Das Theaterstück „Beute Frauen Krieg“ uraufgeführt im Dezember 2017 in der Schiffbauhalle des Züricher Schauspielhauses, betritt mit der differenzierten Darstellung der antiken Frauenfiguren damit Neuland und gibt damit auch eine Antwort auf gesellschaftspolitische Fragen aus der Perspektive der Frauen. Die Aktualität, Schlagkraft und Eindringlichkeit dieses Stückes war Motivation und Anlass für meine Auseinandersetzung und bot ausreichend Stoff für die vorliegende Arbeit. Die Bachelorthesis geht somit den Fragestellungen, die das Stück aufgeworfen hat, vertieft nach und analysiert sowohl den mythologischen Hintergrund als auch die bedeutenden Frauenfiguren des Stückes. Die zentrale Forschungsfrage ist dabei: Welche Möglichkeiten ergeben sich aus der Analyse, um Frauenfiguren differenzierter darzustellen und wie kann sich das Theater diese aneignen?
Um diese Frage zu beantworten, wird im zweiten Kapitel als Hinführung zum Thema der mythologische Hintergrund zur Einordnung dargestellt und auf den Narrativ des trojanischen Kriegs eingegangen. Das dritte Kapitel bildet den ersten Hauptteil der Arbeit. Es beschäftigt sich mit einer vertieften Analyse der Tragödie „die Troerinnen“ von Euripides und geht auf die moderne Überschreibung von John von Düffel ein. Aufgezeigt werden insbesondere die psychischen Prozesse, die die Frauen durchleiden sowie die Verteilung der Machtstrukturen.