Die Publikationen in diesem Set sind vom Schweizerischen Nationalfond (SNF) finanziell unterstützt worden. Das Set wurde im Jahr 2019 angelegt, um die Open Access Verpflichtung des SNF an die drei Publikationen zu erfüllen. Weil damals das Publiaktions-Repositorium der ZHdK (ZOPAR) noch nicht im Betrieb war, wurde die Open Access Veröffentlichung über das Medienarchiv umgesetzt. Seit 2020 werden Open Access Publikationen im Publikations-Repositorium der ZHdK (ZOPAR) veröffentlicht: http://zopar.zhdk.ch
Dass Kunst kritisch sei, wird im immer wieder emphatisch beschworen und heftig bestritten. Ausgehend von dieser Situation, die sich in den gegenwärtigen Debatten seit der Jahrtausendwende immer deutlicher zeigt, widmet sich das vorliegende Buch explizit der Frage nach dem emanzipatorisch-politischen Gesellschaftsbezug von Kunst. In einer dichten Auseinandersetzung mit den ästhetischen Theorien von Jacques Rancière und Theodor W. Adorno entwickelt die Autorin eine aktuelle Theorie des Verhältnisses von Kunst und Politik. Eine differenzierte Kunst-Kritik muss demnach einerseits die kunstkritischen Reflexion der Kunstwerke als solcher beinhalten, und andererseits jene Kritik, die den Kunstwerken immanent sein soll. Diese doppelte KunstKritik berührt also auch grundlegende Fragen von Wahrheitspolitik und Aufgaben einer emanzipatorischen Kunstvermittlung. Ihren Anspruch stellt die Autorin immer wieder an Beispielen – »Konkretionen« – auf die Probe. Nebenbei kann das Buch auch als eine fundierte Einführung in die ästhetischen Theorien Rancières und Adornos gelesen werden.
Institutionskritik übt Kritik an Kunstinstitutionen mit den künstlerischen Mitteln selbst. Zunächst an Kunstinstitutionen im engeren Sinn – also Museen und Galerien – und später, in einem erweiterten Sinn an einem institutionellen Rahmen, am gesamten künstlerischen Feld mit allen beteiligten Akteur_innen. Sønke Gau untersucht in seiner umfassenden Genealogie der Institutionskritik das Potenzial dieser künstlerischen Verfahren und fragt nach deren Aktualisierung unter den heutigen Bedingungen. Institutionskritik als Methode beschränkt sich nicht mehr nur auf das künstlerische Feld, sondern greift auf andere gesellschaftliche Felder über, um so ein erweitertes Spektrum an Handlungsoptionen zu gewinnen.
Die Frage, wie wir Vokale erzeugen und wie sie sich in der Folge akustisch «abbilden», scheint im Wesentlichen geklärt: Wir phonieren und artikulieren. Wir produzieren mit den Stimmbändern einen allgemeinen Klang oder ein Geräusch und formen diese über die Resonanzen von Rachen, Mund und Nase zu einem einzelnen, spezifischen Laut. Dementsprechend werden Vokale akustisch über charakteristische Energiemaxima im Spektrum, über sogenannte «Formanten» beschrieben.
Intellektuelle und empirische Gründe, wie sie in dieser Schrift zusammengestellt und erläutert werden, geben aber Anlass zu einer ausgeprägten Skepsis gegenüber einer solchen Auffassung. Die vorliegenden Darstellungen und Erläuterungen lassen folgern, dass eine nachvollziehbare Theorie der Akustik von Stimme und stimmhafter Sprache, und mit ihr ein entsprechendes Verstehen von Vokalen als Leistung und Formgebung der Stimme, bis heute aussteht. Die Frage nach der Akustik der Vokale erweist sich mithin als ein ungelöstes Grundlagenproblem.
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Peter Lang AG, International Academic Publishers, Bern 2016