Ausgehend von der Frage nach der musealen Darstellbarkeit und Reproduzierbarkeit historischer Aktionskunst und Performances stellt, Charlotte Sarrazin innerhalb ihrer Masterthesis die Frage, was Formen der «angemessenen» Ausstellung sein können. Ein Beispiel für eine solche künstlerische Arbeit bietet das Happening Fluids: Erstmalig 1967 errichtete der Künstler Allan Kaprow zusammen mit Freiwilligen Strukturen aus Eisblöcken an verschiedenen Orten in Los Angeles, USA und überliess diese danach sich selbst. An diesem konkreten Beispiel arbeitet Charlotte Sarrazin institutionelle und kuratorische Umgangsformen und Vorgehensweisen heraus und analysiert diese kritisch.
Das Ausstellungsprojekt «gejagt – gepflanzt: künstlerische Interventionen im Schlosspark Wädenswil» ist eine Kooperation zwischen Studierenden des Bachelor of Arts in Art Education und dem Verein Landart im Schlosspark Wädenswil.
Elf Studierende haben sich im letzten Semester des Studiums dem Gehölzgarten gewidmet. Sie haben den Pflanzenraum auf sein künstlerisches Potenzial hin untersucht und sind dabei insbesondere seinen Entstehungsbedingungen im vorletzten Jahrhundert auf den Grund gegangen. Damals haben Pflanzenjägerinnen und -jäger aus Europa ferne Länder bereist und Kostbarkeiten aus deren Flora zurückgebracht. Die meisten Bäume aus dem Schlosspark haben dort ihren exotischen Ursprung.
Entstanden sind elf Arbeiten, welche nicht nur im Park zu sehen sind, sondern auch über seine Grenzen in die Stadt hinausgreifen, als künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum oder unter Einbezug von Menschen der Stadt Wädenswil, die bei der Entstehung der Werke mitgewirkt haben. Wer nun aufmerksam durch die Stadt geht, kann einiges entdecken und mit etwas Glück sogar in das eine oder andere Werk miteinbezogen werden.
Hier vorgestellt werden die Arbeiten von Martina Tobler, Jonas Studach und Lorena Paterlini.
Jedes Museum hat heute einen eigenen Museumsshop. Die unterschiedlichsten Dinge und Werke werden in Museen gesammelt, erforscht und ausgestellt. Aber repräsentieren die Produkte, die in den Shops angeboten werden, auch die Inhalte der Ausstellungen oder Sammlungen? Die Studierenden gingen dieser Frage nach und entwickelten verspielte, provozierende, ironische und kontroverse Objekte und Produkte für die Shops ausgewählter Museen und Vermittlungsorte.
Zu recherchieren waren die kulturellen, sozialen, historischen, ökonomischen und ideologischen Aspekte des gewählten Museums. Durch Erproben von Designstrategien wie Transformieren oder Pimpen wurden Konzepte für brauchbare, absurde und auratisch aufgeladene Produkte, Gadgets, körpernahe Accessoires oder Kultobjekte entwickelt. Diese konnten nützlich sein, eine repräsentative Funktion für das Museum übernehmen oder auch Souvenir sein.
Nicht nur die Idee war entscheidend, sondern auch die Realisierbarkeit. Produkt- und Herstellerrecherchen sowie Kalkulationen waren Teil des Moduls. Der Fokus lag auf dem Entwurf, der Umsetzung und der Lancierung von Produkten in kleiner Auflage. Auch die Verpackung sowie die Art der Produktpräsentation im Hinblick auf die Besuchergruppen des Museums spielten dabei eine entscheidende Rolle, da sie den Kunden zum Kauf anregen.
Die in Handarbeit produzierten Kleinserien wurden erfolgreich zum Kauf angeboten in den Shops des Zoologischen Museums, des Museums Rietberg, des Schaulagers des Museums für Gestaltung, der Stadtgärtnerei und des Kulturama.
