Über bedarfsgerechte Planung von neuen Lehr- und Lernorten in der Weiterbildung. Eine systemische Annäherung im Kontext von Strategic Design und Innenarchitektur.
Die Autorin und Innenarchitektin dieser Arbeit nimmt sich vor, strategisches Design in die Gestaltungsprozesse von Lehr-, Lern- und Arbeitsräumen zu implementieren. Zunächst entwickelt sie einen prototypischen Lösungsansatz zur bedarfsgerechten Gestaltung neuer Räumlichkeiten. Ein Mandat des Instituts für Angewandte Psychologie (IAP) der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW erlaubt ihr sodann, diesen Ansatz zu testen: Aus der Anfrage für eine Raumumgestaltung wird rasch ein Raum- und Kulturwandelprozess, der Lehrende und Teilnehmende umfasst. Als Resultat legt sie Nutzungsszenarien für die Pilotfläche vor sowie einen Bestuhlungs-Planungshilfe für Dozierende, Facility Management und Studierende. Die Autorin zeigt: Strategisches Design kann verschiedene Nutzer:innen befähigen, Raum eigenständig zu gestalten, dadurch zukunftsorientierte Erwachsenenbildung zu ermöglichen und das Gemeinschaftsgefühl zu steigern.
Folge 3: An Kapitalismus musst Du nicht glauben. Er ist einfach da.
Die 70er: In diesem dritten Teil prallt der Aufschwung im Bauwesen auf die Ausbürgerung Wolf Biermanns und den darauffolgenden Künstler*innen-Exodus. Unter dem Slogan «Paläste für die Arbeiterschaft» wurden im dritten Jahrzehnt der DDR zahlreiche Quartiere und teils ganze Städte aus dem Boden gehoben, darunter auch Halle-Neustadt, eine Stadt in der zu Spitzenzeiten über 90’000 Einwohner*innen lebten. Während Städte ausgebaut wurden, baute die DDR-Führung das Recht auf freie Meinungsäusserung ab. Zunehmende Repression waren die Folge, darunter auch die des Liedermachers Wolf Biermann.
Die dreiteilige Arbeit entwickelte sich aus dem Bedürfnis heraus, die japanische Fesselkunst Shibari sowohl künstlerisch wie auch gesellschaftlich zu untersuchen. Die Installation repräsentiert ein reales Set-Up, das zur Shibari-Praxis genutzt werden kann. Die Betrachter:innen sind eingeladen, darin zu verweilen und über die Kopfhörer Interview-Extrakten von Menschen zu lauschen, die in der Schweizer Rope-Community aktiv sind. Die digital illustrierten Seile spielen mit der Andeutung und Weglassung des Körpers.
Das Zusammentreffen der informellen Interviews, der begehbaren Installation und der minimalistischen Zeichnungen soll die Fantasie anregen und den Betrachter:innen eine intime Erfahrung ermöglichen.
Flüchtige Bilder, ein Duft, ein Wort, ein Blick – was bedeutet Heimat? Ist es dein Hund, der sich nach einem anstrengenden Tag an dein Bein kuschelt? Ist es der Weg zur Schule, den du als Kind gegangen bist? Ist es die Stimme deiner Mutter, in einer Sprache, die du nur fühlen, aber nicht verstehen kannst? Ein Geräusch, eine Berührung, eine Empfindung? Wo ist Heimat?
In «Roots, Relations, Recollections» gehen die Projektbeteiligten diesen Fragen nach und konzentrieren sich dabei auf die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Menschen mit asiatischem Hintergrund, die in Zürich leben. Einige von ihnen sind nach Zürich eingewandert, um hier zu arbeiten oder sich auszubilden, andere haben einen asiatischen Elternteil, und wieder andere haben Familien, die wegen des Krieges in die Schweiz geflohen sind. Wenn unsere Gesellschaft fragt, wie viele Asiat:innen in der Schweiz leben, möchte das Projektteam fragen, «wann» und «wer»? Sie sprechen damit von Individuen und Gemeinschaften, nicht von Punkten auf einem Diagramm.
In der Schweiz werden die asiatischen Kulturen immer noch durch den sogenannten weissen Blick wahrgenommen. Das Projektteam ist der Meinung, dass es höchste Zeit ist, Menschen mit interkulturellem Hintergrund zu Wort kommen lassen. Sie fragen sich selbst: «Sind wir bereit, authentische Erfahrungen zu teilen und uns auf andere einzulassen? Sind wir bereit, Zeugnis abzulegen, zu präsentieren, statt zu interpretieren?» Gemeinsam wird versucht, sich in die Nähe jeder Person zu begeben. Dabei sprechen sie weder «über» noch «für» sie. Ebenso sind die Projektbeteiligten bereit, sich mit mehreren Antworten auf eine scheinbar einfache Frage auseinanderzusetzen: «Wo ist Heimat?» Diese Fragen strukturieren das Gespräch. Die Projektbeteiligten erkennen ihre Fremdheit an und begegnen dem Anderssein mit Aufrichtigkeit, Gleichheit und Respekt.
