«Das war doch nur ein Witz» ist eine häufige Reaktion, wenn sich das Gegenüber durch einen Scherz angegriffen fühlt. Nicht selten ist der Grund für die Kränkung auf sexistische, rassistische, ableistische, klassistische, antisemitische, queerfeindliche oder anderweitig diskriminierende Inhalte der Aussage zurückzuführen. Trotzdem wollen Witzemacher*innen ihre Schuld häufig nicht anerkennen. Komik sollte alles dürfen, schliesslich ist es «nicht ernst gemeint». Doch ist das wirklich so? Darf sich Comedy alles erlauben?
Der oder die Täter*in macht einen diskriminierenden Witz, wodurch sich das Opfer angegriffen fühlt und verletzt ist. Anstatt jedoch die Schuld an der Verletzung am Gegenüber anzuerkennen, verteidigt sich der oder die Täter*in, indem er oder sie den Grund für die Verletzung nicht in der eigenen Aussage sucht, sondern in der Reaktion des Opfers. Etwa, weil er oder sie zu sensibel sei. Die Folge ist eine Delegitimation der Grenzen der Diskriminierten.
Wer darf unter welchen Umständen Witze machen?
Unter den beiden Aspekten Gender und politische Herangehensweise, möchte ich mit dieser Arbeit herauszufinden, auf welche Weise ich als weisse Frau Comedy zu einem politischen Akt machen kann.