Wie kann das Haus nach Aussen geklappt werden? Was bewirkt eine räumliche Öffnung zum See? Und welche räumlichen Eingriffe und performativen Handlungen braucht es, um das Haus zu einem Ort von Begegnung werden zu lassen? Studierende aus unterschiedlichen Bereichen (Kunst—Vermittlung—Architektur—Soziologie) untersuchen in einer Summer School die Schnittstellen zwischen Architektur, Performance, künstlerischem Forschen und Vermitteln. Das ZAZ Bellerive wird zum temporären Laboratorium für Raum. Das Haus, seine architektonische Eigenart und sein spezifisch urbaner Kontext sind Untersuchungsgegenstand und räumliches Setting zugleich.
Im Fokus stehen Momente des Wendens, Umdrehens und Aufspannens. Gleichzeitig geht es um Wechselwirkungen. Wechselwirkungen zwischen Innen—Aussen, ‹Occupants›—Passanten sowie Ereignis—Fiktion. Räumliche Eingriffe und performative Handlungen werden parallel miteinander entwickelt und in gegenseitiger Beeinflussung gedacht.
Für zwei Wochen wird die Villa durch die Summer School besetzt und bewohnt. Studierende werden zu temporären ‹Occupants› des Hauses und entwickeln gemeinsam alltägliche Routinen und Rituale: schlafen, arbeiten, kochen, reden, reflektieren …
Weitere Informationen: https://www.zaz-bellerive.ch/home/summerschool
Besjan, ein junger Kosovo Albaner erhält von seinem Onkel einen Auftrag. Als er sich auf den Weg machen will, sitzt eine fremde, junge Frau auf seinem Motorrad. Suki, die behauptet eine Japanerin zu sein, will in der bevorstehenden Nacht ein Abenteuer erleben. Sie fahren zusammen durch die Strassen der Stadt. Dabei wechselt der mysteriöse Umschlag mehrere Male seinen Besitzer. Am Morgen verschwindet Suki so plötzlich wie sie aufgetaucht ist. Die Nacht ist vorbei, doch die Erinnerungen an sie leben im Tag weiter.
Welche Designstrategien wenden urbane Nomaden in ihrem temporären Zuhause an? Mobilität ist ein wichtiger Impulsgeber unserer heutigen Gesellschaft, der sich sichtbar auf die Lebensstile auswirkt: Nomadisch anmutende Wohnwelten etablieren sich und Menschen entwickeln kreative Einrichtungskonzepte für ein provisorisches Zuhause. In meiner Masterthesis untersuche ich den Megatrend Mobilität im Spannungsfeld Wohnen und Identität. Dabei gebe ich in einer
Publikation explorative Einblicke in die Alltagswelten urbaner Nomaden und zeige anhand von Beispielen auf, wie sich diese ihr temporäres Zuhause konstruieren. Die entstandene Phänomenologie aktueller Mobilitätspraktiken ist eine Hommage an die Ästhetik nomadischer Wohnstile und soll zu neuen Designkonzepten im urbanen Raum inspirieren.
Der Suchbegriff «vom Aussterben bedrohte Tiere» ergibt bei Google zweihundertsechsundfünfzigtausend Treffer. Niemand hat den genauen Überblick, wie viele Arten tatsächlich bedroht sind. Als sich das Meer von der Yucatán-Halbinsel in Mexiko zurückzog, blieb in den unterirdischen Grotten ein kleiner Fisch zurück – blind, fast durchsichtig. Mit hübschen langen Flossen!
Was bedeutet Verwandtschaft? Ich sitze in meinem abgedunkelten Zimmer und habe plötzlich das Gefühl, mit einem Fisch ohne Meer verwandt zu sein.
Ausgangslage für das Masterprojekt ist der Roman «Allein unter Schildkröten» der norwegischen Autorin Marit Kaldhol. Sechs jugendliche SpielerInnen entwerfen gemeinsam das Portrait eines 19-jährigen Jungen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Bewegt durch die Glücksgefühle der ersten Liebe, einer Faszination für Biologie und tiefer Traurigkeit. Das Projekt beschäftigt sich mit dem Thema Jugendsuizid und versucht dabei keine Lösungen, Erklärungen oder Schuldigen zu benennen.
Ein Frauenmörder treibt in Zürich sein Unwesen. Als er eine junge Tankstellenangestellte nach Hause fährt und von ihr einen Verabschiedungskuss bekommt, gerät seine Welt aus den Fugen.
Ja, das nehmt ihr nicht wahr. Hypnose, Medikamente, Achtsamkeitsübungen. Heute ist es einfach, die Wahrnehmung von sich zu lenken oder zu verändern. Trotzdem sind ihr Grenzen gesetzt. Lichtreflexionen treffen auf Sensoren, Buchstaben werden scharfgestellt, Ränder beginnen nach und nach zu flirren, Buchecken verschwimmen, Geräusche werden ausgeblendet, Gerüche gefiltert, ein leerer Fleck ergänzt, Rezeptoren passen sich an, ein verkehrtes Bild auf deiner Retina.
