Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Filmanalyse der Dokumentation „Familiensache“ von Sarah Horst (2010). Die Kernfrage der Arbeit lautet: Wer ist der Hauptcharakter in einem Familienfilm? Mit „Familienfilm“ sind in dieser Arbeit Filme gemeint, in denen es um eine Familie geht.
Um der Kernfrage auf den Grund zu gehen, wurde zum Thema „Familie“ und zum Thema „Hauptcharakter und Heldenreise“ recherchiert. Die Recherchen haben gezeigt, dass eine Familie nicht nur durch biologische oder rechtliche Eckpfeiler definiert ist, sondern auch emotional und psychologisch beschrieben werden kann. Beispielsweise durch innere Verbindungen und Gefühle wie Verantwortung oder Verpflichtung. Diese inneren Verbindungen führen in Familienfilmen dazu, dass die Geschichten der verschiedenen Figuren im Film eng miteinander verflochten sind und nicht gesondert betrachtet werden können. Dies wirkt sich auf die Etablierung des Hauptcharakters im Film aus.
Basierend auf der Literaturrecherche und den Werken „Grundkurs Filmanalyse“ (Faulstich und Strobel, 2013) und „Filmanalyse“ (Keutzer et al., 2014) wurde eine Filmanalyse der Kurzdokumentation „Familiensache“ durchgeführt. Als Ergebnis konnte dargelegt werden, dass es auch in Familienfilmen einen eindeutigen Hauptcharakter gibt. Es kann allerdings durch die enge Vernetzung mit den anderen (Familien-)Figuren schwer sein, diesen zu bestimmen. Denn seine Geschichte lebt durch die Geschichte der anderen Familienangehörigen, weswegen diese nicht einfach als Nebenfiguren abgetan werden können.
Die in dieser Arbeit angewandten Analysen machen es möglich, den Hauptcharakter zu bestimmen und sind auch auf andere Filme anwendbar.