindet sich in der Eingangshalle im Toni-Areal.
Geleitet wurde das Modul von Paolo Bianchi. Der ehemalige Dozentz Peter Radelfinger hat das Happening begleitet.
Robert Ashley, Sarah Lütolf und Irina Werner haben zum Modul einen Bericht erstellt, der als PDF angehängt ist. Der Bericht dokumentiert das Modul und wirft einen kuratorischen Blick auf das stattgefundene Happening und die daraus entstandene Ausstellung. Robert Ashley reflektiert den Rollenwechsel des Kurator*innenteams von Teilnehmenden des Happenings zu Kurator*innen. Ira Werner beschreibt das ausgestellte Produkt als Werk der Partizipation und hinterfragt die Wertigkeit der partizipativen Arbeit und den kuratorischen Umgang damit. Sarah Lütolf befragt die Teilnehmer*innen nach ihren Erlebnissen während des Happenings.
NEST ist ein vom Departement Kunst & Medien initiierter Ausstellungsraum innerhalb des Gebäudes der Zürcher Hochschule der Künste. Der Kurator Gabriele Garavaglia will einen osmotischen Austausch zwischen ausserhalb und innerhalb der Schule aktivieren, indem er in einer Reihe von Gruppenausstellungen Arbeiten relevanter professioneller Künstler und herausragender Schüler zeigt.
Tesla of Justice ist eine Gruppenausstellung mit sieben Künstlern, darunter Studierende des Bachelor- und Masterstudiengangs Fine Arts der ZHdK, die auf den gleichnamigen Open Call reagiert haben. Auf diese Einladung hin hat ein Komitee von Künstlern und Kuratoren der Fakultät James Bantone, Jasmine Gregory, Milena Langer, Roman Selim Khereddine, Samuel Haitz, Tobias Baertsch, Yamu Wang ausgewählt, ihre Arbeiten zu kombinieren und im Ausstellungsraum NEST zu zeigen.
Der Titel Tesla of Justice könnte sich auf viele verschiedene Visionen beziehen, wie das Auto eines modernen Rächers, eine Medienmitteilung, den Widerspruch von Gerechtigkeit und Privileg, Nachhaltigkeit, Ökologie oder Technologie.
Mit: James Bantone, Jasmine Gregory, Milena Langer, Roman Selim Khereddine, Samuel Haitz, Tobias Baertsch, Yamu Wang
Eröffnung 16. Juli 2019, 18:00 Uhr
Dauer: 17.07.-24.08.2019
NEST, Ebene 6, Raum 6.K03, Toni Areal
Tesla of Justice is a collective show featuring the works of seven artists, including students of the ZHdK Bachelor’s and Master’s Fine Arts programme, who responded to the open call of the same name. In response to this invitation, a committee of artists and curators from the faculty has selected James Bantone, Jasmine Gregory, Milena Langer, Roman Selim Khereddine, Samuel Haitz, Tobias Baertsch and Yamu Wang to combine and show their works in the NEST exhibition space.
The title Tesla of Justice could refer to many different visions, like the car of a modern avenger, a news item, the contradiction in terms of justice and privilege, sustainability, ecology or technology and so on.
With: James Bantone, Jasmine Gregory, Milena Langer, Roman Selim Khereddine, Samuel Haitz, Tobias Baertsch, Yamu Wang
Opening 16. July 2019, 06:00 pm
Duration: 17.07.-24.08.2019
NEST, floor 6, room 6.K03, Toni Areal
Print Matters! versorgte Zürich in den letzten vier Jahren mit unabhängigen Magazinen aus der ganzen Welt. Dieses Kapitel sollte im Januar 2019 zu Ende gehen, aber dank der vorliegenden Bachelorarbeit bleibt Print Matters! Zürich und der Schweiz erhalten.
Die gängigen Print-Magazine, wie wir sie kennen, sind vom Aussterben bedroht. Grund dafür ist oftmals das Fehlen einer wirtschaftlichen Perspektive. Gleichzeitig erleben unabhängige Magazine während den letzten Jahren einen regelrechten Boom. Während Läden wie der Soda Bookshop in München oder der do you read me?! in Berlin sich bereits seit Jahren auf unabhängige Magazine spezialisiert haben, sind die meisten Titel in der Schweiz nicht oder nur schwer erhältlich, da sie Nischenprodukte sind und nicht an den gängigen Verkaufsstellen angeboten werden. Besonders wichtig ist ein physisches Ladenlokal, damit neue Magazine entdeckt werden können. Die oftmals hochwertigen Publikationen überzeugen mit ihrer aufwendigen Ausstattung zum Beispiel in Bezug auf Drucktechnik und Papier. Aus diesem Grund habe ich am 18. Mai 2019 in der Hohlstrasse 9 ein Ladenlokal eröffnet, welches unabhängige Magazine führt und diese einem interessierten Publikum in der Stadt Zürich – im Kreis 4 – zugänglich macht. Im neuen Lokal finden zukünftig regelmässig Events wie Lesungen, Konzerte und Launches statt. Teil meines Bachelorprojektes ist das Gestalten einer Inneneinrichtung, das Kuratieren der Magazinauswahl, die Kommunikation und der Aufbau des Online-Shops. Ein weiterer wichtiger Aspekt meiner Arbeit war die Finanzierung: durch ein erfolgreiches Crowdfunding konnte ich das Projekt in die Realität umsetzen. Kommt vorbei!
