"[O]b es uns gefällt oder nicht, mit Beginn des neuen Jahrzehnts sind wir in ein Endspiel eingetreten: Artenvielfalt und klimatische Bedingungen der nächsten Millionen Jahre werden sich in den nächsten 10 Jahren entscheiden. Die nächsten zehn Jahre, liebe Theaterschaffende, sind also die wichtigsten seit Erfindung des aufrechten Gangs."
"Es geht um Hoffnung, Zukunft. Es geht um Kampf. Es geht um Schuld. Es geht um Unfähigkeit, Verzweiflung, Ohnmacht, Gier, die Trägheit des Systems, in oder an dem die Menschen hängen. Große Themen für das Theater, das ansonsten keine Rolle spielt, außer seine eigene. Zum Beispiel denkt es gerne über sich selbst und seine Rolle nach."
Nach über 50 Jahren von Warnungen durch den Club of Rome vor den "Grenzen des Wachstums", nach über vier Jahrzehnten von Weltklimakonferenzen begleitet von alarmierenden Sachstandberichten von Wissenschaftlern des UNO-Weltklimarats, und nach jahrelangen, immer verzweifelter werdenden Protesten der Klimagerechtigkeitsbewegung gibt es kaum noch einen gesellschaftlichen Bereich, in den die Erkenntnis nicht eingesickert wäre, dass wir uns in einer globalen Krise ungekannten Ausmaßes befinden. Die rasante Erderwärmung, die unumkehrbare Vernichtung von Ökosystemen durch menschliche Einwirkung im Anthropozän, begleitet von einem Artensterben erdgeschichtlicher Dimension,8 bedrohen das Wohlergehen aller Menschen und implizieren Konflikte von historischen Dimensionen, welche die nächsten Generationen beschäftigen werden.