Gesammelt werden Erfahrungen, Erinnerungen und Erlebnisse von Menschen. Das Projektteam taucht ein in die Zwischenräume zwischen dem Sichtbaren und dem Hörbaren. Der Schwerpunkt liegt auf der Produktion von Videos aus den Fragmenten, die in den verschiedenen Gesprächen gesammelt werden. Die Filme bilden Collagen aus Klängen, Poesie, Aufnahmen, Musik, Worten und Bildern. Anhand mehrerer Videoinstallationen wird die kollaborative künstlerische Arbeit in gleichzeitigen Videoprojektionen präsentiert.
NEST ist ein vom Departement Kunst & Medien initiierter Ausstellungsraum innerhalb des Gebäudes der Zürcher Hochschule der Künste. Der Kurator Gabriele Garavaglia will einen osmotischen Austausch zwischen ausserhalb und innerhalb der Schule aktivieren, indem er in einer Reihe von Gruppenausstellungen Arbeiten relevanter professioneller Künstler und herausragender Schüler zeigt.
Die erste Ausstellung mit dem Titel «Room of Requirement» fand vom 15. Dezember 2018 bis 15. Februar 2019 statt und umfasste Werke von Valentin Carron, Gina Folly, Chiara Clark Siravo, Sitara Abuzar Ghaznawi, Miriam Laura Leonardi, Lorenza Longhi, Matthew Lutz-Kinoy, Mohamed Almusibli, Karolin Brägger, Hanne Lippard, Costanza Candeloro.
Curated by 4th Existence, Room of Requirement, is the inaugural show of NEST at Zurich University of the Arts.
The Room of Requirement is a replica of a very ordinary classroom setting in which the works of eleven artists have been installed: an intersection of students, former students, teachers and researchers, from inside and outside the school. Together, they trigger that daily scenario, creating an augmented interior space that seems to accommodate a number of extraordinary practices.
The concept of a Room of Requirement refers to the legendary room described in Harry Potter fantasy novels, an invisible space which materializes only in times of great necessity. The room contains anything people need in that specific moment, becoming a place of meeting, exchange, and training against an oppressive force.
In this version of the room we find a series of recreational bells for animals in captivity, a metal board, three ceramic babies sleeping on tatami, a list of worlds of fire, a trash bag filled with paprika chips, two customized tables with information to remember, two chairs in a dress, the voice of a woman talking forwards and backwards, a semitransparent piece of burned paper used perhaps to practice on with a magic wand, two scarabs with melted heads, a short essay about hidden education.
On this occasion, the idea of the Room of Requirement works on a metaphorical level in order to remark on its potential. As Costanza says in her essay: <>.
Leuchtende Linien werden zu 3-dimensionalen Körpern im Raum. Die Besucher sind eingeladen durch die 3-dimensionale Raumzeichnung zu gehen und so den architektonischen Raum neu zu erleben. Je nach Standpunkt und Perspektive eröffnen sich ganz neue Räume, Zwischenräume und Formen mit zum Teil skulpturalen Wirkungen.
Diese filigrane und minimalistische Inszenierung von schwebenden Linien im Raum wirkt durch das Leuchten der Elektroluminesz-Drähte lebendig, aber gleichzeitig auch beruhigend und lädt zum Nachdenken an, was Räumlichkeit ist und wie wir Raum wahrnehmen.
Rechteinhaber/in
Farb-Licht-Zentrum / ZHdK
Es sind keine Metadaten zu diesem Kontext bereitgestellt.
Ausgangspunkt der Masterthesis sind erste eigene Unterrichtserfahrungen und ein hier wahrgenommener immenser Bewegungsdrang, der sich bei einigen Schüler_innen zeigt. Die Arbeit untersucht die Phänomene dieses Bewegungsdrangs und der (motorischen) Unruhe und stellt die Frage, welches künstlerisch-pädagogische Potential darin verborgen liegt und welche (künstlerischen) Handlungsfelder sich daraus möglicherweise erschliessen lassen.
Die Themen der Bewegung, des Bewegungsdrangs und der (motorischen) Unruhe werden aus entwicklungspsychologischer und lernwissenschaftlicher, sowie aus sozialwissenschaftlicher und kunstpädagogischer Perspektive beleuchtet. Es eröffnet sich so Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit der Institution Schule, aber auch mit der eigenen Rolle als Lehrperson. Den Unterricht aus und mit der (motorischen) Unruhe zu gestalten, bedeutet dabei, Hierarchien zu reflektieren, neue Unterrichtsformen zu entdecken, Freiräume aufrecht zu erhalten und selbst unruhig zu bleiben.
Mentorierende:
Bernadett Settele
Prof. Heinrich Lüber
BIOGRAFIE
Ich wurde 1997 in Grabs (Schweiz) geboren und in Rapperswil-Jona (SG) aufgewachsen. Nach dem Gymnasium studierte ich zwei Jahre lang Theaterwissenschaft in Bern und absolvierte danach die Schauspielausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste. Im Studium entdeckte ich mein Interesse an Improvisation und der Entwicklung eigener Texte und Stücke (zuletzt ‚Ein Stück über Liebe von zwei Menschen‘). Zudem stand ich im letzten Jahr für diverse Kurzfilme vor der Kamera (zuletzt ‚Motel Molotov‘). Seit der Spielzeit 2022/23 bin ich Ensemblemitglied am Theater Lindenhof.
