Die Rolle der Kunstvermittlung im Bereich Migration: Transfer von Wissen zwischen antirassistischen Theorien und der Praxis als weisse Kunstvermittlerin
Im Fokus der Masterarbeit steht eine von der Autorin organisierte, gestalterische Projektwoche für/mit Jugendlichen mit und ohne Fluchterfahrung. Theoretisches Fundament bilden Auseinandersetzungen mit kritischen Diskursen zu: Rassismus & Othering-Prozessen, Postkolonialismus, Critical Whiteness, Kritik am Freiwilligendienst und am Antimuslimischem Rassismus.
Die Arbeit beschreibt dabei Wechselwirkung zwischen theoretischer Auseinandersetzung und erprobter Vermittlungspraxis. Die Autorin – selbst in einer privilegierten Position – muss sich der Frage nach möglichen adäquaten und kritischen Umgangsweisen mit ihrer Rolle als weisse Kunstvermittlerin stellen. Den Prozess hin zum Rassismus-kritischen Denken beschreibt Laura Hew in ihrer Thesis als eine Bewegung durch ein Labyrinth. Diese Rassismus-kritische Reise ist dabei von Irrwegen geprägt: Erprobte Denk und Handlungsmöglichkeiten entpuppen sich als Sackgassen; Entscheidungen werden getroffen und anschliessend als Widersprüchlich verworfen; häufig gibt es kein Weiterkommen, sondern ein Zurückgehen/-treten, den Weg erneut nehmen. Je länger sich die Autorin im Labyrinth bewegt, desto klarer wird: Es gibt keinen Ausweg aus dieser labyrinthischen Situation. Die einzige Möglichkeit ist sich darin zurechtzufinden mitsamt aller Unsicherheiten und ganz im Sinne von «getting comfortable being uncomfortable».