Wenn der Körper entblösst wird, werden sie sichtbar. Sie zieren unsere Bein- oder Fussgelenke, umkreisen unsere Taille, dekorieren unsere Brust oder unseren Rücken. Diese rotgefärbten, tief in die Haut eingepressten Spuren sind Rückstände abgelegter Körperzwänge.
«Körperzwänge» widmet sich dem weiblichen Körper, seiner Zurichtung und seiner fotografischen Repräsentation. Das schonungslose Sichtbarmachen von Druckstellen abgelegter Kleidung zeigt den durch Idealvorstellungen gezeichneten Körper und hinterfragt damit die gesellschaftliche Norm. Die ungewohnte Darstellungsweise von Weiblichkeit lässt neue Sichtweisen und Untersuchungen zu und präsentiert Körperlichkeit und Verletzlichkeit in ungeschönter Direktheit.
Eine filmische Dokumentation über zwei Frauen, welche sich in den Iran aufmachten, um eigene Vorurteile über das Leben im Mittleren Osten zu überprüfen. Vorurteile, die aus häufig einseitiger, schleierhafter Berichterstattung und aus Unwissenheit entstanden.
Der Fokus des Filmes liegt auf den persönlichen Erlebnissen der beiden, die sie in einem Land sammelten, in welchem die Verschleierung Gesetz ist – sogar für Touristinnen. Wie gehen sie damit um? Was für Frauen treffen sie an? Was erleben sie in einem Staat, der angeblich von Zensur und Kontrolle bestimmt ist?
Ihre Reise quer durch den Iran bringt die beiden Frauen zu spannenden Menschen, an unbekannte Orte und zur Erkenntnis, dass der Schleier sich nicht auf die Schnelle lüften lässt.
Formen, staunen, zeigen … Wie werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Sprache, Gestik und Mimik in ihrem gestalterischen Tun unterstützt? Welche künstlerischen Strategien lenken das Vorgehen der Vermittlung? Wie wird Materialerfahrung erlebt und inszeniert? In den drei Videoepisoden wird diesen und anderen Fragen zum Dachthema «Gestalterische Prozesse» nachgegangen.
In drei Videoclips gibt das Sichtfenster der Bachelorvertiefung Ästhetische Bildung und Soziokultur einen Einblick in den aktuellen Diskurs der Lehre und der Vermittlung von Kunst und Design. Die Episoden geben Einblick in explorative Recherchen, ästhetische Zugänge, Begleitformen und Schnittstellen zwischen Soziokultur und Vermittlung der Art Education. Entstanden sind die dokumentarischen Videoaufnahmen in vier Praktika.
Weiche Formen, betonhart. Statiq ist eine Outdoor-Möblierung und setzt sich aus zwei unterschiedlichen Sitzelementen zusammen, dem Statiq Chair und dem Statiq Stool. Durch die Vervielfachung der Elemente kann Statiq zu einer Sitzlandschaft erweitert werden und eignet sich daher insbesondere für öffentliche Parks und Plätze.
Die vermeintlich weiche, lebendige Form und textile Oberfläche vermittelt den Eindruck eines bequemen, gefalteten Kissens. Bei näherem Betrachten und spätestens bei der ersten Berührung wird klar: Statiq ist betonhart! Mit dieser Strategie der Täuschung und Irritation erlangt das Produkt ein einzigartiges Erscheinungsbild.
Statiq besteht aus dem Material Concrete Canvas und eignet sich durch die witterungsbeständigen und belastbaren Eigenschaften besonders für den Aussenbereich.
Das Projekt Statiq wurde mit dem Förderpreis der ZHdK ausgezeichnet.
Im Fokus dieser interaktiven Ausstellung stehen einerseits physikalische Phänomene und darauf basierende Technik: Technische Wunderwelten.
