M: "Made of Steele" handelt von Sehnsucht?
L: ... von Gefühlen in Zeiten des Kapitalismus.
M: ... von einem jungen, unschuldigen Mädchen, das auf den dunklen Prinzen trifft.
L: ... und dabei ihre dunkle Begierde entdeckt.
M: Also nicht sofort. Erst ist sie schockiert.
L: Er aber auch.
M: Sie ist noch Jungfrau.
L: Aber dann kommt der Sex. Und er fickt sie – hart.
M: Sie verlieben sich.
L: Es geht um die erotische und alltägliche Rollenverteilung in einer modernen Liebesbeziehung.
M: Um Anastasia Steele und Christian Grey.
L: Um Fiktion.
M: Um uns.
L: Wir sind «Der grosse Tyrann».
Applaus.
Was für künftige Szenarien können für die Modeindustrie im Jahr 2040, basierend auf aktuellen Veränderungen und Trends, erstellt werden?
Mode ist aus der Mode. Die Beschleunigung des Prozesses, Kollektionen zu entwerfen, hat zu einer Stagnation der Kreativität in der Modeindustrie des Westens geführt, der es versäumt hat, mit den neusten Entwicklungen Schritt zu halten: Kundenspezifische Produkte, Nachhaltigkeitsprinzipien und digitales Networking zwingen das System, sich neu zu erfinden. MADE IN 2040 untersucht sowohl Trends als auch Innovationen und überträgt sie in die Zukunft. Unter Verwendung explorativer Szenarios beschreibt das Projekt Visionen für morgen: Wird die Modeindustrie schnell, funktional, gesund, kundenspezifisch, digital, langsam sein? Der vorausschauende Bericht MADE IN 2040 bereitet in der Modebranche tätige Berufsleute für langfristige Entwicklungen vor und regt die Diskussion über die Zukunft der Mode an – sind Sie prêt-(à-porter) für die Zukunft?
Das Leben ihrer Oma war seit jeher faszinierend für Jasmine Jacot-Descombes. Als Kind fand sie es lediglich amüsant, dass sie ihr das Stehlen beibrachte oder ab und an aus dem Land flüchten musste, in späteren Jahren faszinierte sie die Dreistigkeit ihrer Oma gleichermassen, wie sie sie abstiess.
«Ist meine Oma ein böser Mensch?» Jasmine Jacot-Descombes war schon immer hin- und hergerissen zwischen Faszination und Abscheu um die Geschichten über ihre Oma. Was ist ihr wahrer Kern? Der Kurzfilm versucht diese Frage zu beantworten und zu definieren, was aus einem Menschen einen bösen Menschen macht.
Der Film MADAME CHARLOTTE entstand im Rahmen der Diplomarbeit von Jasmine Jacot-Descombes an der Zürcher Hochschule der Künste im Jahr 2020. Sie führte über einem Dutzend Interviews, unter anderem mit Charlottes Angestellen in Kpalime, Verwandten und Bekannten von ihr.
Sie recherchierte aber auch über «das Böse» und sprach mit einem evangelischen Pfarrer sowie dem Oberarzt der Psychiatrie. All diese Hintergrundinformationen halfen ihr, die Art von Charlotte so getreu wie möglich nachzuzeichnen.
Koproduziert von SRF Schweizer Radio und Fernsehen
Aufgrund der aktuell angespannten politischen Lage in Polen reisen Mutter und Tochter zurück. Die beiden haben vor, ihrem Heimatland endgültig den Rücken zu kehren. Sie wollen die Grossmutter überzeugen alles zu verkaufen und in die Schweiz mitzukommen. Die patriotische, alte Frau stellt sich jedoch quer. Währenddessen identifiziert sich ihre Enkelin zunehmend mit ihrem Herkunftsland.
Das Künstlerduo Indergand&Rauber gründete im Rahmen eines dreimonatigen Atelier-in-Residence Aufenthalts in Thalwil (ZH) einen Verein, welcher sich zum Ziel setzte, die Thalwiler Kulturproduktion zu erforschen und diese mittels künstlerischer Aktionen und Workshops zu thematisieren. Art in Thalwil! verband eine konzeptuell-künstlerische Herangehensweise mit partizipativen Strategien. Das Projekt wurde auf www.artinthalwil.com online dokumentiert und inszeniert.