Theater (Auswahl)
2023
4.48 Psychose (Sarah Kane)
Theater der Künste, Regie: Julián Ignacio Garcés, Rolle: Performer
Woyzeck (Georg Büchner)
Theater Lindenhof, Regie: Edith Ehrhardt, Rollen: Woyzeck, Doktor, Tambourmajor
2022
QUIZOOLA! (Tim Etchells, Forced Entertainment)
Theater Lindenhof, Regie: Johannes Schlecker, Rolle: Performer
Ein Stück über Liebe von zwei Menschen
Theater der Künste, Eigenarbeit/Diplomarbeit mit Sophie Eglin
Antigone (Darja Stocker)
Theater Winkelwiese, Regie: Julia Skof, Rolle: Performer
jedermann (stirbt) (Ferdinand Schmalz)
Theater Lindenhof, Regie: Hartmut Wickert, Rolle: Teuflisch gute Gesellschaft
Drei Schwestern (Anton Tschechow), Regie: Éva Patkó, Rolle: Nikolai Lwowitsch Tusenbach
2019
Ich bin nicht menschlich, Theater 111 St. Gallen, Regie: Anne Meyer, Rolle: Hannes der Zweite, ein humanoider Roboter
2018
KRABAT (Freilichtspiel), Produktionsgruppe Keller’s Feder, Regie: Simon Keller, Rolle: Kubo
Lenz, Junge Bühne Bern, Leitung: Marcel Leemann und Christoph Hebing, Rolle: Lenz
Film (Auswahl)
2021
RUNWAY (short film, Director: Urša Kastelic, Role: police officer
SUNSHADES (Musikvideo Catalyst), Regie: Linus von Stumberg, Rolle: Anthony
STUNTMAN TOM (Kurzfilm), Regie: Till Gerber, Rolle: Oberbeleuchter (Nebenrolle)
DER PROTAGONIST (Kurzfilm), Regie: Dominic Curseri, Rolle: Nathan (Hauptrolle)
Bluetwert (filmischer Monolog), Regie: Stefan Jäger, Rolle: Aaron
SEELAND (Kurzfilm), Regie: Manuel Seiler, Rolle: Sohn (Hauptrolle)
Sprecher (Auswahl)
2021
DAS MIT DE ZOE, SRF-Hörspiel-Serie, Regie: Reto Ott, Rolle: Luca (Hauptrolle)
Monte Verità – Der Rausch der Freiheit (Spielfilm), Regie: Stefan Jäger, Rolle: Unsichtbare Stimmen
2020
es chunt, SRF-Hörspiel, Regie: Luca Vincenzi, Rolle: Marco
DIPLOMAPROJEKT
Ein Stück über Liebe von zwei Menschen
Was bedeutet es einem Gefühl, so gross, einen Raum zu geben? Wie über Gefühle sprechen? Wie kriegst du eine Vorstellung von dem, was ich empfinde? Wie kann ich für mich sprechen?
Wir sehen es als notwendig, dass wir Liebe und lieben neu erfinden. Wir wollen uns von diesen festgeschriebenen Rollenbildern und diesen eng zugeschnittenen Rollenmustern verabschieden. Wir wollen ausbrechen aus dem Konstrukt Liebe, mit dem wir schon zu viele Jahre grossgeworden sind. Wir wollen lernen, richtig zu lieben! So wie wir lieben wollen!
Mit unserer Performance „Ein Stück über Liebe von zwei Menschen“ wollen wir in ein Miteinander gelangen. Wir sprechen für uns und aus unseren persönlichen Erfahrungen heraus und versuchen so, uns anderen Menschen zu öffnen, ehrlich unsere Ängste und Schamgefühle zu kommunizieren.
Wir denken, dass wir als Künstler: innen wie als Menschen Haltungen zu einem Thema nur in der Begegnung, in der Auseinandersetzung, im Konflikt mit anderen Haltungen entwickeln können. Wir ermutigen das Publikum durch die hergestellte Situation sich hier und jetzt zu entscheiden, anders auf die Situation zu reagieren als es vielleicht für gewöhnlich tut.
Die Einstellung anhand einer gewaltfreien, emphatischen und offenen Kommunikation Theater zu schaffen, Geschichten neu zu erzählen und ein Thema, so universell, zu erforschen, ist uns ein grosses Anliegen.
Sarah ist schwanger und möchte dies ihren Eltern am Weihnachtsfest mitteilen. Die Nachricht möchte sie in Form alter Familienvideos von sich überbringen. Als sie mit den schwierigen Beziehungen, die in der Familie seit jeher herrschen, konfrontiert wird, wird sie zunehmends unsicherer.