Das dramatische Bild weckt Erinnerungen an die Frühzeit der Fliegerei. Das zwischen Zeppelin und Rauchfahne changierende Inflatable wird durch den von der rechten Bildseite herwehenden Wind nach links gedrückt. Solches Verhalten wurde im Wright Brothers Wind Tunnel am MIT getestet, bevor das Projektteam wagen konnte, ein derart komplexes Projekt zu realisieren.
Das Bildschirm"foto" zeigt eine Ansicht aus Apple Maps, bei der Daten von Höhenmessungen mit Daten digitaler Fotografien verbunden wurden. Auf der spiegelnden Hülle von A. Kapoors 'Cloud Gate' erscheint ein weiteres Bild, diesmal von der zurückspiegelnden Stadtlandschaft. Das Bildschirm"foto" lädt ganz unabsichtlich und daher umso verlockender dazu ein, über das Verhältnis von Bild und Modell sowie über die Verschachtelung von Bildern in Bildern nachzudenken. (rw)
Die Konstellation aus Windkanal, Modell und Person ist geradezu typisch. Sie erzählt von der Besonderheit des Orts, von der Grösse des Modells und vom Interesse, das diesem entgegengebracht wird. Dieses Bild wurde aus hunderten ähnlicher Exemplare ausgewählt, um diesen Sachverhalt zu verdeutlichen – im Sinne der Binsenweisheit, dass man nicht durch jede Pfütze laufen müsse, um zu wissen, dass es geregnet hat. (rw)
Die Besonderheit des Raumes sowie seine Grösse werden durch Personen im Bild verdeutlicht. Sie fungieren in einer vergleichbaren Weise wie die "Small Men" in Architekturmodellen.
Das Bild bringt eine andere Vermessung eines Modells vor Augen, als dies üblicherweise bei Fotos von Modellen in Windkanälen der Fall ist. Während dort das Modell mittels des Windes gemessen wird, erfolgt dasselbe hier durch einen Messstab. Das Modell wird für die nachfolgende Windmessung vorbereitet. Im Bild ist mit dem Messtab eben jene Skala, die für die Frage nach der Skalierung eines der zentralen Objekte darstellt. (rw)
Rechteinhaber/in
Office of War Information Collection, Library of Congress
Predock modelliert freilich aus blanker Zeitnot im Flugzeug. Man könnte sich den Vorgang aber auch als ein Happening vorstellen, bei welchem die Gemeinsamkeit zwischen dem transitorischen Ereignis des Modellierens mit jenem des Fliegens thematisiert wird.
Die gleichmässig angeordneten Elemente auf dem Boden dienen zur Erzeugung einer normierten und dadurch für standardisierte Messungen geeigneten turbulenten Grenzschicht. Diese tritt bei Wind über jedem Gelände auf und muss im Windkanal künstlich erzeugt werden, wenn etwa ein Stadtmodell getestet werden soll. Die gleichmässig angeordneten Elemente spielen eine vergleichbare Rolle wie die Gleichrichter, mit denen die Luft vor der Testsektion homogenisiert wird. Das Bild macht die Normierung des Windes durch eine Art Normierung des Blicks sinnlich greifbar. Vor dem regelmässigen Muster wird jede Abweichung sofort sichtbar, verortbar und bewertbar. Raster, Zentralperspektive, Wind und Modell befinden sich im intensiven ästhetischen Zusammenspiel. (rw)
Das Atomium ist ein Large-Scale Model von einem anderen Large-Scale Model, nämlich dem sogenannten Kugel-Stab-Modell einer Eisen-Kristallstruktur. Das Atomium ist 165-Milliarden mal grösser als die atomare Struktur, aber es verweist vorerst nicht direkt auf diese, sondern auf ein anderen Modell. Es gibt freilich auch ein Modell des Atomiums, hier Small-Scale Models, die das Ende einer noch längeren Verweiskette darstellen. Auf diese Weise lassen sich mit Modellen Kompositformen erzeugen, etwa in Form von Ketten, Kreisen, Trauben, Wolken usw. (rw)
Zwei Herren betrachten das Modell der Avon Power Plant im Windkanal. Einer schaut von draussen in die Testsektion hinein, der zweite befindet sich darin, direkt neben dem Modell, und wird daher ebenso vom Wind überstrichen wir das Modell, das er betrachtet. Innen und Aussen des Bedeutungs- und Messraums Windkanal werden auf diese Weise visuell thematisiert und in wünschenswerter Komplexität greifbar. Der Rauch dient hier nicht zur Messung von etwas anderen, sondern seiner selbst. Der Raster im Hintergrund macht die verschiedenen Testdurchläufe vergleichbar.
Hier sieht man, zum Teil zumindest, einen Modelltyp, der sich vorderhand von künstlerischen, wissenschaftlichen und architektonischen grundlegend unterscheidet. Das Modell B777-300 von Boeing dient nicht in erster Linie oder zumindest nicht offiziell der Planung, dem Test oder der Forschung, sondern ist aus einem anderen Grund ein Modell: Durch die Benennung eines solchen Objekts als Modell wird das Augenmerk vom individuellen Objekt weg und auf das Vorbild gelenkt. Jedes nach diesem gebaute Flugzeug wird als Modell B777-300 bezeichnet, womit der Eindruck erweckt wird, dass zwischen den verschiedenen Intanziierungen des Modells, also zwischen verschiedenen Flugzeugen, kein relevanter Unterschied bestehe. Es handelt sich hier um eine versteckte Idealisierung, da sich die verschiedenen Flugzeuge desselben Typs durchaus voneinander unterscheiden, und zwar nicht nur aufgrund unterschiedlicher Kundenwünsche, sondern auch in der Charakteristik ihrer Flugverhaltens und der Art und Weise, wie sie sich für den Plioten anfühlen. Modellbegriffe wie dieser sind interessant, weil sie sich nicht direkt mit herkömmlichen Vorstellungen vereinbaren lassen.
Das Foto bringt das Modell auf schöne Weise mit dem Thema der Skalierung zusammen. Das komplexe Innenleben der Maschine erscheint in den Apparaturen, die zu seiner Herstellung notwendig sind, geradezu nach aussen gestülpt, wo es den Blick auf die aerodynamisch und ästhetisch optimierte Hülle weitgehend versperrt. (rw)
Duchamps Box mit der Zusammenstellung seiner Werke ist wohl ein Must-Have jeder Modell-Sammlung. Hinzu kommt noch die Editionsgeschichte dieser handgefertigten Multiple. Hier aus der Serie D von 1961. Die Frage, was sehen wir, wenn wir ein Modell anschauen, und welchen Wert hat das Modell, stellt sich auf eklatante Weise. (fd)
Rechteinhaber/in
Norton Simon Museum
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