Es war einmal ein Känguru, das reiste nach Burkina Faso. Dort wollte es herausfinden, warum ein Krokodil „das heilige Krokodil“ genannt wurde. Denn, und dies war allen klar, Krokodile gibt es auch in Australien – allerdings kein einziges, dem man etwas Heiliges zuspricht. Da das Känguru diese Reise genau dokumentieren wollte, entschied es sich mit einer Canon 5D alles aufzuzeichnen. Ihm waren die Klänge und Farben
wichtiger als das geschriebene und das nacherzählte Wort. Dies war ein kluger Gedanke, denn sobald das Känguru seinen Fuss auf afrikanischen Boden setzte, merkte es, dass es die Sprache und das Verhalten der anderen Tiere überhaupt nicht verstand.
Als ein Storch das verwirrte Känguru sah, versuchte er, ihm zu helfen. Storch und Känguru sprachen mit Pfoten und Flügeln. Als der Storch nach einiger Zeit verstand, wonach das Känguru suchte, führte es dieses schliesslich zum heiligen Krokodil. Das Känguru hielt das Abenteuer sofort auf Video fest. Darüber erfreut, seinem Ziel so nahe zu sein, ging es vorsichtig auf das Krokodil zu und fragte es, warum es denn heilig sei. Doch das Krokodil reagierte nicht. Als nach zwei Monaten, während denen das Känguru stets aufs Neue nachfragte, das Krokodil immer noch nicht reagierte, reiste das Känguru zurück nach Australien.
Dort zeigte es seinen Film mit den Erfahrungen in Burkina Faso.
Und obwohl niemand verstand, warum das Krokodil heilig ist, verstanden alle, worum es eigentlich geht.