Ziel der vorliegenden Masterthesis ist die Befragung der Produktion und Reflexion der projektinhärenten Machtverhältnisse, die im Verlauf eine immer dominantere Rolle einnahmen, jedoch während der Durchführung aus zeitlichen Gründen nicht genügend reflektiert und thematisiert wurden. Die Thesis bezieht Theorien von Claire Bishop, Ulrich Bröckling, Michel Foucault und Bernadette Loacker auf konkrete Machtsituationen innerhalb des Projekts und führt damit eine erweiterte Analyse von Art in Thalwil! durch.
Nebst der direkten Form der Partizipation, die sich jeweils unmittelbar zu erkennen gibt, wurde in der Analyse eine zweite, durch gouvernementale Prozesse geprägte, indirekte Form der Partizipation etabliert: Durch das grosse Engagement des neu gegründeten Vereins Art in Thalwil! wurde auch nicht direkt am Projekt Beteiligten ThalwilerInnen ihr eigener Umgang mit Engagement gespiegelt. Sie begannen dadurch, gouvernementale Formen der Macht auf sich selbst anzuwenden. Diese Situation - sie war nur teilweise von Indergand&Rauber intendiert- löste ihrerseits eine spezifische Form gegenseitiger Beobachtung aus, für die Foucault den Begriff des Panoptismus prägte: Der Unterschied zwischen effektiver und selbst imaginierter Beobachtung war nicht mehr auszumachen, was grosse Unsicherheiten auf beiden Seiten auslöste, zu Spannungen führte und unabschliessbare Machtverhältnisse zeitigte.
Unternehmerische Strukturen und inszenierte Machtrelationen
Die Gründung eines Vereins ermöglichte Indergand&Rauber auf ganz grundsätzlicher Ebene ein Arbeiten vor Ort - durch die Anlehnung an unternehmerische Strukturen führte sie beispielsweise vor Ort zu einem Legitimations- und Machtgewinn - sie stellte das Projekt im gleichen Zuge aber auch stets auf die Probe, da sie zu panoptischen Formen gegenseitiger Beobachtung führte. Eine Möglichkeit, mit diesen Strukturen spielerisch umzugehen, fanden Indergand&Rauber in der fotografischen Inszenierung des Projekts, welcher in der Thesis eine selbstschützende Funktion attestiert wird: Art in Thalwil! inszenierte sowohl seine Repräsentanz als lokaler Verein, als auch die Partizipation selbst auf eine ironische Art und Weise. Durch die Aufforderung, Gesten der Partizipation zu wiederholen oder gezielt einzunehmen, wurde das Mitmachen selbst inszeniert und eine legitimierende Macht etabliert.
Die Analyse von Art in Thalwil! als eine Form der Aktionsforschung, bei welche der Autor gleichzeitig die Rolle des Künstlers, des Vereinsvorstands und des Forschenden einnahm, ermöglichte, die inhärenten Machtverhältnisse des Projekts mit einem vertieften theoretischen Blick als massgeblichen Teil des Projekts zu verstehen und auf eine produktive Art und Weise zu thematisieren.
21 Sätze – Sie erinnern mich an Situationen, in denen ich mich zu wenig gewehrt habe und die mich in einer Ohnmacht zurück gelassen haben. 21 Teller – Ich habe alle einzeln von Hand angefertigt, mit viel Mühe, damit sie schön werden. Jeden mit einem bestimmten Satz emotional aufgeladen, werde ich sie mit grosser Lust zerstören! Ich werde laut sein, einen Krach machen und die Teller symbolisch auf alle Menschen schmeissen, die mich in der Vergangenheit eingeschränkt, unterdrückt, objektiviert und damit nicht respektiert haben.
Mach keis Fass uf ist der Einblick in das Leben zweier Brüder, die nur noch sich selbst als Familie haben. Ein Jahr nach dem Tod ihrer Eltern, schliessen sie auf ihre ganz eigene Weise mit ihrer Trauer ab und lösen sich von der Vergangenheit.
Eine Produktion des Masters of Arts in Theater, Profil Bühnenbild
Gewalt und Verwundbarkeit
Ein poetischer Remix
Ein Tag in Zürich. Ein Tag im Leben von einem Ich und einem Du. Ein stetiger Dialog über die Genesis, den Vollzug des Individuums, die Abläufe des Alltags und das Verhältnis zwischen Ich und Du.
