In dem am 11.07.2019 in Mössingen uraufgeführten Theaterstück "Aufstieg und Fall einer Firma, Pausa – Ein Stück Geschichte" von Franz Xaver Ott, Regie: Philipp Becker, wurde mir die Aufgabe zuteil, dieses mit einem autobiographischen Monolog zu beenden.
Das Theaterstück thematisierte unter anderem das dritte Reich und den inhärenten Antisemitismus. Zum abschließenden Teil des Stücks offenbarte ich mich als Urgroßnichte des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg und stellte mich somit als Privatperson – und nicht mehr als Spielerin – dem Publikum zur Verfügung.
Die mit dieser Selbst-Performance ausgelösten Gefühls- und Reflexionsprozesse beschäftigten mich nachhaltig und ich versuche in dieser Arbeit, deren Ursprung zu analysieren. Konkret stellt sich dabei für mich die Frage: Welche Maßnahmen und Schauspieltechniken waren erforderlich, um eine authentische Wirkung sowohl im Hinblick auf meine Selbstwahrnehmung als auch die Außenwahrnehmung zu erzielen?