Das Strassentheater war mein Einstieg in die Welt der Szenografie.
Im Jahr 2017 begann ich mit einer Strassenkunsttruppe zu arbeiten. Ich fing an, Kostüme zu entwerfen, nahm an Aufführungen teil, und konnte schliesslich beim Entwerfen und beim Aufbau von Szenografie-Teilen mithelfen. Wir haben mehrere Projekte im Rahmen des Strassenkunstfestivals «La Plage des Six Pompes» aufgeführt. Ich hatte bereits als Zuschauerin und Freiwillige an dem Festival teilgenommen, aber als Künstlerin mitzumachen war eine Erfahrung, die meinen Zugang zum Theater und zum Bühnenbild verändert hat.
Ich habe gelernt, den öffentlichen Raum nicht als einen Ort zu verstehen, den man durchquert, um von A nach B zu gelangen, sondern vielmehr als ein Werkzeug für die künstlerische Praxis, als ein sich ständig veränderndes Material, das Schaffung von Kunst und Austausch mit der Bevölkerung ermöglicht. Wenn ich mich für die Strasse als Werkzeug interessiere, kann ich sie nicht benutzen, ohne zu ignorieren, dass dieser Raum durch künstlerische Praxis, kurz- und langfristig verändern werden kann. Die seit 27 Jahren bestehende «Plage des Six Pompes» eignet sich perfekt, um die Auswirkungen der Strassenkunst und eines solchen Festivals auf den öffentlichen Raum einer Stadt im Laufe der Zeit zu untersuchen.