Die vorliegende Masterthesis ist eine Theoriearbeit im Feld der Medienwissenschaften, die sich mit der Ästhetik des Schirms beschäftigt. Gemeint ist hier nicht der Bildschirm, sondern die Medialität des Bildschirms oder allgemeiner: die medialen Bedingungen alles Bildlichen. Der vorgeschlagene Schirm-Begriff deckt sich in etwa mit dem, was écran und screen im Französischen bzw. im Englischen bezeichnen. Der Schirm ist ein flüchtiges Phänomen. Er entgeht leicht unserer Aufmerksamkeit, weil er sich im medialen Vollzug entzieht. Schwankend zwischen konkretem Objekt und abstraktem Begriff, ist sein Status unklar. Die Untersuchung folgt deshalb folgender These:
Trotz verschiedener medienteleologischer Theorien, die im Zuge der technologischen Innovation im 20. Jahrhundert die Auflösung des Mediums prophezeiten, behauptet sich der Schirm als ein widerspenstiges Stoffliches, das fest im Bereich des Sinnlichen verankert ist. Um dies zu zeigen geht die vorliegende Untersuchung den chiastischen Darstellungsmodalitäten des Mediums nach. Als theoretische Bezugsrahmen dienen ihr Aisthesis und negative Medientheorie. Darüber hinaus sucht die Arbeit mittels performativer Strategien jenen untilgbaren Rest auszustellen, welcher die Schirmoberfläche stets durchscheint.