Reisse mit mir den Menschen aus seinen Verhältnissen, zerre Schicht um Schicht ab und beobachte, was übrigbleibt. Ich setzte mich künstlerisch mit dem Thema der Wahrnehmung auseinander und verband die Auseinandersetzungen mit meinem Interesse aus der Psychologie und Biologie, um mich (als ein Mensch), das Umfeld (als viele Menschen) und die Kunst besser begreifen zu können.
Frau trifft Mann auf dem Mond. Frida ist noch nicht ganz über den Tod ihres Freundes hinweg. Auf der abgeschiedenen Passhöhe des Sankt Gotthard will sie ein paar Tage für sich bleiben. Unterwegs begegnet sie Alexander, der wegen einer Autopanne auf dem Pass festsitzt. Im Verlauf von zwei Tagen kommen sie sich näher.
Studienreise Master Art Eduction nach Kassel zur «documenta fifteen», 21.-25.06.2022
Name that can easily go onto 2 lines
Author that can easily go onto 2 lines as well
Beschreibung
Die diesjährige Studienreise des Master Art Education im Juni ging zur documenta fifteen – oder passender zur «lumbung one», wie es ruangrupa ausdrückt. Das Konzept der Reisscheune «lumbung» konfrontierte die Studierenden mit Neuansätzen kuratorischer- und vermittlerischer Praxis, insbesondere in Bezug auf Auswahlprozesse, Deutungshoheit sowie das Rollenverständnis von Kurator:innen. In Kassel steht nicht das «Ausstellen» und «Zeigen» von Kunst im Mittelpunkt, sondern Kunst als «Prozesse» und «Ausdrucksmittel», welche u.a. Formen von Kollektivität, Forschung, Regeneration, Konnektivität und Überleben ermöglichen. Neben der Auseinandersetzung mit den vielen eingeladenen Kollektiven beschäftigte uns die Antisemitismus-Debatte um die Arbeit «People's justice» vom Kollektiv Taring Padi über die Studienreise hinaus. Zur Studienreise ist ein Bericht entstanden, der die Vielstimmigkeit der Eindrücke der Studierenden nachvollziehbar macht.
Der Bericht zur Studienreise kann auf dieser Seite als PDF heruntergeladen werden.
Begleitet wurde die Studienreise von Angeli Sachs, Bruno Heller, Janina Krepart, Heinrich Lüber und Miriam Schmidt-Wetzel
Mit Beiträgen von Lara Baltsch, Janus Boege, Noemi Brefin, Andi Breitenmoser, Mara Danz, Mara Djukaric, Caroline Glock, Claudia Heim, Emily Jourdan, Dafni Kalafati, Jonas Lendenmann, Vera Mauerhofer, Marilena Raufeisen, Stefanie Steinacher, Milos Stolic, Michèle Tratschin, Linda Walter, Jonas Wandeler und Wiebke Wiesner
Die gemeinsame Studienreise des Master Art Education führte vom 10. bis 13. April 2018 nach Berlin. 19 Studierende haben sich in dieser Woche intensiv mit Museen, Ausstellungen, künstlerischen Positionen, Projekten, Vermittlungsangeboten und Publikationsformaten beschäftigt, so dass sich für die drei Vertiefungen interessante Perspektiven eröffnen. Zudem war die Studienreise eine gute Gelegenheit zum Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen.
Begleitet wurde die Reise von Angeli Sachs, Bruno Heller, Eva Mackensen, Heinrich Lüber und Ruedi Widmer. Sandra Čubranović und Noemi Staub haben die Studienreise mit Texten und Zeichnungen dokumentiert. Ihre Dokumentation ist im unteren Bereich der Seite als PDF abrufbar.
Dienstag, 10. April – Jüdisches Museum Berlin
Die Studienreise beginnt mit einem ganztägigen Workshop im Jüdisches Museum Berlin. Léontine Meijer-van Mensch, Programdirektorin, thematisiert die Neuausrichtung der Institution hin zu partizipativen Strategien in der Museumsarbeit, einer Hinwendung zur Gegenwart sowie eine stärkere gesellschaftliche Rolle des Museums. Das Museum soll zu einem Ort für „Menschen mit Fragen“ werden. Die Themenausstellung „Welcome to Jerusalem“ ist der Versuch multiperspektivisch auf die „heilige Stadt“ zu blicken, was sich unter anderem an der künstlerischen Position von Mona Hatoum widerspiegelt. Der Libeskind Bau soll zukünftig vermehrt als Ort für zeitgenössische Kunst wahrgenommen werden, und Arbeiten wie der Licht- und Toninstallation „res·o·nant“ von Mischa Kuball einen Raum bieten.
