Unsere von Erfolgsdenken befangene Mentalität scheint uns vom zweckfreien Spielen abzuhalten. Stattdessen suchen wir zunehmend immer erst nach einem Grund, um überhaupt spielen zu dürfen.
Das Spiel trifft im Theaterkontext häufig schneller auf Akzeptanz als im öffentlichen Raum, als sei die Hürde, Begründungen für ein spielerisches Handeln zu finden, kleiner und leichter zu überwinden. Dabei ist keineswegs nur die Aufführungssituation gemeint, in der man gegebenenfalls einem scheinbar zweckfreien Spiel auf einer Bühne zuschaut. Vielmehr geht es um die Spielerfahrung an sich. Ganz gleich unter welchen Bedingungen ein Spielangebot in diesem Kontext zu Stande kommt, ist die Bereitschaft dieses auszuprobieren, sich „darauf einzulassen“, oft höher.
Können wir also vom Theater lernen und das Spiel so wieder mehr für uns nutzen?
Wie erleichtert der Kontext des Theaters es dem Spiel, sich zu entfalten?
Und wie kann man diesen Mechanismus für die Arbeit und den künstlerischen Prozess im Theater nutzbar machen?