Ein Dialog, der um die Frage kreist: Kann unser Zusammensein anders aussehen? Ein Zusammensein, das die Verwundbarkeit des eigenen Körpers anerkennt und nach einem Leben strebt, das die extremste Form der Berührung, die Gewalt, ablehnt.
Mit Auszügen aus «Die Wellen»von Virginia Woolf, «Orlando oder das Geschlecht der Zeit» von Eva Meyer, «Corpus» von Jean-Luc Nancy, «Der Grosse Marsch» von Wolfram Lotz, «Hier» von Hilde Domin, «Gruppe 2» von deinwochenende.com, «Der Ganz-Andere» von Cattiva Maestra, und irgendwo hat es ein bisschen Robert Walser.
BIOGRAFIE
Franca Stengl (sie/ihr), geboren und aufgewachsen in Uster, arbeitet momentan als freischaffende Theaterpädagogin in verschiedenen Projekten in Zürich. Inmitten des Theaterpädagogik Studium hat sie das Dance Intensive Berlin absolviert um ihrer Leidenschaft für Tanz und Performance zu vertiefen. Sie arbeitet mit Schulklassen und spielt und konzipiert immer auch wieder in Kollektivarbeiten wie „how to eat pussy“ mit dem Mu$chi Kollektiv.
DIPLOMPROJEKT
Eine autofiktionale Auseinandersetzung mit dem Märchen «Schneewittchen»
Alles beginnt mit einem Wunsch.
Dem Wunsch, sich an der Verwurzelung in den eigenen Müttern zu freuen.
Wie geht das?
« Das ist meine
Tochter und sie ist
anspruchsvoll in
Beziehungen, weil
sie meistens Recht
haben will. „
« Das ist meine
Mutter und sie mag
Äpfel am liebsten
im Form von
Streuselkuchen. »
« Das ist
meine Oma, und das
schönste am Frau
sein, findet sie
Schwanger sein und
Kinder kriegen. »
Drei Frauen, drei Generationen, eine Familie begegnet sich auf einer
Bühne und verhandelt mit dem Märchen «Schneewittchen» ihre Beziehungen
zu sich selbst und zueinander.
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Was weiss ich, was der Spiegel nicht weiss?
Auf wieviele Arten können wir einen Apfel essen, ohne uns an ihm zu
vergiften?
Und: Wie und mit wem feierst Du das Leben am liebsten?
MITWIRKENDE
Konzept: Franca Stengl
Spiel: Barbara Stengl, Franca Stengl, Franziska Dunford
Musik & Spiel: Sabrina Sovilla
Outside Eye: Alina Immoos
Coach: Mira Sack
Speziellen Dank an: Daria Thüringer, Mara Bonato, Anna Linke, meine Mums
Es herrscht ein Unbehagen den grossen Emotionen gegenüber. Sie lassen uns nervös kichern, bevor wir sie lässig als Kitsch abtun. Aber die Emotion ist ein Motor. Eine bewegende Kraft die Veränderung vorantreibt, ob politisch oder privat.
Ein Versuch, grosse Emotionen zu rehabilitieren und eine Alternative zu ihrer wieder aufkommenden Instrumentalisierung in Form von Angst und Hass zu bieten. Eine Untersuchung der Konventionen und Klischees ihrer Darstellungen. Licht, Schatten, Oper, Pathos und eine lebensgrosse Puppe.
Wie kann Ereignisdesign auf eine gesellschaftliche Werthaltung in Bezug auf Fleisch einwirken?
Ressourcenverknappung und technischer Fortschritt wird den Fleischkonsum verändern. Geprägt durch unsere gesellschaftliche Werthaltung akzeptieren wir manche Entwicklungen, andere lehnen wir ab. Die neue Herausforderung im Umgang mit unserer Ernährung: Mmh! oder Hmm? In dieser Arbeit wird die Werthaltung zu Fleisch mittels Ereignisdesign untersucht. Iterative, gestalterische Experimente dienen zur Datenerhebung. Es wird überprüft, ob und wie mit Ereignisdesign auf die kulturelle Konditionierung eingewirkt werden kann. Aus den Untersuchungen resultiert die MMHorHMM Future|Meat|Gallery, eine Meinungsbildungsplattform, auf der man durch eine körperlichsubjektive Erfahrung zukünftigen Fleischkonsum und Esskultur spielerisch reflektiert und über Alternativen nachdenkt.