Saint Luke is an exhibition space initiated by the Zurich University of the Arts (ZHdK) and its Department of Art & Media in 2019. Currently Saint Luke is curated by the BA Fine Arts students Milena Langer and Samuel Haitz. They invite students, lecturers or other artists to show their work in the space next to Club Zukunft and Bar 3000.
Dienerstrasse 33, 8004 Zürich
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Çohu [tschohu], albanisch für «steh auf», ist eine dokumentarische Webserie, die Adelina Tërshani, eine junge Feminismus-Aktivistin und Lendi Mustafa, Pionier der LGBTI*-Bewegung, in ihrem Alltag in Pristina begleitet.
Die ethnografisch angelegte Dokumentation erzählt anhand der zwei Biographien von der lokalen Genderbewegung im Kosovo, einem jungen Land, das inmitten von rasanten Umbrüchen und Gegensätzen versucht, seine Position zu finden. Adelina und Lendi stehen exemplarisch für eine avantgardistische Generation, die sich lautstark für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit einsetzt. Die beiden setzen sich immer wieder Gefahren und Drohungen aus, um anderen eine Stimme zu geben. Sie leisten aktiv Widerstand gegen das Patriarchat, welches in Institutionen, der Gesellschaft und vor allem in den eigenen vier Wänden stark verankert ist. Gemeinsam stehen sie auf für die LGBTI- und Feminismus-Community und träumen von einem besseren Leben für eine gesamte Nation, die sich zwischen Modernismus und Tradition neu formieren muss.
Die Webserie umfasst drei Episoden von 14 Minuten Länge, ist im Internet öffentlich zugänglich und das Ergebnis einer interdisziplinären Diplomarbeit zwischen den Fachrichtungen Trends & Identity und Cast / Audiovisual Media.
*LGBTI: Lesbians, Gays, Bisexuals, Transgenders, Intersexuals, von der kosovarischen Community offiziell verwendetes Kürzel
Marrakesch. Sinnbild für europäische Fantasievorstellungen des Orients, Verortung von Tausendundeiner Nacht und zugleich Heimat von Modemacher*innen und Künstler*innen. Die Stadt des Stils, der Granatäpfel, Kamele und versteckten Gärten. Aber auch Produkt okzidentalen Geschäftssinns, eine exotische Projektion und durch den Tourismus zwiegespalten. Marrakesch ist ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen und das Zuhause einer lebendigen Kreativindustrie.
Mund-zu-Mund Propaganda ist in vielen Kulturen verankert. Im Reisejournal Bouche-à-Oreille wird sie als Strategie genutzt, um die Kreativszene von Städten abseits des Design-Mainstreams von einer anderen Seite zu beleuchten. Die erste Ausgabe konzentriert sich auf den Teil von Marrakesch, der nicht von Sehenswürdigkeiten und Must-Do-Listen geprägt ist. Die Leser*innen bewegen sich von Mensch zu Mensch, von Ort zu Ort. Auf sinnliche Weise vermittelt das Reisejournal einen Blick auf eine erblühende nordafrikanische Stadt, die aus eigener Kraft wächst. Abseits der Touristenpfade lädt Bouche-à-Oreille ein, versteckte Talente, Sichtweisen und Orte im gegenwärtig aufregenden Marrakesch zu entdecken.
Zwei Lichtspots werden mit Hilfe von Moving Heads an die Wand projiziert, die mit scheinbarer Schwerkraft fortwährend von oben nach unten fallen und wieder zurück nach oben gestossen werden.
Diese Lichtinstallation erinnert formal an das Phänomen der Beta-Bewegung, ein Grundlagenphänomen für die filmische Bewegungswahrnehmung aus einer Abfolge von Einzelbildern. Diese Scheinbewegung kann im einfachsten Fall durch zwei alternierende Lichtpunkte mit nicht zu grossem räumlichen Abstand voneinander gezeigt werden, wird hier jedoch mit realen Lichtbewegungen erzeugt.
Dabei wirft die Simulation physikalischer Phänomene wie Schwerkraft und elastischer Aufprall mit Licht die Frage auf, ob Licht überhaupt ein Gewicht hat.
Wild, gezähmt, eklig, schön – das Haar hat viele Gesichter. Oft wird Geschlecht, Alter und Herkunft über das Haar definiert. Sobald es jedoch vom Kopf getrennt wird, kann es zur Assoziation mit Entwürdigung, Vergänglichkeit oder Veränderung kommen. Unter anderem steht der Coiffeursalon für diese Veränderung. Das geschnittene Haar wird vom körperlichen Wachstum ausgeschlossen und ist doch semantisch noch stark mit der ehemaligen Trägerin bzw. dem ehemaligen Träger verbunden. Jeder Haarschnitt ergibt so ein Negativ, die Schnitthaare, und diese bieten durch die kulturhistorische Aufladung eine spannende Grundlage als Werkstoff. Überbleibsel von einem Coiffeurbesuch können da ebenso Verwendung finden wie die Locken eines geliebten Menschen.
liaison sind Porzellangefässe, denen das Haar durch die Fähigkeit, Feuchtigkeit an sich zu binden, als Grundgerüst im Formungsprozess dient. Im Ofen brennt das Haar aus und übrig bleiben Abdrücke bzw. Eindrücke von dem, was mal war. liaison versteht sich als experimentelle Gestaltung, die durch friseurhandwerkliches Wissen ein neues Feld in der Keramik eröffnet. In diesem zeigt sich die Kombination der Materialien als Spannungsverhältnis zwischen dem feinen, porenfreien Porzellan und dem Haarigen. So definieren sich die Gefässe über die Semantik des Materials.