Warum entsteht bei Anwesenden einer sozialen Situation ein Moment der Präsenz, wenn bestimmte Konventionen durch Individuen gebrochen werden?
Es bietet sich an, dieser Frage durch verschiedene Disziplinen zu begegnen, schneidet sie doch sowohl Phänomene sozialer Ordnung als auch psychische Funktionsbereiche an.
Ebenso würde sich ein Zugriff zur Erforschung über die Kunst anbieten, da die Kunst «jene gesellschaftliche Betätigung [ist], in der sich die Gesellschaft vorführt, wie prekär ihre Identitäten und Formen sind und wie diese dennoch und zuweilen erst deswegen gesichert werden können.»
Im Folgenden soll sich anhand eines interdisziplinären Zugriffs der Forschungsfrage genähert werden, und so soll der Bruch von Konventionen und seine Konsequenzen in einer Performance der Performancekünstlerin Marina Abramović näher betrachtet werden.