Die vorliegende Arbeit behandelt sowohl die Analyse und Ästhetik des Wilson Theaters, als auch den Austausch zwischen Zuschauer/Empfänger und Werk mit Ausgangspunkt in diversen Werken des Regisseurs Robert Wilson.
Basierend auf dem Begriff „Rezeptionsästhetik“ möchte ich versuchen eine Antwort zu finden auf die Frage: „Wie kreiert das Wilson Theater seine charakteristische Wirkung im ästhetischenZusammenhang?“. Um Wilsons Arbeit ganzheitlich verstehen zu können, werde ich zuerst die Entwicklung dessogenannten „postdramatischen Theaters“, bei dem auch Wilsons Theater einzuordnen ist, mit besonderem Fokus auf der Bühnenarbeit der Pioniere Appia und Craig aufzeigen, um ab dem dritten Kapitel eine Werkanalyse von Wilsons Arbeit zu machen und schliesslich im vierten Kapitel die Rezeptionsästhetik im Wilson Theater zu erläutern.
Abschliessen werde ich mit der Erkenntnis, dass es drei ästhetische Verfahren gibt, welche im Wilson Theater zum Ausdruck kommen und für das Faszinosum seiner Kunst verantwortlich sind und einander bedingen:
1) das Epische,
2) „Embodiement“ und
3) die totale Traum-Illusion basierend auf der “Feedback-Schlaufe”. Wilsons Theaterwerke haben in ihrem Ausdruck vieles gemeinsam, weshalb man meiner Meinung nach eher von Design als von Kunst sprechen, oder Wilsons Arbeit zumindest als eine Marke oder „Brand“ bezeichnen sollte. Genau aus diesem Grund werde ich mich bei dieser Arbeit nicht nur auf ein einzelnes Werkstück konzentrieren, sondern seine Werke im Allgemeinen miteinbeziehen und diese zusammenfassen unter dem Begriff Wilson Theater.