Mittwoch, 11. April – Berlin Biennale, KW Institute for Contemporary Art, Coop-Campus, Schaubühne Berlin
Der zweite Tag beginnt im Sitzungszimmer des Büros der 10th Berlin Biennale, die im Juni eröffnet. Thiago de Paula Souza gehört zum kuratorischen Team und berichtet über das Konzept, die Ausstellungsorte und den Titel „We don't need another hero“. Im gleichen Gebäudekomplex befindet sich das KW Institute for Contemporary Art. Dort besuchen wir die aktuelle Ausstellung der Künstlerin Judith Hopf sowie eine Ausstellung zum Oeuvre von Trix & Robert Haussmann.
Am Nachmittag besuchen wir das Projekt Coop-Campus - Die Gärtnerei, das im Jahr 2013 mitten in Neukölln auf einem Friedhof begann. Initiiert von raumlabor berlin, Schlesische27 und dem Evangelischen Friedhofsverband werden hier zusammen mit Menschen, die auf verschiedenen Fluchtwegen Berlin erreicht haben, Fragen nach neuen Formen des Zusammenlebens gestellt und brachliegende Bereiche des Friedhofs beackert und bepflanzt. Vielen Dank an Andrea Hofmann von raumlabor berlin für die Einblicke.
Am Abend besuchen wir die Vorstellung „Inflammation du verbe vivre“ von Wajdi Mouawad in der Schaubühne Berlin, die im Rahmen des Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) stattfindet. Das Festival setzt sich in diesem Jahr mit dem Vergessen auseinandersetzt und versucht eine „Kunst des Vergessens“ zu entwickeln.
Donnerstag, 12. April – Monopol Magazin, Espace Diaphanes
Am dritten Tag werden wir von Janne Schumacher und Elke Buhr in den Redaktionsräumen des Monopol Magazin begrüsst. Die Studierenden stehen schlagfertigen und offenen Gesprächspartnerinnen gegenüber, die einen Einblick in die tägliche Arbeit in der Redaktion und die Positionierung des Magazins geben. Am Nachmittag schwärmen die Studierenden aus den drei Vertiefungen zu ihrem Individualprogramm aus, bevor sich alle wieder am Abend im Espace Diaphanes treffen, um den Book-Launch von „Scripted Culture. Kulturöffentlichkeit und Digitalisierung“ zu feiern. Ruedi Widmer und Ines Kleesattel präsentieren die Publikation und geben einen Einblick: „Von der DNA bis zur Robotersteuerung, (...) von der erzählten bis zur errechneten Zukunft – immer handelt es sich um Formen der »Geschriebenheit« von Geschichte und Geschichten.“ Das Buch wurde gemeinsam mit dem Ausstellungskatalog „Holy Shit. Katalog einer verschollenen Ausstellung“ und einer Spoken-Scripted Performance von Stefan Zweifel vorgestellt.
Freitag, 13. April - Good Friends
Am letzten Tag steht ein individuelles Programm der drei Vertiefungen auf dem Programm. Am Abend wird sich über die unterschiedlichen Erlebnisse der Studienreise im Restaurant «Good Friends» ausgetauscht.
Die gemeinsame Studienreise des Master Art Education fand auf Grund der aktuellen Situation in Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb der Schweiz statt. An insgesamt vier Tagen beschäftigten sich die Studierenden vor Ort mit der Konzeption von Museen und Ausstellungen, künstlerischen Positionen und Vermittlungsangeboten. In den besuchten Institutionen gaben Kurator*innen und Vermittler*innen vertiefende Einblicke in ihre Handlungsräume sowie ihre Aufgabenbereiche. Organisiert und begleitet wurde die Studienreise von Angeli Sachs und Bruno Heller.
Rückblickend hat die Studienreise offengelegt, wie zentral der gemeinsame Erfahrungsaustausch und die Ausstellungsanalyse im Raum für das Studium sind. Auch der Austausch zwischen Studierenden der drei Vertiefungen Curatorial Studies, Kulturpublizistik und Kunstpädagogik hat die Diskussionen inhaltlich bereichert.
Der Bericht zur Studienreise kann als PDF (siehe unten) heruntergeladen werden. Im Bericht werden die einzelnen Tage zusammengefasst. Die Vielstimmigkeit der Eindrücke wird anschliessend von den teilnehmenden Studierenden anhand von Fotos und Kurztexten über einzelne Kunstwerke, Objekte oder Ausstellungssituationen sichtbar gemacht.
Mit Beiträgen von Lara Baltsch, Kim Anni Bassen, Jamie Bernold, Fanny Frey, Beate Frommelt, Chiara Giardi, Caroline Glock, Desirée Hieronimus, Julia Hodel, Adelina Ismaili, Jonas Lendenmann, Jael Rappersberger, Marilena Raufeisen, Dominik Rogenmoser, Tobias Söldi, Milos Stolic und Cynthia Stucki.