Andererseits verweist jedes der fünf Werke auf ein Problem oder Thema, welches die Welt gerade beschäftigt: Technically Blunderworlds (engl.: Eigentlich verpfuschte bzw. fehlerhafte oder kaputte Welten).
Ein Projekt für den Zukunftstag 2015, durchgeführt im Rahmen des Moduls «Mensch Möbel»,
Grundlagenmodul Profil Design, 1. Semester, BA Art Education
14 Studierende
2 Gruppen mit je 30 Kindern von 8 bis 14 Jahren
2 x 1 1/2 Stunden
800 m Fichtenlatten 20 x 44 mm
40 Fichtenplatten 500 x 2000 mm
2000 Schrauben
20 Akku-Bohrschrauber
20 Japansägen
Die Studierenden machten sich im Modul «Mensch Möbel» über den Modellbau mit den Grundregeln der Statik vertraut. In der Kaskadenhalle bauten sie anschliessend die Grobstruktur einer Brücke und eines Turms und begleiteten am Zukunftstag zwei Gruppen mit je 30 Kindern, die das Bauwerk ausbauten und erweiterten.
Grundlagenmodul Profil Medien, 1. Semester
Das Toni-Areal als Bühne und Plattform, Kontext und Aktionsraum, Hintergrund und Quartier: Wir erkunden die neue Umgebung mittels Fotografie, suchen und kreieren Handlungsanweisungen in der Architektur und eignen sie uns an. Wir reagieren performativ auf Vorhandenes und agieren in (halb-)öffentlichen Räumen. Wir setzen Zeichen, um Bedeutungen zu verstärken, zu verzerren oder zu verwandeln, um zu erzählen, zu erinnern und Neues zu erschliessen. Dabei gilt es, die persönliche gestalterische Haltung zu reflektieren sowie mediale und künstlerische Strategien bewusst einzusetzen.
Vernissage: 21. September, 11 Uhr Shedhalle, Rote Fabrik, Seestrasse 395, 8038 Zürich Mit: Martina Baldinger, Stefan Baltensperger, Kamran Behrouz, Patrick Cipriani, Bettina Diel, Mo Diener, Cédric Eisenring, Aurèle Ferrier, Gina Folly, Barbara Hauser, Karin Hueber, Alejandra Jean-Mairet, Anna Jurczak, Sandra Knecht, Banu Narciso, Kika Nicolela, Bálint Rádóczy, Roland Regner, Gaël Sapin, Nicole Schmid, David Siepert, Lena Maria Thüring, Louise Walleneit, Olivia Wiederkehr, André Willimann Die Master Fine Arts Degree Show 2014 wird von Alexandra Blättler kuratiert und findet nach 2010 und 2011 zum dritten Mal in den Räumen der Shedhalle statt. Im Kontext der Ausstellung sind eine Reihe von öffentlichen Führungen sowie weitere von den MA-Studierenden organisierte Veranstaltungen geplant. Zur Eröffnung erscheint eine unter Mitarbeit der Studierenden gestaltete Publikation mit einem Text des Kunstkritikers Prof. Jan Verwoert (Kunstakademie Oslo), eine Einführung zur Ausstellung der Kuratorin Alexandra Blättler und einem von Daniel Morgenthaler (Kurator am Helmhaus Zürich und freischaffender Journalist) moderierten Gespräch zu Themen wie Nachhaltigkeit solcher Diplomschauen oder die Anzahl KünstlerInnen, die eine Gesellschaft braucht. Am Gespräch nahmen Jelena Delic (Visuelle Künste, Pro Helvetia), Thomas Haemmerli (Filmregisseur und Autor) Riikka Tauriainen (Künstlerin und Master-Abgängerin) und Sabine Schaschl (Direktorin Haus Konstruktiv) teil. Zum ersten Mal werden ausserdem in der Publikation drei exemplarische schriftliche Diplomarbeiten der Absolventinnen Cédric Eisenring, Banu Narciso und Florian Wegelin präsentiert.