In dieser Arbeit wird die Idee verfolgt, szenographische Elemente am Anfang des Kreationsprozesses zu integrieren und mit ihnen über die Bewegung ins Spiel zu kommen. Szenographische Elemente sind erst mal an keine Sparte gebunden. So werden sie im Theater als auch im Tanz wie auch im Zirkus verwendet. Vielleicht kann also das praktische Spiel mit den szenographischen Elementen zu Beginn des Prozesses nicht nur helfen, «ins machen zu kommen». Vielleicht können sie im Kreationsprozess auch als «Vermittler» zwischen den Sparten wirken. Und vielleicht kann dabei erreicht werden, dass szenographische Elemente am Ende des Prozesses nicht eine rein beschreibende, illustrierenden Funktion haben, sondern mithelfen, Konflikte, Emotionen und Dynamiken von Aktionen zu verhandeln…
Da nahezu alle Objekte als szenographische Elemente dienen können, wird in dieser Arbeit, um den Rahmen nicht zu sprengen, der Fokus auf szenographische Objekte gelegt, die tendenziell unbeweglich, feststehend und gross sind. Die Fragestellung die in dieser Thesis also verfolgt wird, ist folgende:
«Wie kann die Bewegungsrecherche mit tendenziell unbeweglichen, feststehenden, grossen szenographischen Elementen als Ausgangspunkt eines Theaterkreationsprozesses verwendet werden, welcher sich dem Tanz und dem Zirkus öffnen möchte?»
Mein Vorhaben ist, mit dieser Thesis ein «Handbuch» zu erstellen, das praktische Ansätze und Vorgehensweisen enthält, welche für die praktische Kreationsarbeit eine Inspiration und eine Hilfestellung bieten sollen. Es ist nicht das Ziel, einen lückenlosen Leitfaden oder eine geschlossene Methode zu erstellen. Vielmehr sollte die Sammlung von Vorgehensweisen und Ansätzen verschiedene Richtungen aufzeigen, die in einem Kreationsprozess, die von der Bewegungsrecherche mit szenographischen Elementen ausgeht, eingeschlagen werden könnten. Sie hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und soll weiter ausbaubar bleiben. Die Sammlung ist dafür gedacht, mit anderen Ansätzen und Vorgehensweisen kombiniert zu werden und eignet sich nicht gleichermassen für alle Theaterkreationsprozesse. Sie sollte wie eine «Landkarte» funktionieren, die Verbindungen zwischen unterschiedlichen Ansätzen aus unterschiedlichen Sparten aufzeigen soll.